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Faulspiel (German Edition)

Faulspiel (German Edition)

Titel: Faulspiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Noa
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Begriff der Neuzeit hat der Sicherheitsberater des US-Präsidenten Jimmy Carter, Zbigniew Brzezinski, 1995 geprägt? Tittytainment! Dieser Neologismus aus „entertainment“ und „tits“ soll mit seiner Mischung aus simpel betäubender, verdummender Unterhaltung und minimal ausreichender Ernährung die großen arbeitslosen und frustrierten Bevölkerungsteile bei Laune halten!
    Marcel Runge würde sich niemals mit diesen Umständen abfinden können und dagegen ankämpfen, bis sein letzter Tropfen Energie verbraucht wäre, bis zu seinem letzten Atemzug!

KAPITEL 7
    Der Stewart brachte Valerie gerade den frisch gepressten Orangensaft, den sie vor wenigen Minuten bestellt hatte.
    Ihr Flug nach Caracas dauerte nun schon mehr als sieben Stunden, und in etwa zwei Stunden würde sie auf dem Aeropuerto Internacional de Maiquetia Simon Bolivar, in der Hauptstadt Venezuelas, landen.
    Sie hatte schon lange gewusst, dass sie irgendwann diesen Weg würde gehen müssen, nur wohin er sie führen sollte, das wusste sie nicht.
    Igor hatte sich im Laufe der letzten Jahre immer mehr verändert. Aus dem Menschen, den sie einst geliebt hatte, war ein bösartiger, skrupelloser Verbrecher geworden.
    Zu Beginn, als sie damit angefangen hatte, für Igor als Callgirl zu arbeiten, hatte sie dies noch aus vermeintlicher Liebe zu ihm getan, weil sie ihn nicht hatte enttäuschen wollen und weil sie alles hatte geben wollen, um ihn bei sich zu halten.
    Erst einige Jahre später hatte sie begriffen, was er seit dem Tag ihres Kennenlernens mit ihr wirklich im Sinn hatte.
    Von Anfang an hatte er sie, ohne dass sie es bemerkt hätte, auf diesen Moment vorbereitet, den Tag, an dem sie ihr erstes Date mit einem Freier hatte.
    Sie hätte nie geglaubt, dass sie dazu in der Lage wäre, sich einem wildfremden Menschen, ohne irgendwelche Emotionen hinzugeben und den üblen Brechreiz, den sie empfand, während dieser fiese Wichser sie begrabschte und sexuell missbrauchte, zu ignorieren und hinunterzuwürgen.
    Sie konnte sich noch genau an den Tag erinnern, als Igor sie in dieses Apartment gebracht hatte.
    Wortlos saß sie in dem feudal eingerichteten Studio in der Frankfurter City und sah Igor zu, wie er die Funktion der installierten Videokameras überprüfte.
    „Denk dir einfach, du wärst ein Filmstar in Hollywood, und es wird gerade ein Kinofilm mit dir gedreht. Das ist alles nicht wirklich, nicht real! Du tust das alleine für mich, aus Liebe und Zuneigung zu mir!“
    Niemals würde sie den zynischen Ausdruck in seinen kalten, grauen Augen vergessen können, der ihr im Nachhinein bewusst wurde, als er ihr schwor, wie sehr er sie liebte. Dann verließ er das Apartment. Und sie glaubte ihm, sie glaubte an seine Liebe und lebte lange in der Illusion, dass sie das alles auch nur aus Liebe zu ihm tat. Dieser Schweinehund hatte sie verkauft wie ein Stück Vieh!
    Valerie erinnerte sich noch genau daran, wie sehr ihr die Hände zitterten, als sie mit weichen Knien die Tür zu ihrem ersten Date öffnete. Da stand er nun vor ihr, ihr erster Freier!
    Er war ein Abgeordneter des hessischen Landtags, klein, untersetzt, mit Halbglatze und roch ekelhaft nach altem Schweiß. Igor hatte ihr erzählt, dass er diesem Mann einen Gefallen schuldig sei.
    Und sie tat es aus Liebe!
    Diese kleine, widerlich stinkende Kreatur lag nun neben ihr im Bett, saugte und lutschte an ihren Brüsten herum.
    Er grunzte abscheulich, als er in sie eindrang und sich sofort ergoss.
    Sie hätte ihm in die Fresse kotzen können!
    Als Igor sie am nächsten Morgen abholte, schwor sie sich, dass dies das einzige Mal gewesen sei. Sie erzählte Igor von Ihrem Ekel, den sie empfunden hatte, und dass sie danach Stunden lang unter der Dusche gestanden hätte, um sich den Schmutz des widerlichen Kerls vom Körper zu waschen.
    Igor belächelte sie nur und versprach ihr, dass es ihr beim nächsten Mal schon leichter fallen würde.
    Es hatte für Valerie eine Ewigkeit gedauert, bis sie die Abscheu und den Widerwillen gegen diese fremden Männerhalbwegs überwinden konnte, was ihr jedoch niemals vollständig gelungen war.
    Im Laufe der Zeit entfernte sich Igor immer mehr von ihr. Sie sahen sich immer seltener, und er ließ sie spüren, dass er sie zu einer Ware degradiert hatte, die er, wann immer es ihm gefiel, meistbietend verkaufte.
    Valerie bemerkte, dass sie zunehmend abstumpfte und schließlich nur noch ein willenloses Geschöpf war, das Igor völlig hilflos ausgeliefert war.
    Aus dieser Lethargie

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