Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fatales Vermächtnis

Fatales Vermächtnis

Titel: Fatales Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
euch.«
    Aber... Der Modrak hüpfte auf ihn zu und gab winselnde Laute von sich. Aber wir wissen alles über ihn! Wir sind unschätzbar wertvoll...
    »Verschwinde!«, schrie ihn Lodrik an und hob das Schwert. »Du hast meine Worte vernommen. Wenn ihr ihn loshaben wollt, bringt ihn doch selbst um.«
    Das Wesen zuckte zusammen und machte sich klein, die Flügel
    formten sich zu einer schützenden Halbkugel. Das können wir
    nicht. Er ist wachsam und gebietet den Geistern. Es richtete sich auf. Was können wir Euch noch anbieten?
    Lodrik legte den Kopf schief. »Wie viele gibt es noch von euch?«
    Das werde ich Euch nicht sagen... Wortlos zeigte Lodrik aufs Fenster. Wir sind etwa dreihundert. Die wenigsten von uns befinden sich in der Nähe von Vahidin, die Übrigen sitzen auf Ulldart verteilt und beobachten.
    »Dann höre, was ich von euch verlange.« Lodrik baute sich vor dem Modrak auf. »Ihr werdet mich zu Vahidin führen und dann nach Ilfaris zu König Perdor fliegen, wo ihr euch freiwillig einschließen lasst.«
    Der Modrak fauchte laut und zeigte sein spitzes, scharfes Gebiss aus verfärbten Zähnen. Weswegen?
    »Zur Sicherheit. Ich werde den Kampf gegen Vahidin nicht eher beginnen, bis ich von Perdor die Nachricht erhalten habe, dass ihr euch an einem sicheren Ort befindet. Wenn ich gewonnen habe, verhandeln wir darüber, was mit euch in Zukunft geschehen soll.«
    Das Wesen wand sich, schon der Gedanke an einen steinernen Turm ohne Fenster ließen ihn leiden. Was haben wir Euch getan...
    »Spar dir die Worte«, unterbrach ihn Lodrik. »Entweder ihr nehmt mein Angebot an, oder ihr werdet Vahidin in die endgültige Vernichtung folgen.«
    Die Augen schimmerten tückisch. Wenn wir dich nun umbrächten?
    Lodrik sah ihn abschätzend an. »Versuche es.« Er breitete die Arme aus, damit sich das Wesen ihm nähern konnte. »Ich werde mich nicht wehren, wenn du mir die Kehle aufschlitzen möchtest.«
    Der Modrak musterte ihn von Kopf bis Fuß. Du bist kein Nekromant mehr. Jeder kann fühlen und sehen, wie du dich verändert hast. Es wäre dein Tod.
    »Nein. Ich bin ferner vom Tod als jemals zuvor, Modrak. Ich
    stehe über ihm, dank Vinteras Gnade.« Lodrik ging langsam auf ihn zu. »Sind wir uns darüber einig geworden, wie unser Handel
    ablaufen soll, oder nicht?«
    Der Modrak fauchte und grummelte, knirschte erneut mit dem
    Gebiss und schien in Gedanken Rücksprache mit den anderen zu
    halten. Wir gehen das Geschäft mit Euch ein, Bardric Auch wenn es ein großes Wagnis für uns bedeutet.
    »Ich werde den Brief noch heute an König Perdor senden«, sagte Lodrik zufrieden. Und ich bringe ihn selbst zu ihm, damit es schneller geht. Vahidin muss ohne Verzögerung vernichtet werden. Der Modrak kehrte in die finstere Ecke zurück und wartete. Schreib, Mensch. Er legte die Flügel über sich und verbarg seinen dürren Leib vollständig vor den Sonnen; gelegentlich erklang das Knirschen.
    Lodrik setzte den Brief auf, und sobald er geendet hatte, erhob sich das Wesen. Verlangend reckte es den Arm. Lasst mich lesen, bevor Ihr das Papier versiegelt. Es bekam den Brief, die Augen lasen die Zeilen, die den Wortlaut enthielten, wie sie ihn vereinbart hatten. Gut. Setzt Euer Siegel darunter, und ich mache mich auf den Weg.
    Lodrik tat es, packte die Pergamentrolle in eine schützende Hülle aus Leder und Wachspapier und reichte sie dem Modrak. »Beeil dich. Es ist in deinem eigenen Interesse.«
    Mit einem Fauchen kletterte das Wesen auf den Sims, schaute nach rechts und links, dann stieß es sich ab und schwang sich in die Luft. Ein, zwei Flügelschläge waren zu hören, dann wurde es still. Lodrik erlaubte sich erst jetzt ein zufriedenes Lächeln. Briefe an den König der Spione enthielten stets Geheimnisse, die lediglich kundige Augen erkannten.
    Und solche besaßen die Modrak nicht.

    Kontinent Ulldart, Königreich Ilfaris, Herzogtum Dürai's (Süden), Sommer im Jahr 2 Ulldrael des Gerechten (461 n.S.)

    Brahim saß König Perdor im Speisesaal der Universität gegenüber und sah dem von der Sorge gezeichneten Monarchen dabei zu, wie er die Wurzelgemüseschnitze auf seinem Teller in Reih und Glied legte, um sie anschließend zur Seite zu schieben. »Was haben Eure Untersuchungen ergeben, Majestät?«, fragte er, weil er die Spannung nicht länger ertrug.
    Perdor seufzte. »Verzeiht mir meine Schweigsamkeit, doch es war wieder alles etwas viel in den letzten Wochen. Dort marschieren Soldaten durch mein Land, hier muss ich ein Heer

Weitere Kostenlose Bücher