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Federschwingen

Federschwingen

Titel: Federschwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Seidel
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schwere Decke über sie beide. Schlafen würde er nicht können, dafür war er zu aufgewühlt, aber er genoss es, an Erael geschmiegt dazuliegen. Er nahm jede Einzelheit bewusst wahr: den Geruch, den Erael verströmte, das Geräusch der Atemzüge und die Luft, die dabei über seine Haut strich, das Gefühl der kühlen, zarten Haut an seiner. Zum Schluss bildete er sich sogar ein, Eraels gleichmäßigen Herzschlag an seiner Brust fühlen zu können.
     
    ~*~
     
    Als Erael aufwachte, war er zunächst etwas desorientiert. Sein Blick fiel auf schwarze Locken und schwarze Flügel und er erinnerte sich lächelnd. Ein wenig Reue trübte diese Erinnerung, aber in erster Linie war er Dantalion dankbar für die Rettung, das Asyl und die Geduld, mit der er ihn verführt hatte. Erael war sich bewusst, dass er kein einfacher Partner war, zumal es ihm an Erfahrung mangelte. Aber Dantalion hatte sich davon nicht abschrecken lassen, hatte ihn nicht ausgelacht, weil es so lange her war, dass er das letzte Mal berührt worden war. Nichtsdestotrotz blieben Zweifel bei Erael bestehen, er wusste nicht, ob Dantalion es wirklich ernst mit ihm meinte, oder ob er nur mit ihm spielen wollte. Und er war sich auch nicht g anz sicher, ob er das herausfinden wollte.
    Noch während Erael nachgrübelte, regte sich Dantalion. Mit angehaltenem Atem blieb Erael stocksteif liegen, um nicht aus Versehen Schuld daran zu sein, Dantalion geweckt zu haben. So gern er es verhindern wollte, entkam ihm ein leises Glucksen, als Dantalion wohl im Halbschlaf einen Arm um ihn schlang und das Gesicht in seinen Haaren vergrub.
    „Guten Morgen“, hörte er prompt gedämpft durch den dichten Schleier seiner Mähne. Erael verdrängte angestrengt die Vorstellung, wie Dantalion jetzt mit einem Mundvoll blonder Strähnen kämpfte, legte seine Hand auf Dantalions Schulter und erwiderte den Morgengruß leise und lächelnd. Es war überraschend schön, nicht allein aufzuwachen. Viel zu lange war es her, dass er in den Armen eines anderen den Tag begrüßt hatte.
    Allerdings war ihm durchaus bewusst, dass dies wohl das einzige Mal bleiben würde. Erael war nicht bereit, für Dantalion von dem abzuweichen, was für ihn eine Voraussetzung für eine Beziehung war.
    Er war sich nicht einmal sicher, ob er eine Beziehung mit Dantalion wollte. Zumindest nicht auf die Art und Weise, wie Dantalion sich das vorstellte. Was der Dämon mit ihm gemacht hatte, war unglaublich sexy gewesen. Im Nachhinein hatte Erael allerdings das Gefühl, dass es falsch gewesen war, den körperlichen Bedürfnissen nachzugeben. Etwas fehlte. Etwas, das Erael unbedingt brauchte, um sich jemandem völlig hinzugeben. Seine Überlegungen wurden durch eine leichte Bewegung in den Hintergrund gedrängt. Dantalion richtete sich auf, und Erael war auf einen Schlag komplett hingerissen. Das war e infach zu süß! Die schwarzen Locken standen wüst in alle Himmelsrichtungen ab und zu Eraels Entzücken schimmerten winzige elfenbeinfarbene Hörnchen durch die dunkle Pracht. Die dunkelblauen Augen hatten einen verschlafenen Ausdruck, und alles in allem wirkte der Dämon wie ein Teenager, der zu spät ins Bett gekommen war. Er konnte gar nichts anders, als breit zu schmunzeln und Dantalion auf die Nase zu stupsen.
    „Du siehst aus, als könntest du eine Kanne Kaffee brauchen.“
    Dantalions Antwort bestand aus einem dumpfen Brummen.
    „Eigentlich bräuchte ich jetzt eher etwas anderes …“
    Das war so klar gewesen. Erael schüttelte den Kopf, kam aber nicht umhin, sich allmählich geschmeichelt zu fühlen. Dass Dantalion ihn wahrhaftig begehrte, war nicht mehr zu übersehen .
    „Ich hätte aber gern einen Kaffee. Und etwas zu essen. Ich habe seit gestern Mittag nichts mehr gehabt“, sagte Erael schnell, um Dantalion davon abzuhalten, über ihn herzufallen. Nichtsdestotrotz fühlte er ein verlangendes Ziehen in seiner Lendengegend. Dantalion war die personifizierte Versuchung, eine Sünde, die man mit Freuden beging und es hinterher bereute. Erael wusste, dass er enttäuscht würde, sollte er sich zu sehr auf Dantalion einlassen, und das wollte er nicht erleben. Nie wieder wollte er ohne Liebe mit jemandem schlafen und erst recht nicht mit einem Dämon, der anscheinend mit jedem das Lager teilte, der dazu bereit war. So wie Dantalion aussah , so wunderschön und begehrenswert, hatte er auch extrem überzeugende Argumente. Einen tiefen Atemzug später zwang er sich, an etwas anderes zu denken. Er konnte

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