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Fauler Zauber

Fauler Zauber

Titel: Fauler Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Quatsche amüsiert. Als ich stumm blieb wie ein Fisch, sprach er weiter. »Mit Mr. Ahrms Versuch, mir zu erklären, was Sie eigentlich vorhaben, konnte ich nicht besonders viel anfangen. Sollten Sie mir zufriedenstellend versichern können, daß Ihre Interessen nicht mit meinen kollidieren, werde ich Ihnen helfen, soweit es in meiner Macht steht.«
    Ich wollte einen eleganten Rückzieher machen. Mir war es immer noch lieber, nicht mit ihm in Verbindung gebracht zu werden. Aber Morpheus' Blick sengte sich fast in meine Netzhaut, und außerdem war es einfach Tatsache, daß der Oberboß die beiden Leute in seiner Gewalt hatte, die ich unbedingt verhören wollte. Ich erklärte, so knapp ich konnte, worum es ging, und umschiffte dabei sorgfältig das Thema der zweihunderttausend Goldtaler, die irgendwo durchs Universum kullerten.
    Sattler ergänzte meine Beschreibung. »Eins von Großmauls Unternehmen war, gestohlene Güter aus den Warenlagern unten am Hafen zu vertickern, Sir.«
    »Ja. Fahren Sie fort, Mr. Garrett.«
    »Im Grunde muß ich einfach nur Großmaul und Skredli verhören, damit ich ihren Part in dieser Intrige genau bestimmen kann.« Reicht dir das, du alter Gangster? »Ich muß sie fragen, wer ihnen befohlen hat, Amiranda Crest und den jüngeren Karl daPena umzulegen.«
    »Ich kannte Mohlalu Crest, als ich noch ein junger Mann war. Man könnte sagen, ich war einer seiner Proteges.« Er krümmte einen Finger. Sattler ging zu ihm und beugte sich zu ihm hinab. Sie flüsterten.
    Sattler richtete sich wieder auf. »Die Fragen, die Sie stellen wollen, sind dieselben, die auch Raver Styx stellen wird, allerdings mit weniger Zartgefühl?« wollte Kain wissen.
    »Zweifellos.«
    »Dann muß ich Ihnen nicht nur eine Schuld zurückzahlen, sondern ich muß auch die Aufmerksamkeit der Mächtigen von mir ablenken. Aber ich habe geirrt, und heute morgen wurde meine Fehlbarkeit in eindeutiger Weise demonstriert. Ich kann Ihnen leider nur den unbedeutenderen Teil des Ganzen geben, das Sie begehren. Ich überschätzte Mr. Großmauls Haltbarkeit. Er weilt nicht länger unter uns. Offenbar war es zuviel für ihn.«
    Ich seufzte. Ich hätte mir denken können, daß mir der Tod einen weiteren Grabstein vor der Nase zuschlägt. »Er war gesundheitlich schon etwas angegriffen, als ich ihn das letzte Mal sah.«
    »Vielleicht waren seine Verletzungen schwerer, als sie ausgesehen haben. Wie dem auch sei, ich habe sehr wenig Brauchbares aus ihm herausbekommen. Aber der andere, der Riesen-Mischling, lebt und ist zugänglich. Die Schwierigkeit ist nur, daß er nicht allzuviel weiß.«
    »Woher auch.«
    Morpheus durchbohrte mich mit seinem Blick. »Donni Pell, Garrett.«
    »Wie meinen?«
    Kain hob eine buschige weiße Braue, die Ähnlichkeit mit einer Made hatte. Er hatte die Nummer mit den Brauen genauso gut drauf wie ich.
    »Du sagtest doch, die Prostituierte wäre der Schlüssel. Und du hast keinen Schimmer, wo du mit dem Suchen anfangen solltest.«
    »Wer ist Donni Pell?« wollte Kain wissen.
    »Sie ist die Spinne im Netz.« Ich warf Morpheus einen giftigen Blick zu. »Sie hat bei Lettie Faren gearbeitet, ist aber am gleichen Tag abgehauen, an dem Junior einkassiert wurde. Sie könnte mit Lettie in Verbindung stehen. Sie ist ein Mensch, soll aber eine Schwäche für Riesen-Dinger haben.« Ich erklärte, wie oft ich bei der Sache auf ihren Namen gestoßen war. »Kann sein, daß sie sich als Junge verkleidet, aber denselben Namen benutzt.«
    Kain grunzte und starrte auf die Nägel an seiner dicken rosa Hand. »Mr. Sattler?«
    »Ja, Sir?«
    »Suchen Sie die Nutte. Und schaffen Sie sie zu Mr. Garretts Residenz«
    »Ja, Sir.« Sattler verflüchtigte sich.
    »Wenn sie sich in der Stadt aufhält, wird man sie finden, Mr. Garrett«, erklärte Kain. »Mr. Sattler und Mr. Beutler sind außerordentlich tüchtig«
    »Ich hatte bereits das Vergnügen, es mitzuerleben.«
    »Es wird wohl Zeit, Sie zu meinem riesigen Hausgast zu führen. Kommen Sie mit.« Er rollte mit seinem Stuhl voraus. Morpheus und ich folgten ihm.
     
     

 
40. Kapitel
     
    Mein erster Gedanke, als wir Skredlis ansichtig wurden, war: Ein nasser Spatz. Er wirkte sehr klein, sehr schwach, sehr verdreckt und so ungefährlich, daß sich nicht einmal ein Käfer vor ihm erschreckt hätte. Seltsamerweise erkannte ich ihn erst jetzt. Während des Tohuwabohus in Riesenhausen hatte ich ihn genauso wenig wiedererkannt wie später in der Kutsche. Er war einer aus der Bande, die mir an jenem

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