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Faulspiel (German Edition)

Faulspiel (German Edition)

Titel: Faulspiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Noa
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das Gefühl beschlichen, dass Marcel in vielerlei Hinsicht übertrieb und nicht zu beweisenden Verschwörungstheorien nachjagte.
    Mittlerweile musste er seinem alten Freund in fast allen Belangen Recht geben. Nichts war mehr so, wie es aussah, und sein Glaube an den Rechtsstaat wurde bis tief in seine Fundamente erschüttert. Während er noch grübelnd über verschiedenen Akten saß, betrat einer seiner Mitarbeiter sein Büro.
    „Chef, ich weiß nicht, ob diese Nachricht besonders wichtig ist, aber ich habe hier eine Information aus Venezuela erhalten. Demnach ist gestern ein deutscher Staatsbürger auf Isla Margarita inhaftiert worden.“
    Hans Wolf schaute kurz von seinen Ermittlungsakten auf. Er warf dem Beamten einen irritierten Blick zu.
    „Was wirft man ihm vor? Haben wir seine Identität?“
    „Namentlich ist er uns noch nicht bekannt. Die Rede ist von Vergewaltigung, Verführung Minderjähriger sowie Drogen- und Waffenbesitz.“
    „Haben wir eine Täterbeschreibung?“
    Wolf sah seinen Mitarbeiter interessiert an.
    „Die haben wir! Nach der Beschreibung könnte es sich um unseren Freund Lahme handeln!“
    Der Ermittlungsbeamte grinste breit.
    „Dann setzen Sie sich sofort mit den Behörden in Venezuela in Verbindung! Wir brauchen seine Fingerabdrücke, ein DNA-Profil und ein Foto!“
    „Das habe ich schon alles in die Wege geleitet, wir warten nur noch auf eine Antwort.“
    „Haben wir ein Auslieferungsabkommen mit Venezuela? Prüfen Sie das bitte auch!“
    „Auch das haben wir bereits getan. Wir warten noch auf die Antwort des Bundesjustizministeriums.“
    „Wäre schön, wenn es sich um Lahme handeln würde, selbst, wenn sie ihn nicht ausliefern. Für diese Straftaten, die man ihm vorwirft, braucht er sicher zwei Leben, um seine Strafe in Südamerika abzusitzen. Die Verhältnisse in deren Vollzugsanstalten sind nicht so prickelnd wie hier in Deutschland.“
    Hans Wolf lächelte seinen Mitarbeiter an.
    „Manchmal hält das Leben eine eigene Art von Gerechtigkeit für uns parat!“
    Der BKA-Beamte verließ das Büro seines Chefs mit einem Anflug von Schadenfreude in seiner Miene.
    Wolf vertiefte sich wieder in seine Akten.
    Krampfhaft versuchte er, irgendeine Spur von Bako zu finden. Aber bei dieser Menge an Ermittlungsergebnissen erschien ihm das fast unmöglich. Dennoch war er davon überzeugt, dass der Albaner Spuren hinterlassen hatte, und auch wenn sie verschwindend klein wären, er musste sie finden!
    Er hatte versucht, sich in dessen Person zu versetzen. Diese Art der Vorgehensweise hatte ihm in der Vergangenheit schon etliche Ermittlungserfolge eingebracht. Seine akribische Arbeit und seine kriminalistische Logik waren bereits unzähligen Gesetzesbrechern zum Verhängnis geworden.
    Er stellte sich die Frage, was er tun würde, wenn er an Bakos Stelle wäre. Wie würde er sein Verschwinden planen und in die Tat umsetzen?
    Wolf war überzeugt, dass sich dieser Schwerverbrecher nicht mehr in Europa aufhielt. Seiner Meinung nach hatte er sich noch an dem Tag des Zugriffs der Fahnder in Spanien und Portugal nach Übersee abgesetzt. Dafür sprachen auch die weiteren Ermittlungen.
    In der Nähe von Peniche in Portugal wurde das ausgebrannte Wrack des Bootes gefunden, mit dem Bako vermutlich geflüchtet war. In unmittelbarer Nähe, etwas oberhalb an der Küste, fand man die angeschwemmte Leiche eines Kolumbianers. Den Informationen nach, die er von den spanischen Fahndern bekommen hatte, handelte es sich dabei um ein einschlägig bekanntes Mitglied eines kolumbianischen Drogenkartells.
    Der nächste Flughafen befand sich in Lissabon. Wolf studierte gerade die Passagierlisten der Flüge, die an diesem Tag Europa verlassen hatten. Es waren zwölf Flüge. Die meisten davon gingen in die USA.
    Er suchte nach einzelnen Personen, also Tickets, die nicht gemeinschaftlich gebucht waren. Dabei handelte es sich um unzählige Passagiere, aber Wolf konnte nichts Ungewöhnliches entdecken.
    Der Fahnder nahm an, dass der Albaner seine Flucht schon von langer Hand geplant hatte, deshalb beschränkte er seine Suche auf die Tickets, die bereits Tage oder Wochen vorher übers Internet und nicht direkt bei der Fluggesellschaft gebucht worden waren.
    Nachdem er die weiblichen Fluggäste aus seiner Liste aussortiert hatte, blieben noch zwei Fluggäste übrig. Ein Flug ging nach Malaysia und der andere nach Asuncion in Paraguay.
    Über seinen PC lud er sich die Aufnahmen der Überwachungskameras am Lissaboner Flughafen

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