Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)
versteckte die Zigarette hinter ihrem Rücken.
„Mom, Jack läuft ständig vor dem Fernseher hin und her und hört einfach nicht auf damit“, beschwerte sich die fünfzehnjährige Brooke voller Empörung. Ihr langes dunkles Haar, die hellblauen Augen und die porzellanhelle Haut verliehen ihr eine anmutige Schönheit, sehr zur Bestürzung ihrer Eltern, da die Jungen allmählich ein lebhaftes Interesse an ihr entwickelten.
„Sorry“, sagte Angela. „Ich hole ihn.“
Doch Tracy hielt ihre Schwester zurück und wandte sich an ihre Tochter. „Mach den Fernseher aus und verbring mal ein bisschen Zeit mit deinem Cousin. Alles, was er will, ist deine Aufmerksamkeit.“
Beleidigt stampfte Brooke zurück ins Haus.
„Tut mir leid“, sagte Angela. „Er liebt es, mit anderen Kindern zusammen zu sein.“
„Mach dir keine Gedanken“, erwiderte Tracy. „Die gucken zu Hause schon genug fern, da müssen sie das hier nicht auch noch.“
Die Tür ging erneut auf, und diesmal war Sam diejenige, die die Zigarette hinter dem Rücken versteckte, denn Nick kam heraus.
„Ich habe mich gewundert, wo ihr alle geblieben seid. Dein Vater meinte, ich solle mal vorn auf der Veranda nachsehen, wo ihr euch wahrscheinlich eine Zigarette teilt und glaubt, niemand wisse davon. Und ich sagte zu ihm: ‚Was soll das denn heißen, Skip? Samantha raucht nicht.‘“
Sam reichte die Zigarette hinter ihrem Rücken an Angela weiter. Das hatten sie im Lauf der Jahre geradezu perfektioniert. Sie lächelte Nick an. „Natürlich rauche ich nicht. Was wolltest du denn?“
„Ich wollte dich fragen, ob du etwas dagegen hast, wenn wir heute bei mir übernachten.“
„Nein, habe ich nicht. Ich komme gleich, dann können wir los.“
„Okay.“
Kaum hatte sich die Tür hinter ihm geschlossen, zog Angela an der Zigarette. „Hm, sabber, sabber.“
Ihre Schwestern starrten sie an.
„Hast du im Ernst ‚sabber, sabber‘ gesagt?“, fragte Tracy.
„Ach kommt schon. Er sieht toll aus. Hat er dich tatsächlich Samantha genannt?“
Sam zuckte mit den Schultern, errötete jedoch gleichzeitig. „Er nennt mich gern so.“
„Du musst ihn wirklich mögen, wenn du das erträgst“, sagte Angela. „Wie ist der Sex?“
„Angela!“, rief Tracy.
„Was? Behaupte bloß nicht, dass du das nicht auch wissen willst.“
Beide sahen Sam erwartungsvoll an.
„Es ist … na ja … fantastisch.“
„Ich erinnere mich daran, wie es ist, fantastischen Sex zu haben“, meinte Tracy seufzend. „Glaube ich jedenfalls.“
„Hör auf“, protestierte Angela und stieß Tracy mit der Hüfte an. „Mike ist immer noch scharf auf dich.“
„Ja, kann sein. Hör mal Sam, ich wollte dich das nicht vor den Kindern fragen, aber dieser Irrsinn mit Peter - geht es dir gut?“
„Es ist etwas erschütternd zu wissen, dass er mich so sehr gehasst hat, dass er mich umbringen wollte.“
„Auf seine kranke Art hat er dich gar nicht gehasst, sondern so sehr geliebt, dass er deinen Tod wollte.“
Angela nickte zustimmend.
Sam erzählte ihnen von der Begegnung mit Nick vor sechs Jahren und davon, was Peter getan hatte, damit sie nicht zusammenkamen.
„Scheißkerl“, murmelte Angela.
Lachend drückte Sam die Zigarette aus. Die Übelkeit und der schlechte Geschmack erinnerten sie daran, warum sie schon vor Jahren das Rauchen aufgegeben hatte. „Verrate mir, wie du dich wirklich fühlst, Angela.“
„Ich hasse den Bastard.“
„Ich auch“, stimmte Tracy ihr zu. „Die Scheidung von ihm war das Beste, was du je gemacht hast. Ich fand es unerträglich, dass er ständig wissen wollte, wo du warst und was du machst. Der wäre nie einfach wieder ins Haus gegangen wie Nick eben. Peter hätte genau wissen wollen, worüber wir gesprochen haben.“
„Ich weiß“, sagte Sam. „Wenn ich daran denke, dass er mir die Anrufe verschwiegen hat …“
„Die ganze Peter-Geschichte wäre dir dann in jedem Fall erspart geblieben“, bemerkte Tracy.
„Vielleicht wäre all das, was mit Peter passiert ist, die Babys und so, mit Nick genauso gekommen und hätte unsere Beziehung zerstört.“
Beide Schwestern umarmten Sam.
„Es hat keinen Sinn, wieder davon anzufangen“, sagte Tracy.
„Ich hatte noch gar keine Gelegenheit, Nick die ganze Geschichte zu erzählen.“
„Es wird ihm nichts ausmachen“, versicherte Angela ihr. „Er ist verrückt nach dir. Er lässt dich nicht aus den Augen, aber nicht auf diese krankhaft kontrollierende Art wie Peter. Nick sieht dich
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