Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)
Verständnis, dass ich mich mit eigenen Augen vergewissern musste, ob es ihnen gut geht.“
„Sie sind deine Familie.“
„Ja, sie sind wirklich alles, was ich habe.“
Sam drückte seine Hand. „Nicht mehr.“
35. KAPITEL
Auf der Rückfahrt zu Nicks Haus organisierte Sam die Bewachung der O‘Connors und nahm an einer Telefonkonferenz mit den anderen Detectives teil, in der es um Sicherheitsfragen bei der Beerdigung ging. Wenn Patricia oder Thomas in der Kirche auftauchten, würde man sie gleich vor dem Eingang abfangen. Sam wollte sich verkabeln lassen, um notfalls aus der Kirche heraus kommunizieren zu können. Da sie wusste, dass Nick ihren Beistand brauchte, hoffte sie natürlich, an der Beisetzung teilnehmen zu können, ohne beruflich aktiv werden zu müssen. Andererseits war ihr auch klar, dass er Verständnis haben würde, wenn sie gehen musste. Schließlich wollte er genauso sehr wie sie, dass Johns Mörder endlich gefasst wurde.
Während sie Nick ins Haus folgte, sah sie zu den Büschen im Vorgarten und erinnerte sich an das Gefühl, von der Druckwelle der Explosion durch die Luft geschleudert zu werden. Sie erschauerte.
„Was ist los, Liebes?“
„Nichts“, sagte sie und versuchte dieses Gefühl abzuschütteln, das durch den Schlafmangel noch verstärkt wurde.
„Es wird eine Weile dauern, bevor wir mein Haus wieder betreten können, ohne daran zu denken.“
„Mir geht‘s gut“, versicherte sie ihm, wieder einmal erstaunt von seinem Einfühlungsvermögen. „Allerdings brauche ich jetzt noch ein bisschen Zeit am Computer.“
Er hängte ihre Mäntel in den Flurschrank. Dann trat er hinter Sam und begann, ihre Schultern zu massieren. „Was du brauchst, ist Schlaf.“
„Aber …“
„Kein Aber.“ Er bugsierte sie sanft zur Treppe, die hinauf zu seinem Schlafzimmer führte.
Sam wünschte, sie besäße die Energie, sich ihm zu widersetzen. Doch da war er schon dabei, sie auszuziehen und ins Bett zu stecken.
„Was ist mit dir?“, wollte sie wissen und unterdrückte ein Gähnen.
„Ich gehe duschen und bin gleich bei dir.“
„Okay“, sagte sie.
Während sie auf ihn wartete, rekapitulierte sie noch einmal die Ereignisse dieser langen Nacht. Um sich wach zu halten, bis Nick bei ihr war, rief sie sich die Tatorte ins Gedächtnis. Plötzlich schreckte sie hoch und stellte fest, dass schon fast eine halbe Stunde vergangen war, seit Nick unter der Dusche verschwunden war.
Sie stand auf und betrat das Badezimmer, in dem die Luft von Dampf erfüllt war. Sam öffnete die Tür der Duschkabine und fand ihn an der Wand lehnend, tief in Gedanken versunken. Leise stieg sie zu ihm in die Dusche und schlang von hinten die Arme um ihn.
Nach einem ersten Schreck entspannte er sich. „Du solltest doch schlafen.“
„Ohne dich kann ich nicht schlafen. Du hast mich verdorben.“ Sie küsste seinen nassen warmen Rücken. „Komm mit.“
Er stellte das Wasser ab.
Ohne ein weiteres Wort zu sagen, nahm Sam sein Handtuch und trocknete sich und ihn damit ab. Dann ergriff sie seine Hand und führte ihn zum Bett, wo sie in seine Arme geschmiegt endlich Schlaf fand.
Am Morgen betrat Sam zum ersten Mal in ihrem Leben die National Cathedral und sah wie ein staunender Tourist zu den aufragenden Türmen hinauf.
Unwillkürlich fragte sie sich, ob sie als knallharter Cop den Präsidenten der Vereinigten Staaten und seine reizende Gattin wie ein ehrfürchtiger Fan anstarren durfte. In all den Jahren in dieser Stadt hatte sie schon einige Präsidenten zu Gesicht bekommen. Aber noch nie war sie einem so nah gekommen, dass sie ihn berühren konnte.
Als Präsident Nelson und seine Frau Nick kondolierten, stand Sam voller Ehrfurcht neben ihm, während er ihnen die Hände schüttelte.
„Wir fühlen zutiefst mit Ihnen“, sagte Gloria.
„Danke, Mrs Nelson. John wäre überwältigt von so viel Anteilnahme.“ Er deutete auf die Reihen ehemaliger Präsidenten, aktueller und früherer Kongressmitglieder, Richter und Richterinnen des Obersten Gesichtshofs, den Vorsitzenden der Stabschefverbindung, die Staatssekretäre, die Minister und noch viele andere. „Das ist übrigens Detective Sergeant Sam Holland von der Metro Police.“
Sam fühlte sich völlig überrumpelt, weshalb es einen Moment dauerte, bis ihr klar wurde, dass sie ihm die Hand schütteln musste. Dem Präsidenten der Vereinigten Staaten. Und der First Lady. Heiliger Strohsack .
„Es ist mir eine Ehre“, sagte sie.
„Wir haben Sie mehrfach in
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