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Fatal Error

Titel: Fatal Error Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Ridpath
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die Schlafzimmertür öffnete, empfing mich ein lautes Summen und ein flackernder Schein.
    Seltsam. Ich ging zu dem kleinen Schreibtisch aus Kiefernholz, auf dem der Computer stand. Alles schien noch genau so zu sein, wie ich es verlassen hatte. Ich griff zur Maus, um das Gerät herunterzufahren.
    Die Festplatte surrte. Eine vertraute Animation flimmerte über den Bildschirm. Ein Golfer. Ein Golfschläger. Mein Kopf mit dem idiotischen Broschürenlächeln. Der Schlag. Blut, Hirn, das grässliche knirschende Geräusch. Eigentlich war es eine ziemlich plumpe Animation, aber sie kam so unerwartet, dass ich einen fürchterlichen Schreck bekam. Ich fuhr zurück und beobachtete, wie das Blut langsam am Bildschirm herunterlief und flimmernden orangefarbenen Buchstaben wich:
    NUR UM SICHERZUGEHEN, DASS DU MICH NICHT VERGISST.
    Ich zog den Stecker heraus. Das Bild erlosch, im Schlafzimmer wurde es dunkel.
    Owen! In meiner Wohnung! Wie, zum Teufel, war er hereingekommen?
    Ich schaltete das Licht an und blickte mich im Zimmer um. Nichts Ungewöhnliches. Ich überprüfte die anderen Zimmer, die Fenster, die Haustür. Nichts kaputt, nichts offen, alles an seinem Platz, kein Anzeichen für ein gewaltsames Eindringen.
    Ich überlegte, ob er mir das kranke kleine Programm irgendwie über das Internet geschickt haben könnte. Doch das war unmöglich. Der Computer war eingeschaltet. Das konnte nur jemand getan haben, der in meiner Wohnung war. Owen wollte mir zeigen, dass er da gewesen war. Körperlich anwesend in diesem Zimmer.
    Ich blickte zur Wohnungstür. Nur durch sie konnte er hereingekommen sein. Die Haustür war kein Hindernis. Aber die Wohnungstür? Er musste einen Schlüssel haben. Instinktiv zog ich den Schlüsselbund aus der Tasche und überzeugte mich davon, dass mein Wohnungsschlüssel noch dran war. Er musste einen Nachschlüssel angefertigt haben. Keine Schwierigkeit. In den Monaten unserer Zusammenarbeit hatte ich die Schlüssel sicherlich öfter mal unbeaufsichtigt auf dem Schreibtisch oder in der Jackentasche gelassen. Mir lief es kalt den Rücken hinunter. Gleich am Montagmorgen würde ich das Schloss auswechseln lassen. Und den Schlüssel von nun an immer in der Hosentasche bei mir tragen.
    Am nächsten Morgen schleppte ich mich zur Arbeit. Es machte mir nichts aus, am Samstag zu arbeiten, aber ich hasste Sonntagsarbeit. Doch in der gegenwärtigen Krise von Ninetyminutes hatten wir keine Wahl.
    »Also, was tun wir?«, fragte ich Guy.
    »Wir holen uns das Geld von jemand anders.«
    »Champion Starsat?«
    »Vergiss dein verdammtes Champion Starsat.«
    »Ich weiß, wir kriegen keine hundertfünfzig Millionen, auch nicht annähernd. Aber wir würden Gewinne auf unsere Einlagen erzielen, das wäre doch immerhin etwas.«
    »Nein. Es wäre eine Katastrophe. Wir verlieren unsere Unabhängigkeit, und sie haben das Sagen. Es wäre nicht mehr unsere Site.«
    »Gut, was schlägst du vor?«
    »Hast du es bei anderen Brokern versucht?«
    »Am Freitag habe ich mit zweien gesprochen. Mein Kontaktmann bei Gurney Kroheim hält es für ausgeschlossen, dass beim gegenwärtigen Markt jemand den Börsengang mit uns wagt, vor allem, wenn Bloomfield Weiss uns fallen lässt.«
    »Ruf morgen andere an.«
    Ich seufzte. »Okay. Orchestra ist also nicht umzustimmen?«
    »Nein. Derek Silverman ist bei ihnen gewesen. Aber sie lassen nicht mit sich reden.«
    »Dann müssen wir Einsparungen vornehmen.«
    »Nein.«
    »Wir müssen, Guy! Wenn wir uns an die jetzigen Ausgabenpläne halten, geht uns das Geld in drei Wochen aus. Bei entsprechenden Einschränkungen könnten wir den Sommer überstehen.«
    »Nein.«
    »Hast du einen anderen Vorschlag?«
    »Ich fliege heute Nachmittag nach Hamburg.«
    »Willst du Torsten treffen?«
    Guy nickte.
    »Das ist doch sinnlos.«
    »Durchaus nicht«, sagte Guy. »Er klang ganz interessiert.«
    Ironisch sagte ich: »Na gut, du fährst nach Hamburg, und ich arbeite einen Plan zur Kostendämpfung aus.«
    Den ganzen Tag jonglierte ich mit den Zahlen. Ich musste die halbe Million Pfund, die wir noch hatten, so strecken, dass sie den Sommer hindurch und darüber hinaus reichte. Kürzen, kürzen, kürzen.
    Der Verkauf musste gestrichen werden. Bis zur Gewinnzone war es noch ein zu weiter Weg. Je mehr Kleidung wir verkauften, desto mehr Geld verloren wir. Auch die europäischen Niederlassungen mussten wir schließen, sogar die in München. Keine Einstellungen mehr, stattdessen blieb uns nichts anderes übrig, als fünfzig

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