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Fatales Vermächtnis

Fatales Vermächtnis

Titel: Fatales Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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von Meeresungeheuern werden würde, auch wenn sie keine Erfahrung mit dem Segeln besaß. Er konnte seine Sicherheit nicht begründen, aber er wusste, dass er sie wiedersehen würde.
    Gän begutachtete die Wracks. »Welches würde für eine Verfolgung taugen?« Er lief wie ein aufgeregtes Kind an der Mole entlang, als könne er sich nicht entscheiden. »Es muss raus und flottgemacht werden.«
    »Du fragst mich ? Du weißt, dass ich es hasse, auf dem Meer zu sein.« Er sah, dass Treskors Ohren sich drehten und seine Nüstern sich blähten. Er wendete den Hengst und schaute, wer ihnen gefolgt war; jetzt hörte er Hundegebell und das Rattern von Rädern. Zu seiner Verwunderung sah er Lorin und etwa dreißig Bewaffnete mit Hundegespannen angefahren kommen. »Ihr wart schnell«, begrüßte er sie.
    »Meine Freunde kennen den Weg besser als ihr«, erwiderte Lorin mit einem Lächeln und nickte Gän zu. »Ich freue mich, Euch
    wohlbehalten zu sehen«, rief er. »Eine Spur von Estra?«
    Rasch erklärte ihm Tokaro, was sich ereignet hatte. »Wir müssen sie verfolgen, so geschwind es geht!«
    Lorin betrachtete die gekenterten Schiffe verärgert. »Das wird so schnell nicht möglich sein. Wir brauchen mindestens zwei Tage, bis wir eines davon instand gesetzt haben, und was ich hier liegen sehe, besitzt nicht die Tauglichkeit, sich den Wogen der offenen See für längere Zeit zu stellen.« Er unterhielt sich kurz mit einigen seiner Begleiter. »Es kann sein, dass es bessere Schiffe in Vekhlahti gibt. Die Stadt selbst wurde vernichtet wie Bardhasdronda, aber die Qwor werden sich weniger für die Schiffe interessiert haben.«
    »Wir brauchen eine Mannschaft«, sagte Tokaro seufzend, dem die Aussicht nicht gefiel, schon wieder hinaus aufs Meer zu müssen; doch es gab keinen anderen Weg. »Kannst du uns eine besorgen?«
    »Sicher. Ich lasse die besten Seefahrer kommen, und sie bringen auch den Wagen mit deinen wilden Hunden mit.« Lorin betonte die Worte, um zu zeigen, dass niemand Argwohn hegte gegen das, was sich auf der Ladefläche verborgen hielt. »Auch wenn ich es nach wie vor nicht gutheiße.«
    »Ich weiß«, entgegnete Tokaro. »Es geht nicht anders. Ich halte es für den wirksamsten Schutz.«
    »Warten wir also nicht länger!« Gän sah Lorin ermunternd an. »Wo geht es am schnellsten nach Vekhlahti?«
    Zwei Tage darauf war die 0lminh bereit, in See zu stechen. Die Bauart des recht kleinen, doch soliden Einmasters kannten weder Tokaro noch Gän, eine solche Form gab es auf Ulldart nirgends.
    »Die 0lminh ist dazu gedacht, weitere Strecken entlang der Küste von Kalisstron zurückzulegen, und wird es auch schaffen, euch heil nach Ulldart zu bringen«, erklärte ihnen Lorin. »Die Mannschaft besteht aus zwanzig Fischern, die sich mit der Klasse der 0lminh gut auskennen.« Tokaro beobachtete, wie der letzte Proviant verladen und der
    Käfig mit den Qwor an Bord gebracht wurde. Auf sie achtete
    er sehr genau. Niemand durfte das Tuch anheben; es würde die Bindung an ihn schädigen, falls sie einen anderen Menschen als ihn zu Gesicht bekämen, erklärte er immer wieder. Die anderen akzeptierten seinen merkwürdigen Wunsch. »Wir werden zu spät
    kommen«, prophezeite er halblaut.
    »Zu spät vielleicht, aber nicht vergebens«, hielt Gän dagegen und setzte an, die Planke hinauf zuschreiten. Ein Fuß genügte, sie sich unter seinem Gewicht durchbiegen und laut knirschen zu lassen. »Angor ist mit mir.« Er blieb stehen und reichte Lorin die Hand. »Nehmt meinen Dank, Herr Seskahin. Ihr seid eingeladen, mich jederzeit in Ammtara zu besuchen. Denn es wird den Sturm überstehen, der sich über ihm zusammenbraut, das ist gewiss«, sprach er getragen. Lorin lächelte. »Die Bleiche Göttin sei mit Euch, Herr Ritter von der mächtigen Gestalt und mit dem großen Herzen«, verabschiedete er sich und umschloss die breiten Finger mit beiden Händen. »Ihr seid mir sehr ans Herz gewachsen, daher bitte ich Euch zweifach so sehr, auf Euch achtzugeben.«
    »Dafür bin ich Euch dankbar. Euch und Eurer Familie alles Gute.« Gän nickte und betrat die 0lminh, als sei er der Kapitän.
    »Er ist selbstbewusster geworden, ist das möglich?«, merkte Lorin an.
    »Ja. Seit dem Vorfall mit Estra habe ich es festgestellt. Es kann sein, dass Angor seinen Geist aufgeweckt hat.« Tokaro sah seinen Bruder an. »Wie wird es weitergehen?«
    »Bei uns?« Lorin zeigte zu den Ruinen. »Wir errichten Bardhasdronda neu, doch ein Teil der Menschen möchte in der

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