Fatales Geheimnis: D.C. Affairs 1 (German Edition)
ist denn hier los?“, wollte Sam von Gonzo wissen.
„Wenn sie einen von uns angreifen, greifen sie uns alle an“, erklärte er mit einem wütenden Funkeln in den braunen Augen. „Jeder ist in seiner Freizeit hier. Gib uns was zu tun.“
Sam war beinahe zu Tränen gerührt. „Danke.“
„Man hat heute die Lieutenant-Liste ausgehängt. Herzlichen Glückwunsch“, fuhr Gonzo fort.
„Du bist auch bald an der Reihe“, versicherte sie ihm, leicht von Schuldgefühlen wegen ihrer Beförderung geplagt. Aber da Gonzo ein paar Jahre nach ihr Detective geworden war, hatte sie ihm zumindest keinen Platz weggeschnappt. „Ganz bestimmt.“
Er tat es mit einem Schulterzucken ab. „Wir werden sehen.“
„Draußen war übrigens jemand.“ Sie deutete zur Tür. „Nick hat eine Gestalt bemerkt, die das Haus beobachtet hat. Er schwang sich zur Bürgerwehr auf und verscheuchte ihn.“
„Ich werde es durchgeben und draußen einen Mann postieren.“
„Wenn es nur um mich ginge, würde ich ablehnen. Aber mein Dad ist da und Celia auch …“
„Kein Wort mehr. Wir kümmern uns darum.“ Dann sah Gonzo zu Nick. „So, du und der Zeuge, was?“
Sie verzog das Gesicht. „Hör auf.“
Gonzos gut aussehendes Gesicht hellte sich vor Belustigung auf. „Ich sage nichts, aber die anderen werden es tun. Das solltest du lieber wissen.“
„Hoffentlich legt sich der Tratsch, sobald jemand anders irgendeinen Bockmist baut.“
„Ohne Blessuren wirst du nicht davonkommen.“
„Damit werde ich schon fertig.“
„Sam?“, wandte Nick sich an sie. „Willst du nicht kommen und etwas essen?“
„Er füttert mich gern“, flüsterte sie Gonzo zu. „Dagegen ist nichts einzuwenden.“
Dreißig Minuten später, als alle gegessen hatten, rief Sam sie ins Wohnzimmer. „Lasst uns wieder an die Arbeit gehen.“
„Vorher aber stoßen wir auf meine Partnerin an“, verkündete Freddie und hob seine Colaflasche. „Den baldigen Lieutenant Holland.“
Während Sam ihm einen vernichtenden Blick zuwarf, brachen die anderen in Jubel aus und pfiffen anerkennend. Sam bemerkte, dass ihr Vater sie beobachtete. Seine Augen verrieten, wie bewegt er war.
Er nickte ihr anerkennend zu und sah dabei so glücklich aus, wie sie es seit zwei Jahren nicht mehr erlebt hatte.
„Na schön“, sagte sie und stoppte die fröhliche Stimmung, bevor sie vergaßen, dass sie an einem Mordfall arbeiteten. „Danke für das Essen, den Toast und die Hilfe. Ich weiß es zu schätzen. Ehe wir weitermachen, muss ich fragen, ob irgendwer ein Problem damit hat, dass Nick dabei ist. Er hat uns bei den Ermittlungen bisher sehr geholfen …“
„Entscheidend geholfen“, meldete Freddie sich zu Wort.
Sam schenkte ihm ein dankbares Lächeln. „Sollte sich dennoch jemand unbehaglich fühlen …“
„Für mich ist das kein Problem“, unterbrach Gonzo sie, und die anderen murmelten ihre Zustimmung.
Sam atmete erleichtert auf und wandte sich an Freddie. „Dann lass uns mal hören, was du in Chicago herausgefunden hast.“
„Geht klar, Boss.“
26. KAPITEL
„Ich habe außerdem Erkundigungen über die Freundinnen eingezogen, wie du es mir aufgetragen hattest“, sagte Freddie, in seine Notizen schauend. „Tara Davenport hat keine Tätowierungen oder ungewöhnlichen Piercings. Die Leute, von denen sie behauptet, mit ihnen am Abend des Mordes zusammen gewesen zu sein, bestätigen ihre Geschichte. Das Überwachungsvideo zeigt, wie sie um achtzehn Minuten nach zehn nach Hause kommt und am nächsten Morgen um neun Uhr dreiunddreißig ihre Wohnung wieder verlässt. Elin Svendsens Date, Jimmy Chen, ein ziemlicher Muskelprotz, bestätigt, dass sie zusammen zu Abend gegessen haben und anschließend einige Stunden in einem Club gewesen sind. Er hat sie um kurz nach zwei nach Hause gebracht. Das Gebäude ist nur minimal bewacht, und es gibt keine Kameras, daher habe ich keine Bestätigung dafür, dass sie den Rest der Nacht auch wirklich zu Hause geblieben ist. Auf der linken Brust hat sie ein Tattoo, ein Herz mit dem Pfeil eines Amors, und beide Nippel sind gepierct.“
„Ich möchte lieber nicht wissen, wie du das herausgefunden hast“, sagte Sam, was die anderen Detectives zum Lachen brachte.
„Nicht so, wie ich es gern herausgefunden hätte, so viel ist mal sicher.“
„Nur zu, Cruz!“, rief Detective Arnold.
„Ach, unser Kleiner wird erwachsen“, bemerkte Gonzo und tat, als müsse er sich eine Träne abtupfen.
„Du kannst mich mal, Gonzo.“
Aus
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