Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fauler Zauber

Fauler Zauber

Titel: Fauler Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
Vom Netzwerk:
aus.«
    »Du sagst wahrscheinlich die Wahrheit, aber du hast Augen, Ohren und einen Klumpen Hirn. Du hast Dinge gesehen und gehört und dir deine Gedanken darüber gemacht. Warum mußte das Mädchen sterben?«
    »Vielleicht, weil sie zuviel wußte. Zum Beispiel, daß die Entführung ein Schwindel war, weil sie nämlich mit dem Jungen und dem Geld fliehen wollte. Vielleicht hat sie auch rausgefunden, daß aus dem Spiel plötzlich bitterer Ernst geworden war. Oder sie hat etwas gemacht, weswegen Donni sie haben wollte. Oder weil sie den Sündenbock für die Entführung spielen sollte und Großmaul nicht riskieren wollte, daß sie hinterher hier auftaucht und behauptet: He, es war doch alles ganz anders. Ich weiß nur, daß wir sie für immer verschwinden lassen sollten. Aber als sie am verabredeten Ort auftauchte, hatte sie einen Hurensohn dabei, der die reinste Einmannarmee war. Als wir ihn endlich am Boden hatten, kamen Leute, und wir mußten ihn und die anderen ins Gebüsch schleppen und Blumen pflücken gehen. Als wir zurückkamen, stellten wir fest, daß der Gorilla gar nicht tot gewesen war. Er hatte sich das Mädchen geschnappt und war ab durch die Mitte. Hätte nie gedacht, daß er mit solchen üblen Verletzungen so weit kommen würde. Und die ganze Drecksarbeit hat er uns auch noch überlassen …«
    »Das reicht. Erzähl mit von der Geldübergabe. Wo. Wann. Wie.«
    »An der Chamberton Old Road, vier Meilen südlich von der Stelle, an der sie auf die Vokuta-Lichfield Road stößt. Etwas nördlich von der Brücke über den Little Cedar Creek. Um Mitternacht, und zwar in der Nacht vor der, von der wir gerade geredet haben. Die Lieferung kam zwei Stunden zu spät. Aber Großmaul war offenbar nicht genervt, denn er hat sich nie darüber beschwert.«
    Ich kannte die Stelle nicht. Auf der Landkarte war die Chamberton Old Coach Road vier Meilen nördlich der Strecke eingezeichnet, die ich genommen hatte, als ich mich umsah. Sie führte durch den Wald. »Warum da?«
    »Die Straße verläuft von der Brücke aus eine Meile schnurgerade in beide Richtungen. Nachts ist da nie Verkehr, und wenn, sieht man ihn weit im voraus. Und man kann auch im Nordwesten den Kamm erkennen, auf dem die Lichfield Road verläuft. Da war ich, um sicherzustellen, das keiner rumtrickste. Ich sollte ein Signal mit der Lampe geben, wenn alles in Ordnung war, und zwei, wenn nicht.«
    »Habt ihr mit Ärger gerechnet?«
    »Nein. Wir hatten sie bei den Eiern. Aber trotzdem geht man bei solchen Leuten kein Risiko ein.«
    »Und die Übergabe hat sich verzögert?«
    »Ja. Vermutlich, weil das dumme Weibsbild keine Ahnung hatte. Jeder Idiot hätte wissen müssen, daß ein Planwagen mit einem Vierergespann nicht so schnell fährt wie ein Einspänner oder eine leichte Kutsche.«
    Ach? »Du warst bei der Übergabe gar nicht dabei?«
    »Nein. Aber Großmaul sagte, es wäre genauso gelaufen, wie verabredet.«
    »Und das war wie?«
    »Der Planwagen kam und blieb auf der Straße stehen. Großmaul und Donni fuhren ihre Kutschen daneben und ließen ihre Kutscher die Geldbeutel ausladen, jeder die Hälfte. Die Frau fuhr mit ihrem Planwagen nach Süden weiter. Donni blieb noch eine Stunde und fuhr dann auch nach Süden. Großmaul kam zu der Stelle, an der ich wartete. Er gab mir meinen Anteil und genug Geld, um die Jungs auszuzahlen, damit sie nach dem Auftrag am nächsten Morgen gleich nach Hause gehen konnten. Wir wollten nicht, daß sie nach TunFaire kamen, sich vollaufen ließen und anschließend das Maul aufrissen.«
    »Wußten sie, was vorging?«
    »Sie wußten nichts von der Übergabe. Sie dachten, es ging nur um einen Mord.«
    »Wäre es nicht besser gewesen, der Frau zu folgen?«
    »Man hat ihr erst gesagt, welchen Weg sie zurückfahren sollte, nachdem das Lösegeld übergeben worden war.«
    »Verstehe.« Nicht sehr helle, dieser Skredli. »Und sie hat auch nichts gesagt, als sie im Austausch für das Lösegeld den Jungen nicht bekam?«
    »Weiß nicht. Vielleicht schon. Großmaul hat kein Wort darüber verloren.«
    »Ich nehme an, daß du persönlich bei dem Geschäft gut abgeschnitten hast, was?«
    »Klar, sieh mich an. Ich lebe wie ein Lord. Tja, ich hab meine üblichen zehn Prozent von Großmauls fünfzig Prozent bekommen. Für dich ist das vielleicht ein Volltreffer, aber ich hab bei der Lagerhaus-Sache einen besseren Schnitt gemacht. Obwohl ich länger brauchte, um es zu verdienen.«
    »Ihr habt also das Warenlager ausgeräumt?«
    »Ja. Ich fand das

Weitere Kostenlose Bücher