Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)
einer Waffe gesehen und die betreffende Person zu Boden geworfen. Was habe ich denn falsch gemacht, bitte schön?“
„Du hast mich zur Seite gestoßen!“
„Verzeih mir bitte, dass ich dich retten wollte. Nächstes Mal kann sie dir ruhig den Schädel wegpusten. Würde dir das besser gefallen?“
„Du benimmst dich idiotisch.“
Perplex starrte sie ihn an und dankte Dawn im Stillen dafür, dass sie ihren romantischen Nachmittag ruiniert hatte. „Ich benehme mich idiotisch? Na ja, wenn du meinst.“ Damit wandte sie sich ab und marschierte nach Hause, ohne sich darum zu kümmern, ob er ihr folgte oder nicht. Zu Hause angekommen, hörte sie Stimmen in der Küche und nahm an, dass ihre Schwester Tracy samt Familie eingetroffen war.
Doch statt hineinzugehen und sie zu begrüßen, lief Sam nach oben. Sie brauchte ein paar Minuten für sich, um sich zu fangen.
Was ist denn eigentlich das Problem? fragte sie sich und zog wütend ihren Mantel aus. Was habe ich denn getan, außer den Versuch zu unternehmen, ihm das Leben zu retten? Der Schmerz in ihrem Magen war nichts im Vergleich zu dem in ihrem Herzen. Genau aus diesem Grund hatte sie nach der Trennung von Peter keine Beziehung mehr gewollt. Sie wollte sich einfach nie mehr so elend fühlen.
Nick kam ein paar Minuten später mit dem Paket, das sie in dem Chaos hatte fallen lassen. „Ich glaube, das hier gehört dir“, sagte er, legte es auf ihren Schreibtisch und zog seinen Mantel aus.
Sam war einigermaßen fassungslos, dass sie das Bild hatte vergessen können. „Danke.“
Er setzte sich auf die Bettkante und strich über Sams geprellte Wange.
Sie zuckte zusammen, als er die Stelle berührte, an der Dawns Ellbogen sie getroffen hatte.
„Du solltest Eis drauftun.“ Er verschränkte seine Finger mit ihren. „Mit der Beule auf deinem Kopf, den Prellungen an Brustbein und Hals und jetzt dieser hier wirst du ziemlich bunt aussehen.“
„Normalerweise ist es nicht so, ehrlich. So verrückt geht es sonst nie zu.“
„Das ist gut zu wissen, denn so viel Drama könnte ich nicht jeden Tag ertragen.“ Er hob ihre Hand an seine Lippen und küsste jeden einzelnen ihrer Finger. „Tut mir leid, dass ich überreagiert habe.“
Sie stutzte. „Hast du dich gerade etwa entschuldigt?“
„Ja“, maulte er. „Na und?“
„Ich dachte, Männer tun so etwas nicht. Das erlebe ich jedenfalls zum ersten Mal. Du musst mir deshalb verzeihen, dass ich einen Moment innehalte, um es zu genießen.“
Er kniff die Augen zusammen. „Gleich nehme ich es zurück.“
Sie lachte. „Bitte nicht.“ Sam berührte seine Haare, die sich über seinem Ohr lockten, und betrachtete sein Gesicht, das sie innerhalb so weniger Tage lieben gelernt hatte. „Ich versuche zu verstehen, warum du so aufgebracht bist.“
„Du hast getan, wozu man dich ausgebildet hat. Und nur weil es mir nicht gefiel, heißt das nicht, dass es falsch war.“
„Wow, das ist wirklich ein besonderer Moment für mich.“
„Samantha …“
„Ich werde dich in einer solchen Situation immer zur Seite schubsen, Nick. Wenn du damit nicht klarkommst, haben wir ein Problem.“
„Probleme werden wir ohnehin haben. Warum machen wir es nicht einfach so? Wenn ich unrecht habe, sage ich es. Und wenn du unrecht hast, gibst du es zu.“
„Ich soll es zugeben?“
„Ja, so läuft das. Und nur so.“
„Kommt da vielleicht deine unsägliche Pingeligkeit wieder durch?“
„Bitte, wenn du es so sehen willst.“
„Na schön“, gab sie schließlich nach. „Sollte der äußerst seltene Fall eintreten, dass ich mal unrecht habe, werde ich mich bemühen, es auch einzugestehen. Bist du nun glücklich?“
„Ja. Aus unerfindlichen Gründen bin ich es.“
Sie fuhr ihm mit gespreizten Fingern durch die Haare. „Ich auch.“
32. KAPITEL
Nach dem Abendessen gesellte Sam sich zu ihren Schwestern auf der Veranda, um mit ihnen eine Zigarette zu teilen. Sie hielt mit ihrem Körper den Wind ab, damit Tracy die Zigarette anzünden konnte, während Angela den Wind von der anderen Seite abhielt. Jede von ihnen nahm einen Zug, ehe sie die Zigarette weitergab.
„Oh, das brauchte ich jetzt“, sagte Tracy, mit vierzig die Älteste, während sie den Rauch ausatmete. Sie war genauso groß wie Sam, hatte nach jedem ihrer drei Kinder aber fünf Kilo Gewicht behalten.
Angela, sechsunddreißig, hatte ihre schlanke Figur gleich nach der Geburt ihres Sohns Jack vor fünf Jahren wiedergehabt.
Die Tür schwang auf, und Angela
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