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Faulspiel (German Edition)

Faulspiel (German Edition)

Titel: Faulspiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Noa
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Charakterschwächen. Telefonanschlüsse, sexuelle Neigungen, selbst Lieblingsfilme oder Lieblingssportvereine, sogar die Zigarettenmarke wurden in das Profil mit eingepflegt. Ohne besonderen Druck ständig neu zu bearbeitender Fälle, konnten sich Zielfahnder ausschließlich auf die eine gesuchte Person konzentrieren.
    In den meisten Fällen wurden den Verbrechern ihre schillernde Persönlichkeit oder ihr ausschweifender Lebenswandel zum Verhängnis.
    Wolf hoffte natürlich, dass auch Bako auf diese Art zu fassen sei. Er hatte ausgiebig seine Akte studiert und sich tagelang mit den Aussagen aller seiner Kontaktpersonen beschäftigt, denen er nur habhaft werden konnte. Dabei fand er heraus, dass es bei dem Albaner im Grunde genommen zwei offensichtliche Schwächen gab, und die waren sein Verhältnis zum weiblichen Geschlecht und seine Geltungssucht.Immer wieder polierte er sein Ego über diverse Frauen oder Statussymbole auf.
    An vielen seiner Aktionen waren Frauen beteiligt oder in irgendeiner Form involviert. Auffällig war sein abgebrühter und hemmungsloser Umgang mit den Damen, mit denen er zu tun hatte.
    Bako war ausgesprochen clever, und was ihn brandgefährlich machte, war die Paarung von überdurchschnittlicher Intelligenz mit seiner außerordentlichen kriminellen Energie. Er schreckte in der Wahl seiner Mittel vor nichts zurück und war unglaublich brutal in seiner Vorgehensweise.
    Wolf hatte sich ausschließlich mit Spezialisten der unterschiedlichsten Ermittlungsmethoden umgeben. In den meisten Fällen kam ihnen irgendwann Kommissar Zufall zu Hilfe, und der Ermittler hoffte, dass ihnen auch in der Sache Bako die Vorsehung zur Seite stehen würde.
    Die Beamten der Sonderkommission nahmen sich zunächst die Computer und Laptops vor, die sie bei der Durchsuchung der Wohnungen und Apartments, die Bako in der Vergangenheit genutzt hatte, beschlagnahmt hatten. Aufgrund der Tatsache, dass seine Unterkünfte nicht absolut clean waren, folgerten die Ermittler, dass seine Flucht zwar von langer Hand geplant gewesen sei, aber letztlich wegen des Zugriffs in Spanien doch spontan und Hals über Kopf abgelaufen wäre.
    Sie konnten nicht viele Spuren finden, jedoch waren die wenigen von äußerster Wichtigkeit.
    Auf den Festplatten der Computer Bakos konnten relativ problemlos die Internetseiten, die er in den letzten Monaten besucht hatte, rekonstruiert werden.
    Dabei fand man auch Seiten von diversen Fluggesellschaften, die er aufgerufen hatte. Hieraus versuchte man, sich jetzt einen Überblick darüber zu verschaffen, wo und wohiner gegebenenfalls Flüge gebucht hatte. Auffällig war unter anderem, dass er an einem einzigen Tag auf den Internet-portalen mehrerer verschiedener Fluggesellschaften in unterschiedlichen Ländern war.
    Hans Wolf war sich sicher, dass er an diesem Tag die verschiedenen Flüge gebucht hatte.
    Das Ergebnis dieser Recherche war, dass Bako mit hoher Wahrscheinlichkeit von Dubai in die Vereinigten Staaten geflüchtet war. Es stellte sich nur noch die Frage, wohin? An dem Tag seiner Ankunft in Dubai gingen mehrere Flüge in die USA, allerdings nur in drei verschiedene Städte. Washington D.C., New York und Los Angeles. Es gab keine direkten Flugverbindungen, alle hatten einen Zwischenstopp in London Heathrow.
    Mit den ersten Ergebnissen ihrer Ermittlungen waren die Fahnder schon mehr als zufrieden. In den folgenden Tagen waren sie mit der Auswertung der Videoaufnahmen unterschiedlicher Überwachungskameras beschäftigt. Dabei fiel ihnen ein allein reisender Mann auf, der von Dubai mit American Airlines einen Flug nach Los Angeles gebucht hatte. Immer wieder flimmerten die Bilder, die in der VIP-Lounge von American Airlines aufgezeichnet wurden, über den Bildschirm.
    Wolf studierte vor allen Dingen Aufnahmen, die den Mann zeigten, der ihnen verdächtig vorkam.
    Die Person hatte kaum Ähnlichkeit mit Bako. Er sprach mit niemandem außer mit der Bedienung. Seine Haar- und Augenfarbe waren anders. Der Kerl wirkte eher zurückhaltend und schüchtern, was durch die dicke Hornbrille, die er trug, noch unterstrichen wurde. Eigentlich war er völlig unauffällig. Selbst seine Kleidung war dezent, nicht besonders modisch. Er sah eher aus wie ein Buchhalter oder Finanzbeamter.
    Hans Wolf spulte den Videofilm immer wieder vor und zurück und betrachtete die Szenen aufs Neue. Er konnte nichts finden, was ihm irgendwie verdächtig vorgekommen wäre. Plötzlich erregte ein Ausschnitt gegen Ende der Aufzeichnung

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