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FebruarNachtsTraum

FebruarNachtsTraum

Titel: FebruarNachtsTraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Sowade
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Kopf schräg, schaut mir freundlich in die Augen. Wirklich ganz großes Kino. Sie steht kurz davor, als praktizierende Psychologin zugelassen zu werden und ich will nicht ihr Versuchskaninchen spielen.
    »Also der Punkt ist: Ich weiß nicht, wovon du sprichst. Ich wache heute morgen auf und bin einfach nur glücklich. Verstehst du?« Ich rutsche nervös auf meinem Verhörposten herum. »Ich denke mir rein gar nichts, bis ich bemerke, dass wie wild Leute auf meinen AB gesprochen haben. Auch du! Und dass heute nicht Neujahr ist. Und ich weiß auch nicht, was passiert ist.«
    Die Frau Psychologin verabschiedet sich und meine beste Freundin sitzt wieder vor mir, der langsam dämmert, mit welcher Katastrophe ich sie konfrontiere. »Du weißt rein gar nichts?«
    »Nichts«, bestätige ich kleinlaut.
    »Du kannst dich nicht mal an diesen Latino erinnern?«
    Was heißt hier nicht mal? Ich merke, wie ich erst rot und dann langsam blass werde.
    »Willst du deine Beine hochlegen?«
    Katharina schaut mich besorgt an und meine Stimmung kippt.
    »Nein, ich will nicht meine verdammten Beine hochlegen! Kathi, was ist passiert? Ich weiß noch, wie wir getanzt haben«, lüge ich, um endlich meine einzige Quelle zu animieren, ein paar Fakten auszuspucken.
    »Mir haben die Füße weh getan und ich musste mich kurz setzen«, übernimmt Katharina tatsächlich. »Als ich wieder gekommen bin, hast du mit einem Typen an der Bar gestanden, Daniel, glaube ich, hast du ihn vorgestellt.«
    »Daniel?«
    »Hm, ein großer, draufgängerischer Typ, sportlich, blonde Haare, mit viel zu weißen Zähnen.«
    Ich erinnere mich an keinen Daniel. »Vielleicht war ich betrunken.«
    »So hast du nicht gewirkt«, schiebt Katharina nach.
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich nüchtern irgendeinen Surfer-Ken-Typen einfach so abknutsche.
    »Wir wollten wieder tanzen, doch Daniel hat nichts von diesem Mädchenkram gehalten«, erzählt Katharina weiter. »Du hast ihn versucht, zu überreden. Umsonst. Dann kam auch schon Enrique.«
    »Das heißt, nicht ich habe diese Typen … du weißt schon, aufgerissen, sondern sie mich?«
    »Es war den ganzen Abend wie verhext«, bestätigt Katharina. »Als würdest du irgendwelche Lockstoffe aussenden, die die Typen wie Motten zu dir getrieben haben.«
    Ich schmeiße verärgert eine Salzstange nach Katharina. Lockstoffe, pah! Höchstens mein neues Lieblingsparfum! Ich kann meinen Frust kaum verbergen. Ich bin sicher nicht hässlich, aber auch kein Magnet, wenn es um Männer geht. Normalerweise finden die mich erst auf den zweiten Blick schön. Zuerst sehen sie nämlich: Upps, ein kleiner Busen und upps, kein Hintern. Manchmal machen das die langen Beine wett, allerdings muss dann Sommer sein und ich muss Miniröcke tragen. Silvester ist definitiv nicht meine Saison. Auf den … naja … dritten Blick wird das noch dämlicher: Dann finden sie mich nämlich witzig. Es gibt nichts Schlimmeres als witzig gefunden zu werden. Kumpels sind witzig. Und wer verliebt sich schon in seinen Kumpel? Na also! Ich schließe die Augen.
    »Da! Da ist es wieder. Du erinnerst dich, stimmts?« Katharinas viel zu hohe Stimme geht mir durch Mark und Bein.
    Bitte, was?! Ich schaue meine beste Freundin fragend an.
    »Dein Lächeln. Ich hab's gesehen. Tu nicht so. Komm schon, Lizzy, wer ist es?«
    Falls ich mich wirklich an etwas erinnert haben sollte, dann ist der Gedanke auch sofort wieder vor Schreck verschwunden.
    »Also gut, weiter. Kaum waren wir auf der Tanzfläche, da tauchte eben dieser Latino auf, Enrique. Und der wollte tanzen.«
    »Ich kann weder Salsa noch Samba noch Tango noch irgendwas!«
    »Von wegen! In den Händen dieses Enrique warst du wie Wachs. Ihr habt so viel Aufmerksamkeit auf euch gezogen, dass die Leute freiwillig ein Stück zur Seite gerückt sind.«
    »Es war nicht wie bei Dirty Dancing , oder?« Vor Scham verschwindet mein Gesicht in meinen Händen. An die Zeugen gar nicht zu denken!
    Als Katharina auflacht und meint, das sei die Untertreibung des Jahrhunderts, genehmige ich mir einen kräftigen Schluck Rotwein. Ich versuche mir das Bild vorzustellen: ich in den Armen eines heißen Latinos. Es gelingt mir nicht.
    »Kathi, warum hast du nichts unternommen?!«
    »Meine Güte, ihr habt getanzt, Hüfte an Hüfte, eng umschlungen, da war kein Platz für mich. Was denkst du denn! Und nebenbei bemerkt, du sahst nicht so aus, als wolltest du gestört werden.«
    »Und das weiß Mama auch?«
    Katharina winkt lachend ab: »Unsinn,

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