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Fatales Vermächtnis

Fatales Vermächtnis

Titel: Fatales Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Herzog! Ihr bekommt einen mächtigen Schwiegersohn. Ich würde vieles geben, wenn es meine Tochter wäre.«
    »Welchen Zwang habt Ihr meinem Kind angetan?«, stammelte Guedo bleich. Er gab auf die Worte des Bekannten nichts.
    »Vater, ich möchte es«, warf Amaly-Caraille strahlend ein. »Aus der Tiefe meiner Seele!« Sie warf Nech einen langen Blick zu, dabei sprach sie weiter. »Ich habe so viele Übereinstimmungen zwischen ihm und mir gefunden wie bei keinem anderen Mann zuvor. Niemals mehr möchte ich einem anderen gehören.«
    »Eine Schwärmerei, mehr wird es nicht sein.« Guedo sah sie an, als handele es sich bei ihr um ein schreckliches Monstrum und nicht um seine Tochter. »Und zudem gebe ich dich nur an einen Mann aus Ilfaris und nicht an einen...«, er sah zu Nech, musterte ihn von den langen schwarzen Haaren bis zu den Sandalen, »... an einen ungehobelten Eindringling.«
    »Ich bin König von Ilfaris, Herzog.«
    »Ihr? Ihr habt erklärt, dass Ihr der König sein wollt, doch ich habe keinerlei Kunde darüber, dass unser alter König Euch zu
    Gunsten gegangen wäre«, schmetterte er ihm entgegen. »Ihr seid
    so viel Ilfarit wie ich Angorjaner, o höchster Kaiser!«
    »Ist es das, woran mein Antrag scheitert, der jeden anderen
    Vater stolz und überglücklich gemacht hätte?«, verlangte Nech
    bebend zu wissen. Er hatte seinen Leuten schon lange ein unauffälliges Zeichen gegeben, sonst hätten sie den Herzog niedergestochen. Wieder verdankte der Mann sein Leben der Tochter.
    »Dass ich kein Ilfarit bin?«
    »Ja«, sagte Guedo rasch und erleichtert.
    Nech schaute auf den Grafen Pontainue. »Du! Du bist Ilfarit?«
    »Ja«, entgegnete er zögernd und stand langsam vom Tisch auf.
    »Dann adoptiere mich. Auf der Stelle!« Nech wartete einen Lidschlag lang, bis er sein Bogenschwert zog. »Hast du nicht verstanden, Graf?«
    Pontainue zuckte zusammen und starrte auf die schimmernde Schneide. »Es ... sicher...« Er sah zu Guedo. »Es tut mir leid.«
    »Wagt es nicht, Graf«, flüsterte Guedo und neigte drohend den Kopf. »Lasst Euch nicht auf die Spiele des Mannes ein.«
    »Überlass mir das Reden, Herzog. Du wolltest einen Ilfariten als deinen Schwiegersohn, du wirst ihn bekommen. Da es dein einziger Einwand war, steht einer Hochzeit nichts mehr im Wege.« Nech zeigte mit der Waffe auf Pontainue. »Höre ich endlich etwas von dir?« Er wandte sich zu einem Leibwächter um und sandte ihn fort, um Tinte, Papier und Siegelwachs zu holen. »Wir schreiben es auf und machen es mit deiner Unterschrift und dem Siegelring an deinem Finger für alle sichtbar.«
    Der Graf trat nach vorn, während der Herzog von Vesceur ohnmächtig zusehen musste, wie aus Nech mit wenigen Worten und einer symbolischen Berührung am Kopf ein Ilfarit wurde - und dazu noch ein adliger Ilfarit. Kurz darauf war der Vorgang schriftlich festgehalten, gesiegelt und das Blatt sicher von einer Wache verwahrt.
    Nech nahm Amaly-Carailles Hand. »Höre ich nun deine Erlaubnis, Herzog?«
    Guedo musste mehrmals schlucken, bis er seine Stimme
    wiedergewonnen hatte. »Werde glücklich mit ihm«, sagte er heiser und mit Tränen in den Augen.
    »Von heute an bist du nicht länger
    meine Tochter
    »Vater! «, rief Amaly-Caraille aus und wollte zu ihm eilen, aber
    Nech hielt sie fest.
    »Da siehst du, meine Gemahlin, was der Lohn für deine Liebe
    ist«, meinte der junge Kaiser abschätzig. »Dein Vater erkennt sie nicht.« Er gab ihr einen Kuss auf die Hand und sandte sie hinaus;
    weinend rannte die junge Frau aus dem Zimmer.
    »Ihr habt meine Familie zerstört, o höchster Kaiser«, sagte Guedo voller Verachtung. »Benimmt man sich bei Euch auf Angor
    so?«
    Nech schlug ihm die flache Seite des Bogenschwertes gegen die rechte Wange, und der Herzog brach zusammen. »Du bist eingebildet und überheblich! Du hast deine Tochter verstoßen, weil sie sich ihren Mann selbst erwählte. Weil sie ihrem Herzen folgte.« Drohend stellte er sich über ihn und stellte ihm den rechten Stiefel auf die Brust. Vorsichtig erhöhte er den Druck, bis der Mann kaum noch Luft bekam. »Wenn du deine Tochter das nächste Mal zu Gesicht bekommst, Herzog, wirst du vor ihr knien müssen, und falls du Glück hast, wird sie dich vielleicht als ihren Vater wieder annehmen. Andernfalls habe ich etwas ganz Besonderes mit dir vor.« Nech wandte sich ab und wollte den Raum verlassen, blieb jedoch auf der Schwelle stehen. »Graf Pontainue, komm zu mir.«
    Pontainue hatte sich zu seinem Bekannten

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