Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)
konnte. Ehrlich gesagt bin ich mir fast sicher, dass Skip ihn dazu angestiftet hat.“
„Das würde ich ihm glatt zutrauen.“ Sam lehnte sich zu Nick und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Danke, dass du das Spiel mitgespielt hast.“ Und weil er es verdiente, nachdem er ihre Familie so bravourös überstanden hatte, setzte sie noch ein bisschen ihre Zunge ein.
Der Wagen geriet ins Schlingern. „Hallo? Ich fahre hier fast hundertvierzig!“
Sie schob ihre Hand seinen Schenkel hinauf. „Willst du nicht noch ein wenig schneller fahren?“
Er stoppte die Hand kurz vor ihrem Ziel. „Benimm dich.“
„Und? Was hast du Mike so erzählt?“, wollte sie wissen und lehnte den Kopf an seine Schulter.
„Dass ich dich immer geliebt habe und immer lieben werde.“
Sam seufzte zufrieden. „Das höre ich gern.“
„Weißt du, warum ich heute Abend nach Hause wollte?“
„Nein.“
„Ich habe heute erfahren, dass du mich auch liebst. Da wollte ich die Nacht allein mit dir verbringen.“
Ein Schauer sinnlicher Vorfreude überlief sie. „Du wusstest es doch schon vorher.“
„Ich hatte es vermutet und gehofft, aber ich wusste es nicht sicher. Ich habe mir Sorgen gemacht, dass das zwischen uns nur auf die Ereignisse der letzten Tage zurückzuführen ist.“
Erstaunt sah sie ihn an. „Hast du das wirklich für möglich gehalten?“
„Ich habe befürchtet, dich zu sehr zu wollen und es deshalb irgendwie zu vermasseln. Ein paarmal wäre mir das ja auch fast gelungen.“
„Mir ist nicht wohl dabei, dass du es so empfunden hast.“ Sie lehnte sich wieder an seine Schulter und war betroffen davon, wie einsam er war. Sie wollte ihm all die Liebe geben, die ihm als Kind ohne Familie gefehlt hatte. Ihre Kehle schnürte sich zu bei dem Gedanken an den einzigen Wunsch, den sie ihm nicht erfüllen konnte.
Die restliche Fahrt legten sie schweigend zurück und hingen ihren Gedanken nach.
Sie betraten sein Haus durch die Eingangstür. Nick nahm Sams Mantel und hängte ihn in den Flurschrank.
„Was ist mit all dem Glas passiert?“, erkundigte sie sich.
„Ich habe meiner Reinigungskraft den doppelten Lohn bezahlt, damit sie heute kommt und sauber macht. Trotzdem sollten wir vorsichtshalber eine Weile nicht barfuß hier laufen.“
„Wie geht es eigentlich deinem Fuß?“
„Tut weh.“
Sie verzog das Gesicht. „Und meinetwegen musstest du laufen. Daran habe ich nicht mehr gedacht. Verzeih mir.“
Er gab ihr einen Kuss. „Kein Problem, Liebes. Der Computer steht im Arbeitszimmer. Ich bringe unsere Sachen nach oben.“
„Danke. Ich beeile mich.“
„Lass dir Zeit. Ich muss ohnehin noch meine Grabrede zu Ende schreiben.“
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm einen Kuss zu geben, und wünschte, etwas Tröstendes sagen zu können. Doch da sie wusste, dass nur die Zeit seine Trauer lindern würde, ließ sie ihn gehen und machte sich auf den Weg zu seinem Arbeitszimmer. Sie kickte die Schuhe weg und setzte sich an den Computer. Bevor sie mit ihrer geplanten Recherche begann, tippte sie den Bericht über den Vorfall auf dem Eastern Market und speicherte ihn auf Nicks Computer.
Während Sam darauf wartete, in das Netzwerk der Polizei eingelassen zu werden, bemerkte sie die penible Ordnung auf Nicks Schreibtisch aus dunklem Kirschholz. Übermütig verschob sie den Bücherstapel, den Behälter mit Büroklammern, drehte alle schwarzen Stifte im Stiftebecher um und malte ein Herz mit einem Pfeil durch das Sam-liebt-Nick , das sie auf seine Schreibunterlage gemalt hatte.
Zufrieden mit ihrem Werk konzentrierte sie sich anschließend auf die Kreditkartenauszüge von Patricia Donaldson. Sie überflog die Seiten und merkte, dass infolge ihrer Müdigkeit alles vor ihren Augen verschwamm, bis sie plötzlich auf die Abrechnung für einen Flug stieß, einen Tag vor Johns Tod.
„Na sieh mal an, Miss Patricia“, murmelte Sam leise und verspürte einen Adrenalinkick, der ihren Herzschlag beschleunigte. „Erwischt!“
Sie nahm sich noch einen Moment Zeit, sich die Frau online anzusehen, um einen Eindruck zu bekommen, bevor sie Freddie anrief. „Hast du Elin?“
„Wir sind unterwegs.“ Er nannte den Namen eines der besten Hotels der Stadt.
„Mann, spar bloß keine Kosten und Mühen“, sagte sie und dachte an den Ärger, den es geben würde, wenn die Spesenabrechnung auf Malones Schreibtisch landete.
„Ich befolge nur Ihre Anordnung, Sergeant.“
„Patricia Donaldson hatte für den Tag vor John
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