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FebruarNachtsTraum

FebruarNachtsTraum

Titel: FebruarNachtsTraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Sowade
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gerade in einer ernsthaften Liebeskrise und könnte Beistand gebrauchen. Meld dich!« Die hat Nerven, mich in so einer kritischen Phase alleine zu lassen. Sie sollte mich besser kennen.
    Deprimiert trotte ich zu meinem Kühlschrank und begutachte den Inhalt. »Okay, ihr habt es so gewollt«, grummle ich und greife nach dem letzten Stück der fünflagigen Marzipan-Nuss-Sahne-Baisertorte mit Schoko-Schaum-Garnitur, die es von Vladimirs Party unbeschadet in meinen Kühlschrank geschafft hat. Esslöffelweise zaubert die Kalorienbombe wieder ein Lächeln in mein Gesicht. Die Schokosahne wandert zuletzt in meinen Mund und ich bin so in Gedanken versunken, dass mir erst, als ich den blitzeblanken Teller in der Hand halte, bewusst wird, dass ich ihn abgeleckt habe. Auweia, hoffentlich passiert mir das nicht in der Öffentlichkeit!
    Aber es geht mir besser. Höchst zufrieden öffne ich den obersten Knopf meiner Jeans und kann freier atmen. Wenn nur Katharina sich melden würde!
    Drrr, drrr, drrr. Drrr, drrr, drrr. Es klingelt an meiner Tür.
    So schnell wie möglich rolle ich mich vom Sofa Richtung Flur und stopfe auf dem Weg meine kleine Wampe wieder in die Hose. Drrr, drrr, drrr.
    »Lizzy, mach schon auf! Ich weiß, dass du zu Hause bist!« Katharinas Stimme! Sie ist wieder durch den frostigen Winter zu mir zurückgestampft. Was für ein Glück! Das muss Gedankenübertragung sein!

- 2 -
     
    »Hab ichs mir doch gedacht!« Katharina lädt schnaufend einen Berg an Fachbüchern in meinem Wohnzimmer ab und streicht sich ihren verschwitzten, nussbraunen Pony aus der Stirn.
    »Weißt du, es fühlt sich wie ein Vollbremsung bei Tempo 100 an. Den ganzen Januar hab ich Gas gegeben, um am Ende Mister Right zu bekommen. Und nun ist er plötzlich wieder weg! Und so schnell! Entwicklung einer Beziehung? Fehlanzeige!«
    Ich beäuge neugierig die Titel, die um uns herum liegen und checke auf meinem Handy, ob Roman sich in der Zwischenzeit gemeldet hat. »Gegen so ein Schleudertrauma muss es doch ein Heilmittel geben.«
    Katharina reicht mir einen Kinder-Riegel. »Ehrlich gesagt, nein.«
    »Das ist alles?« Katharina könnte wenigstens den Anschein erwecken, als würde sie als angehende Psychologin intensiv an einer Lösung arbeiten.
    »Dir ist schon klar, dass ich dir jetzt drei Monate lang damit in den Ohren liege?« Wieder kontrolliere ich mein Handy und überprüfe vorsichtshalber nicht nur die Anrufliste sondern auch meine E-Mails. Kein Lebenszeichen von Roman.
    »Es tut mir leid, Lizzy.« Katharina wickelt einen weiteren Kinder-Riegel aus, der sich nahtlos an den eben verdrückten anschließt. »Ich kann dir nur einen Ratgeber empfehlen. Gelingende Fernbeziehung. Der soll wirklich gut sein.«
    Ich verziehe mein Gesicht und überprüfe, ob der Akku meines Smartphones voll ist und ich genug Empfang habe.
    »Kannst du bitte mal damit aufhören? Dein Handy wird schon einen Pieps von sich geben, wenn der Traummann sich meldet!«
    Ertappt zucke ich zusammen. Auweia, jetzt habe ich sogar Katharinas engelsgleiche Geduld überstrapaziert.
    »Ich weiß, ich weiß! Aber ich kanns nicht än…«
    Das Brummen in meinen Händen bringt mich aus dem Konzept. Hoffnungsvoll sehe ich nach. Falscher Alarm! Es ist nur mein Boss, der fragt, wann ich endlich mal wieder arbeiten käme. Mist! Frustriert schmeiße ich mich aufs Sofa, so dass meine Haare in alle Richtungen abstehen. Ich funkle Katharina übel gelaunt an.
    »Fein, du hast gewonnen!« Meine beste Freundin fleht den Himmel um Verzeihung an. »Es gibt da vielleicht eine winzig kleine Möglichkeit.« Meine Augen werden größer. »Aber die ist eher unüblich.« Katharina greift zielsicher in den Bücherstapel und fischt ein Werk heraus. Während sie in Windeseile blättert, lese ich lautlos den Titel: Hypnose in Psychotherapie, Psychosomatik und Medizin .
    Mein Mund wird trocken und meine Kehle ist wie zugeschnürt.
    Katharina schaut zu mir und muss lachen: »Nun tu nicht schon so, bevor ich überhaupt angefangen habe. Du wolltest Hilfe und hier ist sie!« Zum Glück bekomme ich zur Besänftigung einen weiteren Kinder-Riegel zugeschoben.
    »Aber Hypnose? Öhm … ich halte das für keine gute Idee.« Was, wenn ich Katharina alle meine Geheimnisse gestehe? Also auch die, die man selbst besten Freundinnen nicht verrät? Oder sie mich zwingt, Dinge zu tun, die ich nie im Leben machen würde? Oder noch schlimmer: Was, wenn ich nicht mehr aufwache und für den Rest meines Lebens als Zombie durch die

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