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Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)

Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)

Titel: Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Force
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den Nachrichten gesehen“, bemerkte der Präsident. Am liebsten hätte Sam laut gestöhnt, doch sie zwang sich zu einem Lächeln. „Ja, es war eine ganz besondere Woche.“
    Gloria lachte leise. „Das würde ich auch sagen.“
    Da sowohl der Präsident als auch Nick Redner waren, wurden ihnen Plätze in der ersten Reihe zugewiesen, direkt neben den O‘Connors. Während Nick sie begrüßte, ließ Sam ihren Blick über die Menge schweifen. Keine Spur von Patricia und Thomas. Hinter den O‘Connors saßen die meisten Mitarbeiter aus Johns Stab sowie enge Freunde, über die Nick Sam aufklärte, nachdem er sich neben sie gesetzt hatte.
    Er sah blass aus und fixierte den Mahagonisarg am Fuß des riesigen Altars. An diesem Morgen hatte er nichts gegessen und nicht einmal Kaffee gewollt. Angesichts der zahlreichen Würdenträger konnte Sam höchstens ahnen, wie schwer es für ihn sein würde, zu ihnen allen über seinen ermordeten Freund zu sprechen. Ihre Regel brechend, keine öffentlichen Zuneigungsbekundungen zuzulassen, nahm sie seine Hand und hielt sie zwischen ihren Händen.
    Ein kurzes Lächeln erschien auf seinem Gesicht, und in seinen Augen las sie die Dankbarkeit für ihre Unterstützung.
    Als die Messe begann, stellte Sam erstaunt fest, dass Nick offenbar viel Zeit in der Kirche verbracht hatte. Da sie nicht sehr religiös erzogen worden war, hatte diese Entdeckung etwas Verblüffendes.
    Johns Schwester Lizbeth und sein Bruder Terry lasen Bibelpassagen, und seine Nichte und sein Neffe zündeten Kerzen an. Als die beiden auf dem Rückweg zu ihren Plätzen liebevoll über den Sarg ihres Onkels strichen, brannten Sam Tränen in den Augen. Das Geraschel von Taschentüchern überall um sie herum ließ vermuten, dass sie damit nicht allein war.
    Präsident Nelson sprach von seiner langen Freundschaft zu den O‘Connors und davon, wie er John hatte aufwachsen sehen und wie stolz er gewesen sei, diesen talentierten jungen Mann den Eid als US-Senator ablegen zu sehen. Als er die Kanzel verließ, umarmte er Johns in Tränen aufgelöste Eltern.
    Einer der Saaldiener tippte Nick auf die Schulter. Dieser drückte noch einmal Sams Hand und stand auf, um sich von dem Saaldiener zur Kanzel führen zu lassen.
    Sam verfolgte seinen Weg zum Mikrofon und war überwältigt von Liebe, Mitgefühl und einem Durcheinander sonstiger Emotionen. In Gedanken sandte sie ihm ihre ganze Kraft.
    „Im Namen der Familie O‘Connor möchte ich Ihnen allen dafür danken, dass Sie heute gekommen sind, und natürlich auch für die enorme Unterstützung während der vergangenen schweren Woche. Senator und Mrs O‘Connor möchten außerdem gegenüber all den Menschen ihren Dank zum Ausdruck bringen, die zu Tausenden in der Kälte ausharren, um John die letzte Ehre zu erweisen. Er war sehr stolz auf ‚Old Dominion‘, und die fünf Jahre, in denen er die Bürger Virginias vertrat, waren die fruchtbarsten, herausforderndsten und erfüllendsten Jahre seines Lebens.“
    Nick sprach gewandt von seinen bescheidenen Anfängen in einem Ein-Zimmer-Apartment in Lowell, Massachusetts, von der Begegnung mit dem Sohn des Senators in Harvard, von seinem ersten Wochenende in Washington bei den O‘Connors und davon, wie der Kontakt zu ihnen sein Leben verändert hatte.
    Sam sah, dass die O‘Connors sich die Tränen abwischten. Hinter ihnen legte Christina Billings ihren Kopf an die Schulter des Nachrichtenchefs.
    Nicks Stimme brach, und er senkte für einen Moment den Blick, um sich zu sammeln. „Es war mir eine Ehre“, fuhr er schließlich mit sanfter Stimme fort, „John als Stabschef zu dienen und ihn meinen besten Freund nennen zu dürfen. Und es wird mir eine Ehre sein, dafür zu sorgen, dass sein Erbe, das Streben nach Integration und sozialer Verantwortung, noch lange über den heutigen Tag hinaus andauert.“
    Wie schon der Präsident vor ihm umarmte auch Nick auf seinem Rückweg von der Kanzel Graham und Laine.
    Sam legte den Arm um ihn und zog seinen Kopf auf ihre Schulter herunter. In diesem Augenblick war es ihr vollkommen egal, wer sie sah und später darüber tratschen würde.
    Die Messe endete mit der Interpretation eines Soprans von „Amazing Grace“. Dann folgte die Familie den Sargträgern den Mittelgang hinunter und aus der Kirche hinaus.
    Würdenträger liefen umher und sprachen mit gedämpften Stimmen, während sich die Kirche leerte. Sam beobachtete sie und begriff, dass dies ebenso ein offizielles Ereignis des politischen Washingtons

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