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Fauler Zauber

Fauler Zauber

Titel: Fauler Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Hausmeierin, schickte den Jungen, damit er rumschnüffelte. Und dann bist du auch noch aufgetaucht, und zwar ausgerechnet in dem Moment, als wir beschlossen hatten, die Sache mit einem großen Coup zu beenden und das Warenhaus ganz auszuräumen. Ich sollte dich abschrecken.«
    Interessant. Und sie machten sich keine Sorgen, was meinen Ruf als Entführungsspezialist anging? »Als wir eure Bude in Riesenhausen gestürmt haben, sahen wir einen Kerl weglaufen. Einen Bruno aus der Oberstadt. Wer war das?«
    »Ich hab seinen Namen nie gehört. Donni kannte ihn. Er arbeitete für den Kerl, der das Zeug aus dem Warenhaus vertickte. Offenbar hat er Muffen gekriegt und einen anderen Schatten angeheuert, der dich verfolgen sollte. Alle versuchten wie verrückt, ihre Spuren zu verwischen, weil Raver Styx in Leifmold gesichtet worden war und jeden Moment hier eintrudeln konnte.«
    Ich drehte mich zu Morpheus um. »Pokey?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Was ist aus ihm geworden?«
    »Ich hab ihn freigelassen. Er ist nach Hause gegangen und hat sich nicht von der Stelle gerührt. Er wußte, daß ich ihn im Auge behalten habe.«
    »Hm. Skredli, für wen hat Bruno gearbeitet?«
    »Weiß ich nicht. Glaube, das wußte nicht mal Großmaul. Donni oder Bruno brachten uns alle Anweisungen.«
    »Ein vorsichtiger Mann. Und sehr klug, wenn man bedenkt, wen er beklaut hat. Aber die Waren mußten doch irgendwie umgesetzt werden.«
    »Wir hatten unser eigenes Lagerhaus. Es war teilweise legal. Dieser Bruno hat Kutscher angeheuert, die das Zeug abholten.«
    Wenn ich in Erfahrung bringen wollte, wohin die Güter der Sturmwächterin verschwunden waren, bot sich hier wieder Gelegenheit zu einem ausgiebigen Fußmarsch. Ich verzichtete auf die Frage, mit welchen Waren die Sturmwächterin handelte, daß sie so attraktiv für Diebe waren. Unwissenheit konnte sich später als Segen erweisen. Ich brauche Wers und Warums , und nur sehr wenige Was denns .
    »Kommen wir zum jungen Karl daPena. Als er eines Abends Lettie Farens Puff verlassen wollte, hat ihm jemand einen Ledersack über den Kopf gestülpt, ihn gewürgt und ihn in eine Kutsche gezerrt. Danach wird die Geschichte etwas unübersichtlich.«
    Skredli war da, wo ich ihn haben wollte. Jetzt konnte er Informationen preisgeben, ohne auch nur im geringsten sein Gewissen zu beunruhigen, vorausgesetzt, er hatte überhaupt eins in seinem Riesenleib.
    »Die ganze Sache fing mit einem Schwindel an. Der Junge wollte von zu Hause ausreißen und gleichzeitig seine Alte ausnehmen. Er tüftelte es zusammen mit Donni aus, damit es wie eine Entführung aussah. Das Lösegeld wollte er sich mit ihr teilen und dann mit unbekanntem Ziel verreisen. Donni wollte ihre Hälfte mit uns teilen. Wir sollten die Sache echt aussehen lassen. Normalerweise gab Großmaul sich mit so was nicht ab, aber es sah aus wie leicht verdiente Kohle. Also schickte er seine alte Gang los, und wir erledigten den Fall.«
    »Aber es lief nicht wie geplant. Was ist passiert?«
    »Ich weiß nicht. Ehrlich. In derselben Nacht, in der wir beide auf der Straße aneinandergeraten sind, hat Großmaul mich zu sich gerufen und verkündet, die Pläne wären über den Haufen geworfen worden. Ich sah, wie Donni wegging, also war mir klar, wer für diese Änderungen verantwortlich war. Jedenfalls hat er mir befohlen, zum Haus zu gehen, wo der Junge wartete, und Ernst zu machen. Sollte das Lösegeld tatsächlich kommen, würden wir einen besseren Schnitt machen als mit dem ursprünglichen Plan. Den Jungen sollten wir einfach sich selbst überlassen.«
    »Hm.« Ich dachte kurz nach. »Was war mit Donnis Anteil an dem größeren Lösegeld?«
    »Wir haben den ganzen Topf kassiert. Und auch den Anteil der Kleinen.«
    Irgend etwas sagte mir, daß Donni ihren Anteil woanders herbekommen hatte.
    »Das war alles? Rausfahren, die Kohle einsacken und dann ab nach Norden?«
    Mein Ton warnte ihn.
    »Nein. Du weißt es doch, oder?«
    »Für den Extrabatzen mußtest du ein Mädchen kaltmachen.«
    »Großmaul hat gesagt, es müßte gemacht werden. Mir gefiel es nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weiß nicht. Hör zu, ganz gleich, was du mit mir anstellst, ich werd immer wieder dasselbe sagen. Weil ich es wirklich nicht weiß. Ich war nicht sein Partner. Großmaul hat mir Befehle erteilt, ich hab sie ausgeführt, und er hat mich gut bezahlt. Und zwar deshalb, weil ich keine überflüssigen Fragen stelle. Wenn du wissen willst, wer was warum getan hat, such Donni Pell und quetsch sie

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