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Fatales Vermächtnis

Fatales Vermächtnis

Titel: Fatales Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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hatte gewonnen, ohne dass es wusste, wieso.
    Fiorell und Perdor hatten Brahim genau beobachtet. »Ich denke«, sagte der König nachdenklich, »sein Verstand ist nicht für einen Nekromanten geschaffen. Wir werden ihn in ein Sanatorium schaffen und zusehen, dass wir ihm helfen.«
    Fiorell legte Brahim die Hand auf die Schulter. »Er hat so viel für unseren Kontinent getan. Der Arme.«
    Tuandor trat an sie heran. »Majestät, Nachrichten vom Schlachtfeld. Die Signalisten melden uns, dass die Nicti gestorben sind. Einfach umgefallen und gestorben!« Er deutete zu den Katapulten der Kensustrianer, aus denen keine Geschosse mehr geflogen kamen. »Sie allerdings auch.«
    »Was?« Perdor riss sein Fernrohr in die Höhe und suchte die Stellungen ab. Und wirklich lagen die kensustrianischen Verbündeten reglos auf der Erde. Er ging vor Brahim in die Hocke. »Was habt Ihr den Seelen befohlen?«, verlangte er zu wissen. »Sprecht, Mann! Was, bei allen Göttern, habt Ihr ihnen befohlen ?!« Aber Brahim antwortete nicht.
    Tokaro stapfte entschlossen und mit gezogener aldoreelischer Klinge in der Linken auf die Nicti zu, die beiden Qwor an seiner Seite und die blauen Augen auf Estra gerichtet, die aus dem Wall gezogen wurde. Sie redete auf die Nicti ein, woraufhin die Fremden noch einmal in der Erde gruben und Lodrik hervorzogen.
    Die acht Nicti, die sich auf Tokaro zubewegten, hielten ihre Waffen bereit. Sie wollten ihre Königin schützen, ohne zu ahnen, dass er der Mann war, der alles gegeben hätte, um Estra am Leben zu erhalten.
    Tokaro hob sein Schwert. »Shakan, Tharo, fasst sie!« Er rannte los und holte aus - und die Nicti blieben stehen. Sie griffen sich an die Köpfe oder an die Brust, dann brachen sie zusammen. Die Qwor stürzten sich dennoch auf sie und zerbissen sie.
    Tokaro sah, dass die Nicti rund um sie herum 5 auf dem Wall,
    bei Estra und Lodrik 1 fielen, wo immer sie standen. Er pfiff die Qwor zurück und untersuchte die Gegner, welche sie noch nicht
    zerfleischt hatten. »Das Herz steht still«, wunderte er sich und
    küsste die Blutrinne. »Angor, auch wenn es vielleicht nicht dein
    Werk war, so nehme ich es als deine Gnade.« Er eilte auf Lodrik und Estra zu, die ihm entgegenliefen, dann
    lagen sich der Ritter und die Inquisitorin in den Armen. Sie hielten sich fest, drückten sich, bedeckten die Gesichter mit Küssen und weinten vor Freude.
    »Wo ist das Amulett?«, fragte er sie und hielt ihr Antlitz mit beiden Händen. Sie zuckte mit den Achseln. »Ich habe es verloren. Es mag von mir aus für immer in der Erde liegen, ich werde es niemals mehr umlegen.« Estra schaute zu Lodrik. »Ihr wart es. Ihr habt mich mit Eurer Berührung vom Fluch befreit, der auf mir lastete. Ich habe es genau gespürt!« Sie nahm seine Hand und wollte sie küssen. »Oh, ich schulde Euch ...«
    »Gar nichts, Estra. Du schuldest mir gar nichts.« Lodrik rührte der Anblick des jungen Glücks. »Ich störe euch ungern, doch lasst uns sehen, was sich außerhalb des Kraters getan hat.« Er betrachtete die Qwor, die sich rechts und links neben ihren Herrn gesetzt hatten und mit aufgerichteten Ohren verfolgten, was geschah. »Was sind das für ungewöhnliche Tiere?«
    »Meine«, erwiderte Tokaro leichthin. »Shakan und Tharo. Ich habe sie aus Kalisstron mitgebracht. Man wollte sie dort nicht mehr, und mir leisten sie gute Dienste.« Er hielt Estra noch immer umfangen, küsste ihre Stirn, und sie lächelte glücklich. »Der plötzliche Tod der Nicti I war es das Werk der Seelen?«
    »Es bleibt kaum eine andere Möglichkeit. Perdor hat noch einen zweiten Nekromanten, vielleicht ist ihm das Wunder gelungen, sie uns vom Leib zu schaffen. Ich vermag es nicht mehr, und Vahidin«, er sah an ihm vorbei zu den blutigen Überresten von Mortvas Sohn, »war in dem Augenblick schon tot.«
    Lodrik musterte die geschuppten Tiere, die ihn von der Statur her an große Raubkatzen erinnerte. Die Diamantaugen sahen gleichgültig die Schweifspitzen zuckten nach rechts und links. Sie erklommen den Wall und begegneten auf seiner Spitze
    einem von Kopf bis Fuß verdreckten Gän, der sich aus eigener Kraft befreit hatte.
    »Ihr seid wohlauf, Herr Ritter!«, atmete er auf und bedachte Estra mit einem argwöhnischen Blick; eine Hand legte sich an den Griff seines überschweren Schwertes.
    »Nein, nicht. Estra ist von allem geheilt. Sie wird von keinen Dämonen mehr heimgesucht«, sagte Tokaro rasch und stellte sich halb vor sie.
    »Sie hat uns schon einmal

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