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Fatales Vermächtnis

Fatales Vermächtnis

Titel: Fatales Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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dazu Sandalen an den Füßen. »Das ist Soscha Zabranskoi, die Verfasserin des Buches, das Ihr studiert habt.«
    Alsa und Brahim erhoben sich und verneigten sich, wie sie es vorhin vor Perdor getan hatten.
    »Es ist uns eine Ehre«, sagte Alsa aufgeregt und betrachtete die Meisterin neugierig. »Wir brennen darauf, von Euch in die Künste der Magie eingeweiht zu werden und sie besser zu verstehen.«
    Soscha reichte beiden die Hand, etwas, das sie noch nicht lange
    beherrschte, und setzte sich an den Platz neben dem König. »Ich freue mich sehr, dass Ihr beide gekommen seid und trotz der
    schrecklichen Dinge auch bleiben möchtet«, sagte sie zu ihnen. »Die Ausbildung verläuft anders, als Ihr Euch vielleicht gedacht habt, aber dennoch wird sie erfolgreich sein.«
    Brahim und Alsa wechselten einen raschen Blick. »Sie wird
    anders verlaufen?«, meinte der Hajduk.
    Soscha lächelte schwach - und verschwand im nächsten Moment vor den Augen der Menschen. »Das meinte ich«, hörten
    sie sie sagen. »Ich bin ...« Sie hielt unvermittelt inne.
    Alle lauschten in die Stille und warteten auf ein Lebenszeichen.
    »Soscha?«, rief Perdor schließlich.
    Mit einem Schimmern erschien sie wieder, sie stand hinter dem König und legte eine Hand auf dessen Schulter. »Kann ich mit
    Euch sprechen, Majestät?« Sie sah alarmiert aus.
    »Sicher«, sagte Perdor und erhob sich. »Wir sind gleich wieder bei Euch, liebe Freunde«, wandte er sich an Brahim und Alsa. »Ich lasse Euch einen tarvinischen Würz-Tee zur Verdauung bringen.«
    Soscha führte ihn in die Bibliothek, dann wies sie die Wachen an, hinauszugehen und die Türen zu schließen. »Keine Störung«, befahl sie und bat den König, sich hinzusetzen. Rumpelnd schlössen sich die Eingänge, und in der Halle grollte es leise wie Donner.
    Perdor fand ihr Verhalten besorgniserregend, er suchte auf ihren Zügen nach einem Hinweis und entdeckte ... Angst. »Soscha, bei allen Göttern! Was ist geschehen, dass Ihr mich regelrecht entführt? Habt Ihr eine Spur von Gistan entdeckt?«
    Soscha setzte sich auf die andere Seite des Tisches. »Nein, Majestät. Nicht von ihm. Aber etwas anderes. Etwas Schreckliches. Und wir werden auf der Stelle entscheiden müssen, wie wir handeln.«
    Brahim und Alsa unterhielten sich über das Kunststück, das ihnen ihre Ausbilderin gewiesen hatte. Sie fanden es äußerst beeindruckend und beängstigend zugleich, was sich bei der Tersionin darin äußerte, dass sie ohne Unterlass redete und laut nachdachte,
    ob sie eines Tages dazu auch in der Lage sein würde und vor allem, was man mit einer solche Gabe alles anstellen könnte.
    »Unsichtbarkeit, Oh, ich hätte mich damals heimlich davonstehlen können und zu meinem Liebsten gehen«, sagte sie sehnsüchtig. »Meine Eltern hätten es niemals erfahren.«
    Brahim lachte über die romantische Vorstellung. »Beneidenswert, wie harmlos und gutmütig Ihr seid, Alsa. Ich kenne Menschen, die eine solche Macht ohne zu zögern einsetzen würden, um zu rauben und morden.«
    »Wie schrecklich!« Sie schüttelte den Kopf. »Das käme mir niemals in den Sinn. Ich ...«
    Die Tür wurde geöffnet, Perdor und Soscha kehrten zu ihnen zurück, und ihre Mienen waren deutlich besorgter als zuvor. Brahim und Alsa sprangen auf und verneigten sich erneut; sie wagten nicht zu fragen.
    Perdor bedeutete ihnen, sich zu setzen, und wählte seinen alten Platz, Soscha blieb schräg hinter ihm stehen. Dann forderte er sie auf, etwas von ihrem alten Leben zu erzählen und davon, wie sich die Magie zum ersten Mal gezeigt hatte.
    Alsa machte den Anfang, danach war die Reihe an Brahim, der den Eindruck gewann, dass der König und Soscha bei ihm doppelt so aufmerksam zuhörten; mitten in der Episode seiner Flucht vor Vahidin unterbrach ihn Soscha.
    »Ihr seid den Strahlen entkommen, weil Eure Magie eine Art Schild errichtete«, hakte sie ein. »Welche Farbe besaß diese Wand?«
    »Grün«, erinnerte sich Brahim sofort. »Es war eine grüne, halb durchsichtige Wand, die erschien und gleich wieder verschwand.«
    Soscha nickte und legte den rechten Zeigefinger an ihr Kinn. Sie war hochgradig aufmerksam. »Danke. Berichtet weiter.«
    Brahim kam der Aufforderung nach und erzählte von der Begegnung mit dem Modrak. Prompt unterbrach sie ihn wieder. »Habt Ihr Wunden davongetragen?«
    »Es kam nicht zum Kampf, Meisterin«, sagte der Hajduk. »Er
    hat mich aus dem Wasser gezogen.« »Hattet Ihr das Bewusstsein verloren?«
    »Nein, zu keiner Zeit.«

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