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Fatales Vermächtnis

Fatales Vermächtnis

Titel: Fatales Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Stadt bleiben, die ihnen sichere Zuflucht vor den Qwor gewährt hat. Ich schätze, dass es eintausend Männer und Frauen sein werden, die den Wald roden und die Mauern des alten Bardhasdronda auferstehen lassen. Es ist ein Kanal geplant, um die Städte miteinander zu verbinden und die Wege zu verkürzen.«
    »Ich habe gehört, sie wollen dich als Bürgermeister?«
    Lorin nickte stolz. »Eine ehrenvolle Aufgabe, und ich denke, ich
    werde sie annehmen.«
    »Dann hast du viel zu tun«, sagte Tokaro gedämpft. »Ich mache mir immer noch Vorwürfe. Wir hätten viele Städte und Menschenleben retten können, wenn ich...«
    »Nein, Tokaro. Diese Gedanken bringen niemandem etwas«, unterbrach ihn Lorin. »Letztlich warst du es, der weitere Opfer verhindert hat. Ohne dich wäre es viel übler um den Kontinent bestellt. Das werden wir dir niemals vergessen. Sobald du einen Fuß auf Kalisstron setzt, wirst du als ein Held behandelt. Wo auch immer du sein wirst, niemals wirst du deine Börse zücken müssen, um etwas zu bezahlen. Der Anblick deiner aldoreelischen Klinge wird den Menschen Beweis genug sein, es mit dir persönlich zu tun zu haben. Ich sorge dafür, dass bald jeder sie und dich auf Kalisstron kennt.« Er zwinkerte. »Arnarvaten hat sogar schon Lieder über dich geschrieben. Du wirst hier schneller berühmt als auf Ulldart.«
    Sie schüttelten sich die Hände, und da Tokaro Handschuhe trug, geschah Lorin nichts. Die Leinen wurden gelöst, und der junge Ritter eilte an Deck, wo Gän stand und den versammelten Kalisstronen an der Mole feldherrengleich zuwinkte.
    »Achte auf die Hunde«, rief Lorin. »Wenn sie sich nicht zähmen lassen, dann erschlage sie. Versprich es mir!«
    Statt einer Antwort hob Tokaro den Arm zum knappen Gruß und verschwand dann im Laderaum, um den Käfig zu kontrollieren und mit der Dressur zu beginnen; seinen Hengst hatte er vorsichtshalber weitab von den Qworjungen untergebracht.
    Er ging auf den Käfig zu und lüftete das Tuch. Die Qwor saßen einer Ecke zusammen und kuschelten sich aneinander, wie es junge Tiere taten, wenn sie Wärme und Geborgenheit suchten. Ihr Äußeres hatte sich verändert. Sie besaßen die Ausmaße eines mittelgroßen Hundes, die Schuppen waren schwarz und
    schienen sich der Umgebung noch nicht anpassen zu können.
    Diamanten blitzten in ihren Augen, aus denen sie den Ritter neugierig anschauten.
    »Ihr habt noch einiges zu lernen«, sagte er zu ihnen. Tokaro wusste, dass er sich in Pferde gut einfühlen konnte, wie ihm seine Erfahrung mit Treskor gezeigt hatte; ob diese Fähigkeit auch bei so ungewöhnlichen Kreaturen wie den Qwor griff, würde sich im Verlauf der Reise zeigen. Er ging zur Tonne, in der er Frischfleisch aufbewahrte, nahm sich einen blutigen Klumpen heraus und kehrte zum Käfig zurück. »Ihr werdet lernen, mir zu gehorchen«, flüsterte er und hielt das Fleisch an die Stäbe.
    Der erste Qwor, auf dessen Stirn eine Schuppe saß, die eher dunkelgrau als schwarz wirkte, schnupperte, erhob sich und kam geduckt nach vorne geschlichen. Es erinnerte an eine pirschende Katze.
    Tokaro öffnete den Verschlag und hielt das Fleisch davor, um ihn zu locken. »Welchen Namen gebe ich dir?«, fragte er lockend.
    Der Qwor sah auf den Köder, dann auf den Menschen und wieder auf den Köder. Es kostete ihn sehr viel Überwindung, den Hals nach vorn zu schieben und sich nach dem Fleisch zu strecken. Er knabberte vorsichtig daran und behielt Tokaro dabei immer im Auge. Der junge Ritter hob langsam die andere Hand und streichelte den Hals des Wesens. Durch den Handschuh spürte er nicht, ob er sich warm oder kalt anfühlte.
    Anfangs ließ sich der Qwor die Berührung der fremden Finger gefallen, dann knurrte er unvermittelt und zog die Lefzen zurück.
    »Still«, befahl Tokaro und sah den Qwor ernst an, aber er reagierte nicht, sondern grollte noch lauter. Der Ritter drehte die freie Hand, sodass seine bloße Haut am Gelenk freilag. »Still«, wiederholte er energisch, und als der Qwor die Schuppen im Nacken aufstellte, berührte Tokaro ihn leicht mit der ungeschützten Stelle.
    Es gab eine leichte Entladung, und an Tokaros Gelenk kribbelte e* Der Qwor dagegen jaulte auf und zog sich blitzschnell zu »einem Bruder zurück.
    »Das hast du davon, mich anzuknurren.« Er schwenkte da» Fleisch wieder, dieses Mal näherte sich der zweite Qwor. Er schlich heran und zeigte bereits mehr Demut; friedfertig machte er sich über das Fleisch her und ließ es zu, dass Tokaro ihn

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