Faulspiel (German Edition)
arbeitete.
Wolf war froh, dass sein Freund Marcel Runge ihm diese Informationen beschafft hatte, aber er sorgte sich auch um seinen Freund. Mit diesen Leuten war wirklich nicht zu spaßen.
Deren Hemmschwelle lag bekanntlich tief, und ein Menschenleben bedeutete absolut gar nichts. Leute wie dieser Bako waren mit dem Krieg und dem Tod aufgewachsen, sie hatten in jungen Jahren in direkter Nachbarschaft Dinge gesehen und erlebt, die ein normaler Mensch nur aus dem Kino kannte.
Hans Wolf hatte nun die Aufgabe, die Ermittlungen gegen Bako einzuleiten. Wie gerne würde er diesen Kerl so schnell wie möglich aus dem Verkehr ziehen!
Über die Staatsanwaltschaft hatte er schon Überwachungs-maßnahmen beantragt, die nach kurzer Prüfung genehmigt wurden. Seine Ermittler hatten bereits damit angefangen, sein Funktelefon zu orten und abzuhören.
Zunächst einmal wollten sie ein Bewegungsdiagramm von Bako erstellen und erfahren, mit wem er ständig in Kontakt stand.
Aus den Aufzeichnungen in dem roten Notizbuch gingen mehrere Telefonanschlüsse hervor, die Bako benutzte. In Zusammenarbeit mit den einzelnen Telefongesellschaften, über die er telefonierte, war es relativ einfach, eine Liste seiner telefonischen Kontakte zu erhalten.
Hans Wolf war sich sicher, dass er mit diesen einfachen Maßnahmen schon sehr bald die ersten Erfolge verzeichnen könnte. Bei der Überprüfung des Autokennzeichens, das Runge ihm gegeben hatte, stellte sich heraus, dass der Mercedes auf eine bekannte Größe des Frankfurter Rotlicht-Milieus zugelassen war.
Bako hatte also Verbindungen in alle Richtungen.
Hans Wolf sah auf die Uhr. Fast hätte er vergessen, dass heute sein Hochzeitstag war und er seiner Frau einen gemeinsamen Abend versprochen hatte!
Sie warf ihm immer vor, dass er zu viel arbeite und mit seinem Büro verheiratet sei!
Dennoch versuchte sie, ihn so zu akzeptieren, wie er war. Es entsprach seinem Charakter, sich für das, was er als Recht empfand, einzusetzen. Deshalb hatte er sich auch schon sehr früh dafür entschieden, eine Laufbahn im Polizeidienst einzuschlagen. Er verfügte über einen analytischen Verstand und ein angeborenes Organisationstalent.
Während seiner Ausbildung hatte er sich ein gesundes Misstrauen und eine fast untrügliche Menschenkenntnis angeeignet.
Schon zu der Zeit, als er noch bei der Sitte oder für das Drogendezernat gearbeitet hatte, zeichnete er sich durch außerordentliche Fahndungs- und Ermittlungserfolge aus. Seine Hartnäckigkeit, mit der er eine aufgenommene Spur verfolgte, hatte ihm unter Kollegen den Spitznamen Terrier eingebracht. Wenn er einmal die Fährte eines Verbrechens aufgenommen hatte, ließ er nicht eher locker, bis er die Tat aufgeklärt hatte. Seine Aufklärungsquote lag weit über neunzig Prozent.
Hans Wolf nahm sein Diensttelefon vom Schreibtisch und schaltete gleichzeitig seinen PC aus. Er wählte die Nummer seines privaten Anschlusses. Kurze Zeit später meldete sich seine Frau Eva.
„Hallo, mein Liebling, über die Arbeit habe ich etwas die Zeit vergessen. Ich bin in etwa 20 Minuten zu Hause. Ich liebe dich! Bis gleich!“
Unterwegs kaufte er noch in einem Blumenhandel einen dicken Strauß Rosen für seine Eva.
Er liebte sie immer noch wie damals, als sie sich in einer Bibliothek kennen gelernt hatten und freute sich auf ihren ersten gemeinsamen Abend seit genau einem Jahr.
Die Hände der jungen Russin glitten über den leichten Öl-film auf seiner Haut, sie hatte sich vom Gesäß aufwärts bis zu seinem Nacken vorgearbeitet und knetete nun mit zarter Kraft seine verspannten Muskeln.
Igor lag lang ausgestreckt auf dem Massagetisch, und die Masseuse kniete über ihm.
Er genoss diese Stunden in Ritchies Sauna Club mindestens einmal in der Woche. Der Kerl schaffte es immer wieder,attraktive und blutjunge Frauen zu besorgen. In dieser Hinsicht war Ritchie einmalig, keiner wusste so genau, wie er das hinbog.
Die Mädchen waren höchstens vier Wochen bei ihm und wurden dann komplett ausgetauscht. Meistens sprachen sie kein Wort Deutsch, und fast alle stammten aus Osteuropa.
Igor ging seinen Gedanken nach, während das junge Mädchen ihn verwöhnte.
Valerie, diese Schlampe, hatte ihn doch tatsächlich gefilmt! Er hatte sie gar nicht für so schlau und durchtrieben gehalten. Für ihn war sie immer ein naives Dummchen gewesen! Aber in dem, was sie tat, war sie gut und nicht zuletzt sein bestes Pferd im Stall. Irgendjemand hatte ihr das Talent für die Bumserei in
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