Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)
vor dem Triumph stand, meinst du?“, fragte Freddie.
„Was uns direkt zu seinem Bruder Terry zurückbringt“, sagte Sam.
Nick schüttelte den Kopf.
„Rede“, forderte Sam ihn auf.
„Ich habe es schon einmal gesagt - Terry hat nicht den Mumm, seinen Bruder umzubringen. Er ist ein großer Junge, der in einer Männerwelt zu überleben versucht. Dieser Mord erforderte Planung und Voraussicht. Terrys Vorstellung von einem Plan ist es, zu entscheiden, welche Bar er am Abend frequentieren soll.“
„Trotzdem“, widersprach Sam. „Er hatte das Motiv, die Gelegenheit, einen Schlüssel - und kein Alibi. Ich möchte ihn morgen zum Verhör vorladen.“
„Kann das nicht bis nach der Beerdigung warten?“, fragte Nick und sah sie mit seinen haselnussbraunen Augen bittend an.
„Nein, tut mir leid. Ich wünschte, ich könnte den O‘Connors weiteren Kummer ersparen, aber da sie mich wegen Thomas angelogen haben, kann ich ihnen gegenüber nicht nachsichtig sein. Um ehrlich zu sein, ich könnte sie sogar wegen Behinderung der Justiz belangen.“
„Aber das wirst du nicht tun“, sagte Nick.
„Ich bin mir noch nicht sicher.“
„Mir ist aufgefallen, dass Terry nach seinem Führerscheinentzug nicht zur gerichtlich angeordneten Nachschulung erschienen ist“, sagte Freddie.
Sam wandte sich grinsend an Gonzo und Arnold. „Holt ihr Terry O‘Connor morgen ab? Und während er bei uns zu Gast ist, werden wir uns noch einmal mit ihm über sein Alibi unterhalten. Stimmt das mit Loudoun County ab.“
„Machen wir“, versprach Arnold.
„Du bist auf der falschen Spur“, erklärte Nick, und die Frustration war ihm deutlich anzumerken.
„Ich hab‘s zur Kenntnis genommen.“ An die anderen gewandt, fragte sie: „Was gibt es Neues über den Bombenanschlag?“
Higgins erläuterte ihnen den Aufbau der vier selbst gebastelten Sprengkörper, die man an Sams und Nicks Wagen gefunden hatte. „Wir haben einen Teilfingerabdruck auf einem der Sprengkörper an Mr Cappuanos Wagen nehmen können und untersuchen ihn gerade per automatischem Abgleichsystem.“
„Die Johnson-Familie haben wir durchgearbeitet - und die meisten ihrer Bekannten“, berichtete Detective Jeannie McBride. „Die meisten hatten nicht viel Mitleid, als sie erfuhren, dass du beinah in die Luft gesprengt worden wärst. Doch alle behaupteten steif und fest, nichts damit zu tun zu haben.“ Zerknirscht setzte sie hinzu: „Ein paar meinten allerdings, sie wünschten, selbst auf die Idee gekommen zu sein.“
„Wie nett“, murmelte Nick.
„Wir hatten tatsächlich nicht den Eindruck, als sei ein direkter Befehl von den Johnsons gekommen“, schloss McBride.
„Und den hätte es mit Sicherheit gegeben“, erklärte Sam. „Nachdem ich sechs Monate undercover bei dem Clan zugebracht habe, kann ich nur bestätigen, dass nichts ohne deren Befehl geschieht. Mir schwirrt lauter Mist durch den Kopf, darum würde ich gern alles noch einmal durchgehen, wenn ihr nichts dagegen habt.“
Als die anderen nickten, begann sie mit Nick, der die Leiche des Senators in dessen Wohnung gefunden hatte. „Er wird am Vorabend einer Abstimmung über ein brisantes Thema, die seinen Stand im Senat enorm gefestigt hätte, ermordet. Der Mord scheint auf den ersten Blick eine rein persönliche Sache gewesen zu sein. Es gibt Hinweise auf eine unglücklich verlaufene Affäre. Wie Detective Cruz jedoch schon dargelegt hat, kann die Entmannung des Opfers auch dazu gedient haben, uns auf eine falsche Fährte zu locken. Bedenkt bitte, dass es kein gewaltsames Eindringen und keine Kampfspuren gab. Das führte uns zu der Annahme, dass der Mörder jemand war, den das Opfer gekannt hat. Jemand, mit dem er vertraut war und dessen Auftauchen ihn nicht überrascht hat.“
„Jemand, der außerdem einen der zahlreichen Schlüssel besaß, die er verteilt hat“, erinnerte Freddie sie.
„Ganz recht. Wir haben mit drei seiner ehemaligen Geliebten gesprochen und dabei erfahren, dass das Opfer einige sexuelle Vorlieben hatte und einen Sohn, den die Familie zwanzig Jahre lang vor der Öffentlichkeit verborgen hat. So wie es aussieht, war die Mutter dieses Jungen die Liebe seines Lebens und aus irgendeinem Grund die Einzige, die seine wildere Seite nicht zu spüren bekam. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sein oft rücksichtsloses Verhalten anderen Frauen gegenüber und seine Fixiertheit auf Internetpornografie in direktem Zusammenhang mit der Tatsache stand, dass er die meiste Zeit auf die
Weitere Kostenlose Bücher