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Fatales Vermächtnis

Fatales Vermächtnis

Titel: Fatales Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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kletterte er nach unten, und niemand bemerkte ihn dabei. Die Vorgänge blieben auch den Kriegern in den hinteren Reihen des Nicti-Heeres nicht verborgen. Sie wandten sich um; schon erklangen Signale und riefen die Truppen von der Jagd auf das Geeinte Heer zurück. Die Ulldarter waren nicht mehr gefährlich, und ihre Königin durfte nicht dem Schicksal überlassen werden.
    Das Heer der Nicti vollführte eine abrupte Wende und hetzte nun auf den wachsenden Damm zu, der sich ihnen mit enormer Geschwindigkeit entgegen bewegte. Die Seelen schwebten über dem Mittelpunkt und warteten, was geschah.
    Tokaro hatte den Boden erreicht, während die Grünhaare an ihm vorbeihetzten. Sie kümmerten sich nicht um ihn, ihre Sorge galt allein Estra. Genau wie bei ihm.
    Der Gürtel aus feuchter Erde, Leibern und Zeltresten gelangte zum Stehen, die Krone befand sich in mindestens acht Schritt Höhe. Die ersten Nicti versuchten, das Hindernis zu erklimmen, weil aber der Boden lose und krümelig war, stellte es ein sehr schweres Unterfangen dar. Tokaro schlug einen vorbeireitenden Nicti von seinem Tier, das eine entfernte Ähnlichkeit mit einem Pferd besaß, schwang sich in den Sattel und hielt auf den Wall zu. »Los«, peitschte er es an und stach ihm mit der Klinge in den Hinterleib, um es anzutreiben. Bald war es an der Zeit, seinen letzten Trumpf gegen Vahidin auszuspielen.
    Merkwürdige Laute von sich gebend, hetzte es den künstlichen
    Hang hinauf, bis es ausrutschte und zusammenbrach.
    Tokaro drückte sich ab und landete im Dreck; dabei rammte er sein Schwert mit der breiten Seite zu sich in den Untergrund und verschaffte sich den notwendigen Halt. Sein Reittier rollte den Abhang hinab und riss die ersten Nicti mit sich. Außer ihm waren erst wenige Fremde so weit nach oben gelangt.
    Er robbte nach oben, wuchtete sich auf die Krone und schaute in die Ebene. Sie war von der Magie bis auf den blanken Fels darunter abgeräumt worden. Vahidin stand noch immer in der Mitte, als könne er nicht fassen, was er angerichtet hatte. Tokaro hörte ihn lachen. Er ist wahnsinnig geworden. Tokaro atmete ein, der entscheidende Zweikampf stand ihm bevor. Angor, segne mich, denn ich erfülle deinen Willen.
    Er rutschte auf dem Hosenboden nach unten und rannte auf Vahidin zu. Tokaro schaute sich dabei um, ob er einen Hinweis auf Estra und seinen Vater entdeckte, aber es herrschte zu großes Durcheinander. Der Gedanke, dass sie gestorben war, nachdem sie endlich von Zvatochna befreit worden war, peinigte ihn bis auf den Grund seiner Seele.
    Als er noch drei Schritte von Vahidin entfernt war, nahm er den Griff der aldoreelischen Klinge mit beiden Händen, küsste im Rennen die Blutrinne. »Gib mir Stärke, Angor!«
    Vahidin wandte sich lachend zu ihm. »Da ist der Ritter ja wieder. Möchtest du noch einmal fliegen?«
    Er hob sein Schwert, und ein Strahl zuckte hervor.
    Die Diamanten des Ritterschwertes leuchteten auf, eine schützende Kugel flammte auf und leitete die Magie zur Seite ab; harmlos jagte sie in den Wall und hinterließ ein dampfendes Loch.
    »Angor ist mit mir!«, grollte Tokaro und schlug zu.
    Vahidin bekam den Arm mit dem Schwert noch rechtzeitig nach oben, um den Hieb zu parieren. Er knickte ein, taumelte und konnte sich abfangen. Weil seine Waffe einst eine aldoreelische Klinge gewesen war, hielt sie Tokaros Angriff stand, bekam jedoch eine leichte Scharte.
    Der junge Ritter setzte nach und drosch auf Vahidin ein, der
    sich nun seiner beiden Waffen bedienen musste, um die Schläge
    abzufangen. Die Magie, die er gegen Tokaro schleuderte, verpuffte wirkungslos. Die aldoreelische Klinge gab auf ihren Träger acht.
    Die Nicti ließen sie in Ruhe; sie wühlten mit bloßen Händen und ihren Waffen in der Erde und suchten nach ihrer Königin.
    Tokaro täuschte einen schrägen, hohen Schlag an, den Vahidin parieren wollte, und machte kurzerhand einen Angriff auf die Hüfte daraus. Sein Widersacher sprang zwar zurück, doch er bekam einen tiefen Schnitt über dem Knochen und schrie auf; Blut sickerte aus der Wunde. »Heute ist dein letzter Tag auf Ulldart«, weissagte er Vahidin und stach nach dessen Brust. Vahidin aber schlug die aldoreelische Klinge beiseite und hackte Tokaro die vielzackige, unbekannte Waffe in die rechte Schulter. Sie verdüsterte sich und versuchte, den Menschen mit Magie zu zerreißen, doch wieder war die schützende Macht der aldoreelischen Klinge stärker. Die Wunde klaffte dennoch bis auf den Knochen. Tokaro wurde

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