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FebruarNachtsTraum

FebruarNachtsTraum

Titel: FebruarNachtsTraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Sowade
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einfach nur hält, sondern sein Daumen gedankenverloren auf meinem Mantelbauch auf und ab streicht. Ich spüre die Bewegung eigentlich nicht, dennoch vollführt mein Magen unangebrachterweise Flickflacks. Was ungerecht ist, weil mein ganzer Körper keinen einzigen hinkriegt.
    »Aber das sind Profis! Die dürfen keine Miene verziehen.« Sie mustert ihn und sieht sich bestätigt. »Ist schon krass, dieser Typ weiß wahrscheinlich mittlerweile mehr über dich als Roman.«
    »Bine!« So scharf habe ich sie noch nie angefahren. Nur, weil ich mich erwischt fühle.
    »Was denn? Ich mein ja nur.«
    »Nächster Halt: Warschauer Straße. Übergang zur U-Bahn-Linie 1. Ausstieg in Fahrtrichtung links.« Die Ansage rettet mich vor weiteren unangenehmen Fragen. Wir müssen raus und weil ich den Weg nicht kenne, folgen Alexander und ich Sabine. Wir wälzen uns mit dem Strom über die Warschauer Brücke.
    Ab und zu schlittere ich im Schneematsch der gestreuten Trampelpfade und Alexander hält mich jedes Mal auf den Beinen. Ich bin froh darum und weil ich es doof finde, dass ich es gut finde, schweige ich, anstatt mich zu bedanken. Mann, ist das manchmal schwierig, eine Frau zu sein!
    Dann sind wir da. Das Studio liegt neben einer Insel Wintergrün und durch die zur Straße gerichtete Glasfront sehe ich Yogis sich bereits dehnen. Der Kurs ist tatsächlich nur für Frauen und Alexander ist klug genug, nicht mit 20 biegsamen Grazien jeden Alters Diskussionen anzufangen.
    Ich folge Sabine und atme erleichtert auf. Ich bin meinen Aufpasser und seinen intensiven Blick vorerst los. Gottseidank. Jetzt muss ich nur noch die erste Yogastunde meines Lebens überstehen. Puh!
    »Schau mal, dort in der Truhe sind Fundstücke. Da darf sich immer jeder bedienen.«
    So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Die Klamotten sehen nicht nur abgetragen aus, sondern riechen obendrein nach einer Mischung aus Schweiß und Duftöl. Statt Schönheit spielt bei meiner Auswahl der Geruchsfaktor eine tragende Rolle. Ich greife mir eine Shorts in ausgewaschenem Blau, die mir passt, wenn auch etwas luftig für die Jahreszeit ist. Und notgedrungen schlüpfe ich in ein XXL-Shirt und behalte meinen Schal um. Auch meine Ohrringe lasse ich dran, denn schließlich gilt es eine gute Figur abzugeben.
    Dann beginnt der Kurs. Gespannt folge ich Sabine und versuche, alles ganz genau so wie sie zu machen. Das Händefalten und Verbeugen klappt problemlos. Doch ich stöhne schon bei den ersten Übungen. Fühlt man sich so mit 80 Jahren?
    »Mach dir nichts draus, am Anfang war ich auch etwas steif. Aber wenn du das Programm nur zwei Wochen absolvierst, dann wird Roman staunen!«
    Ich glotze Sabine verständnislos an und verpasse meinen Einsatz für die nächste Verrenkung. Normalerweise schweige ich über intime Details, aber was wäre eine Regel ohne ihre Ausnahme? »Unser Liebesleben besteht nicht aus akrobatischen Übungen«, kläre ich sie auf.
    »Aber vielleicht wäre es damit noch besser? Du kannst ja mit Alexander üben. So ein Personal Trainer ist schon was Tolles.«
    »Bine, er ist mein Bodyguard! Er soll mich schützen, nicht mein Leben auf den Kopf stellen. Und, ehrlich gesagt, ist es überhaupt nicht super, einen Aufpasser zu haben.« Puh! Mir wird langsam heiß. »Ich lege Wert auf meine Freiheit und dass Roman mich bewachen lässt, finde ich – mal unter uns gesagt – ätzend.« Auch wenn die Übungen entspannen sollen, mir tut alles weh. Ich will lieber was Süßes.
    »Pscht!«, zischt es plötzlich durch alle Reihen und wir wechseln die Positionen.
    Sabine und ich reden leiser weiter, während ich mich verknoten lasse. Ich soll in den Bauch hinein atmen, aber bin so angespannt, dass der flach wie ein Brett bleibt. Uff. Klatschnass läuft mir der Schweiß den Rücken runter und ich füge dem Duftmix meiner Leihklamotten eine eigentümliche Note hinzu.
    »Dein Bodyguard ist ziemlich heiß, weißt du.«
    »Willst du mir damit was sagen?« Im Vergleich mit seinem Filmdouble gewinnt in meinen Augen Kevin Costner und das will was heißen. »Du hast Michael!«
    »Stimmt genau. Aber du bist, so wie ich das sehe, soeben Single.«
    Wie bitte! »Mein Freund ist in China. Hast du gleich eine Affäre, wenn deiner mal auf Geschäftsreise ist?!«
    »Pscht!« Wieder bekomme ich böse Blicke zugeworfen, als sei ich hier die einzige Quasselstrippe.
    Bitte sehr! Nur zu gerne schweige ich und ignoriere Sabines wiederholte Versuche, ein Gespräch anzufangen und mir mehr Infos aus der

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