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Fear

Fear

Titel: Fear Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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wirklich scharf drauf, und dann überlegt sie es sich plötzlich doch noch anders, als es schon zu spät ist. Sie hat gedroht, zur Polizei zu gehen, mich hinter Gitter zu bringen. Das konnte ich doch nicht zulassen, oder? Wir hatten schließlich Rechnungen zu bezahlen, Alec war noch klein …«
    »Nein!«, schrie Ellie ihn an. »Du benutzt unseren Sohn nicht als Ausrede!«
    Glenn zuckte mit den Schultern, verstimmt über die Zurechtweisung. »Ich sag’s ja nur, wie es war. Dann bekam ich den Job bei Leon, entdeckte den Tunnel und baute die Zelle, sozusagen als kleine Herausforderung. Wie ein geheimes Lager. Ich konnte rein und raus, ohne dass irgendjemand etwas merkte, versteht ihr? Und dann kam es mir plötzlich: Wenn ich ein Mädchen da runterschaffen würde, könnte ich mit ihr machen, was ich wollte. Der Wahnsinn.«
    Er war jetzt in Fahrt gekommen, und er schien irritiert, als er aufblickte und feststellte, dass sie seine Begeisterung nicht teilten.
    »Ich hatte Sorge, dass jemand die Luke entdecken könnte, also habe ich die Toilette ein paarmal verstopft, um die Leute davon abzuhalten, sie zu benutzen.« Er tippte sich mit dem Zeigefinger an die Schläfe. »Nicht bloß ein hübsches Gesicht und nichts dahinter, hm?«
    »Wie viele Opfer gibt es?«, fragte Ellie.
    »Was kümmert dich das?«
    »Wie viele?«, beharrte Diana.
    »Ich weiß nicht. Sieben vielleicht. Oder acht.«
    »Dann sind wir also Nummer neun und zehn, oder?«, sagte Ellie.
    »Es hätte nicht sein müssen«, meinte Glenn bedauernd und sah auf seine Uhr. »Aber es sieht ganz danach aus.«
    Er stand auf und ging auf Ellie zu. In diesem Moment klingelte sein Handy.
    Danny Morton . Das war Dianas Vermutung. Er rief an, um nach dem Weg zu fragen, und würde vielleicht schon in wenigen Minuten hier sein.
    Sie mochte sich gar nicht ausmalen, welch ein langsamer, qualvoller Tod Joe erwartete. Helen, zur Witwe geworden, ohne es zu wissen; die Mädchen, die traurig und verbittert aufwachsen würden; die sich immer fragen würden, warum ihr Vater nicht versucht hatte, sie ausfindig zu machen …
    Der Brief . Zuerst hatte sie es vergessen; dann hatte sie auf den richtigen Moment gewartet, um es ihm zu sagen. Jetzt, als sie zusah, wie Glenn den Anruf annahm, kam sie zu dem Schluss, dass es kaum einen Unterschied machte. Was sie wusste, hätte Joe nicht wirklich helfen können und hätte seine Qualen vielleicht nur noch verschlimmert.
    Glenn schien enttäuscht. »Clive«, sagte er zu dem Anrufer und wandte sich instinktiv ab.
    Ellie veränderte ihre Sitzhaltung im Sessel, bewegte die Zehen und spannte ihre Beinmuskeln an. Als Glenn sich wieder zu ihr umwandte, saß sie schon wieder vollkommen still.
    Sein Gebaren veränderte sich, während er Fenton zuhörte. Er richtete sich auf, lächelte. »Super«, sagte er, und Dianas letzter Hoffnungsfunke erlosch. »Was ist mit Leon?«
    Die Verbindung war offenbar ziemlich schlecht, denn Glenn musste das Telefon fest ans Ohr pressen. Wieder wandte er das Gesicht dem Kamin zu und verpasste eine weitere rasche Bewegung von Ellie. Diesmal war es ihre Hand, die sie in die Tasche ihrer Strickjacke schob, um etwas herauszuziehen, das sie an ihrer Seite verbarg.
    Diana wurde ganz flau im Magen. Sie wagte es nicht, Ellie in die Augen zu sehen. Sie war sich sicher, dass Glenn ihre Angst spüren und die Rebellion niederschlagen würde, ehe sie überhaupt begonnen hatte.
    Doch jetzt sagte Glenn erfreut: »Umso besser, wenn er nicht durchkommt.« Redeten sie über Leon? Eine Pause, in der Glenn zuhörte, und dann: »Ja. Mehr als genug für uns beide. Ich bring ihn rüber, sobald er hier aufkreuzt. Wird nicht mehr lange dauern.«
    Wird nicht mehr lange dauern. Der Satz hallte in Dianas Kopf wider. Nicht mehr lange, bis Danny Morton Joe in die Finger bekommt. Nicht mehr lange, bis Ellie und ich sterben müssen …
    Glenn hatte immer noch Probleme, Fenton zu verstehen. Er hielt sich das andere Ohr zu und sagte: »Wie war das?«
    Und da sprang Ellie auf. Sie hatte ein Messer in der Hand, ein kleines Obstmesser aus Dianas Küche. In ihrer Miene lag eiserne Entschlossenheit. Das war keine Drohung, kein Bluff. Sie würde das Messer benutzen.
    Als Ellie sich auf Glenn stürzte, flog die Tür auf. Ein Windstoß löschte alle Kerzen bis auf zwei aus – und das war der Moment, von dem an alles entsetzlich schiefging.
    90
    Joe war sich nur allzu bewusst, wie groß das Potenzial für ein Desaster war. Es war von Anfang an kein besonders

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