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Faulspiel (German Edition)

Faulspiel (German Edition)

Titel: Faulspiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Noa
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weltmännisch und ein perfekter Gastgeber. Seine Geschäftspartner waren Südamerikaner sowie zwei Italiener. Sie waren alle in weiblicher Begleitung.
    Igor unterhielt sich mit ihnen überwiegend in deren Landessprache. Valerie konnte nicht allzu viel verstehen, und dieZusammenhänge waren ihr nicht ganz klar, aber immerhin verstand sie, dass es sich um Lieferungen von immensem Wert handelte, die irgendwann in Galizien, an der nordspanischen Küste, ankommen würden.
    Sie nahm an, dass es sich dabei um Drogenlieferungen handelte.
    Also musste sie sich ein Domizil in einem Land suchen, in dem die Gefahr, entdeckt zu werden, so gering wie möglich war. Hierfür kamen nur die Karibik oder ein Staat in Südamerika in Frage.
    Gestern hatte Igor sie das erste Mal ins Gesicht geschlagen. Damit zeigte er ihr wahrscheinlich unbeabsichtigt, dass sie ein überflüssiges Anhängsel geworden war und ein Problem, dass es für ihn zu lösen galt – und wie er seine Probleme zu lösen pflegte, wusste sie zu genau.
    Valerie verstand diese Geste sofort und war froh darüber, dass sie ihre Flucht schon von langer Hand geplant hatte.
    Das Anschnallzeichen erschien vor Valerie in dem Display ihres Sitzes. Die Maschine setzte zu ihrem Landeanflug auf den Flughafen von Caracas an. Valerie schloss ihre Augen und freute sich auf die nahe Zukunft ohne Igor und ohne die damit verbundenen Schmerzen an ihrer Seele und ihrem Körper!
    Die Zollformalitäten hatte sie schnell hinter sich gebracht, tauschte an einem Bankschalter in der Flughafenhalle ein paar Euro gegen die Landeswährung Bolivar und schlenderte dann zum Info-Terminal. Hier erkundigte sie sich nach dem nächsten Flug nach Isla Margarita, eine dem Festland vorgelagerte Insel der kleinen Antillen.
    Bis zum nächsten Flug nach Porlamar, der Hauptstadt Margaritas, hatte sie noch eine gute Stunde Zeit. Sie wollte auf dieser Insel zunächst einmal ein paar Tage relaxen. Anschließend wollte sie auf einer der benachbarten InselnTrinidad oder Tobago versuchen, eine neue Existenz zu gründen. Schon als Teenager hatte sie davon geträumt, einmal an einem Ort, an dem das ganze Jahr die Sonne schien, ein kleines Restaurant oder eine Bar zu eröffnen.

    Laurenz Kerstner saß beim Frühstück im Hotel Seeblick am Bieler See, wo er im Laufe des gestrigen Abends im Quartier der deutschen Fußballnationalmannschaft angekommen war.
    Ihm gegenüber saßen zwei Mitglieder des Betreuerstabes sowie der Bundestrainer Jörg Hunold.
    Hunold war ein absoluter Fachmann in Sachen Fußball, ein kühler Stratege, der in jedem Spiel versuchte, den Gegner mit offensivem Fußball unter Druck zu setzen. Dies konnte man von einigen Trainern, die die Mannschaft in der Vergangenheit betreut hatten, nicht unbedingt behaupten.
    Er hatte die Mannschaft erst vor zwei Jahren, nach der letzten Weltmeisterschaft, übernommen und ihr in der kurzen Zeit bereits seinen strategischen Stempel aufgedrückt.
    Vergessen waren die Niederlagen und grottenschlechten Spiele, die die Mannschaft Ende der neunziger Jahre abgeliefert hatte.
    Die letzte WM in Deutschland war der Anfang für eine neue Ära der deutschen Nationalmannschaft.
    Nach dem Sommermärchen in Deutschland und nachdem die Mannschaft immerhin den dritten Platz belegt hatte, wurde der Altersdurchschnitt der Spieler drastisch verjüngt.
    Hunold wollte frischen, dynamischen und attraktiven Fußball bieten, der die Massen wieder begeistern sollte.
    Dies war ihm bis heute auch zum großen Teil geglückt.
    Mit Bravour hatte die Mannschaft die Qualifikation für die Europameisterschaft geschafft und hatte sich wieder an die Weltspitze gespielt. Es war schon viele Jahre her, dass eine deutsche Nationalmannschaft zu den Top-Favoriten eines großen Turniers gehörte.
    Diesen Erfolg konnte sich Hunold fast alleine auf seine Fahne schreiben. Als krönender Abschluss fehlte ihm jetzt nur noch der Titel als Europameister. Deshalb hatte er als Minimalziel für dieses Turnier auch das Erreichen des Semifinals ausgegeben. Dies traute er seiner jungen und hungrigen Mannschaft ohne weiteres zu. Ihr Markenzeichen waren der Elan und die jugendliche Unbekümmertheit!
    „Also, Herr Kerstner, nach allem, was Sie mir bislang über Steffen und Max berichtet haben, stellt sich mir nach wie vor die Frage, warum Max Kaiser im letzten Saisonspiel nicht gespielt hat. War seine Verletzung wirklich so gravierend? Ich hätte mir gewünscht, nicht zuletzt in Hinblick auf die Europameisterschaft, dass er

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