Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)
das Gerücht ist mir auch zu Ohren gekommen“, erwiderte sie lachend.
„Sag es noch einmal, Sam“, forderte er sie mit rauer sexy Stimme auf.
Ihr Herz klopfte. „Was denn?“, fragte sie, obwohl sie genau wusste, was er von ihr wollte.
„Tu nicht so. Sag es.“
„Erst wenn ich dich sehe.“
„Und wann wird das sein?“
„Ich bin fast zu Hause. Wollen wir uns draußen treffen und einen Spaziergang machen? Ich habe dir doch versprochen, dir den Markt zu zeigen.“
„Stimmt, das hast du. War das erst gestern?“
„Ja, war es. Treffen wir uns in fünf Minuten an der Ecke? Wenn ich erst reinkomme, werde ich mich nicht mehr aufraffen können. Aber ich brauche noch ein wenig frische Luft.“
„Ich bin gleich da.“
Er wartete schon auf sie, als sie vor dem Haus parkte und sich auf den Weg zur Straßenecke machte.
Als sie ihn sah, in Jeans und schwarzer Lederjacke, beschleunigte sie unbewusst ihre Schritte, um schneller bei ihm zu sein. Sam warf sich regelrecht in Nicks ausgebreitete Arme und kreischte, als er sie hochhob und herumwirbelte.
Ihre Lippen fanden sich zu einem heißen, stürmischen Kuss.
„Hm“, murmelte sie. „Du hast mir gefehlt.“
„Wir haben uns doch erst vor zwei Stunden zuletzt gesehen.“
„Das ist lange her.“ Sie schmiegte ihr Gesicht in seine warme Halsbeuge.
Ein Schauer überlief ihn, und er drückte sie fester an sich. „Was ist aus deinem Verbot öffentlicher Zuneigungsbekundungen geworden?“
„Vorübergehend aufgehoben.“
„Das gefällt mir.“ Er stellte sie wieder auf festen Boden und legte ihr den Finger unters Kinn. „Du wolltest mir etwas sagen?“
Sie überlegte, ob sie wieder die Ahnungslose spielen sollte, doch als sie in sein Gesicht sah, war ihr klar, dass sie das nicht konnte. „Ich liebe dich. Sehr.“
Seine Augen leuchteten vor Freude. „Sehr?“
„Beängstigend.“
„Nein, daran ist nichts beängstigend.“ Er drückte sie. „Denn ich liebe dich noch viel mehr.“
„Unmöglich.“
„Wollen wir wetten?“ Er lachte über ihren Gesichtsausdruck und legte ihr für den Spaziergang zum Markt den Arm um die Schultern.
Der Eastern Market war ein Schmelztiegel aus Kunsthandwerk, Farben, Nationalitäten, Gerüchen und Stoffen. Leute, die auf den letzten Drücker ihre Weihnachtseinkäufe erledigten, trotzten der feuchten Kälte, um mit dick eingepackten Verkäufern zu feilschen.
„Du wirst es nicht glauben, aber ich war wirklich noch nie hier“, gestand er, als sie an einer Reihe duftender Weihnachtsbäume vorbeikamen.
„Im Ernst?“, fragte sie. „Du hast wie lange nur ein paar Straßen weiter gearbeitet?“
„Na ja, ich habe schon vor John für einen Kongressabgeordneten gearbeitet, also insgesamt wohl an die vierzehn Jahre.“
„Das ist aber traurig, Nick. Der Flohmarkt findet an jedem Wochenende statt, das ganze Jahr hindurch.“
„Davon habe ich gehört“, räumte er ein wenig verlegen ein. „Ich dachte, auf einem Flohmarkt wird nur Schrott verhökert. So viel Kunsthandwerk habe ich nicht erwartet.“
„Man bekommt hier alles, und für gewöhnlich ist es besser als das, was man in einem Laden kaufen kann.“
„Das sehe ich.“
„He, Sam“, rief einer der Verkäufer.
„Wie läuft das Geschäft, Rico?“
„Es brummt, zum Glück. Hab gestern Abend von dir in den Nachrichten gehört. Alles klar bei dir?“
„Alles gut.“
„Freut mich zu hören. Bring deinen Dad mal wieder mit.“
„Mach ich.“
Nach weiteren ähnlichen kurzen Plaudereien fragte Nick: „Kennst du eigentlich alle hier, oder kommt es mir nur so vor?“
Sie zuckte die Schultern, während sie auf einem Tisch mit weichen Wollschals wühlte. „Das hier ist eben meine Gegend. Ich bin Stammkunde.“ Sie wickelte sich einen pinkfarbenen Schal um den Hals und vollführte eine Drehung vor Nick. „Was meinst du?“
„Nicht deine Farbe, Süße.“
„Meine Nichte Brooke glaubt fest daran, dass niemand, der älter ist als vier, Pink tragen sollte.“
„Das ist lustig. Wie alt ist sie?“
„Fünfzehn, fühlt sich aber wie dreißig. Du wirst sie noch kennenlernen.“ Sie legte den Schal zurück auf den Verkaufstisch und sah zum nächsten Stand, wo sie ein wunderschönes gerahmtes Gemälde vom Capitol entdeckte, das sie unbedingt für Nick haben musste. Ungeduldig, weil sie sich das Bild näher ansehen wollte, rieb sie sich die Hände und blies hinein. „Hast du Lust auf eine heiße Schokolade?“
„Gern.“
„Die gibt es dort
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