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Federschwingen

Federschwingen

Titel: Federschwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Seidel
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Vielen Dank, aber das brauchte er nicht. Er wollte frei sein und tun und lassen können, wonach ihm der Sinn stand.
    „Dass ausgerechnet ein Mensch unseren Seere zähmt ...“ Dantalion grinste breit, um sich erneut von seinen Gedanken abzulenken.
    Morten grinste ebenfalls und knuffte ihn in die Seite. „Wart nur ab, bis dir das mal passiert.“
    „Tse, im Leben nicht!“, erwiderte Dantalion und kam sich dabei wie ein Heuchler vor. „Der, der mich in die Finger kriegt, muss erst geboren werden.“
    Aus den Augenwinkeln sah er, wie Morten sich ein Schmunzeln ver kniff, und setzte sich ärgerlich auf.
    „Für wie doof hältst du mich eigentlich? Es gibt so viele Menschen und Dämonen, warum sollte ich mich auf einen fixieren?“, fauchte Dantalion.
    „Weil es schön ist. Es fühlt sich einfach gut an, sich nicht jedes Mal jemanden suchen zu müssen. Man weiß, womit man zu rechnen hat, das gibt Sicherheit. Und nicht zuletzt ist es eine Form von Wertschätzung. Ich meine, einmal mit einem schlafen kann jeder. Aber wenn jemand immer wieder zu dir zurückkommt und dich als etwas Besonderes ansieht ... So etwas möchte man bewahren. Und selbst zu lieben, etwas von dem zurückzugeben, was man erhält, ist die absolute Perfektion einer Beziehung zwischen zwei ... Individuen .“
    Das alles klang sehr philosophisch und zugleich einleuchtend. Dantalion war aber nicht überzeugt, dass gegenseitige Abhängigkeit das Nonplusultra sein sollte.
    „Schau dich doch einmal an. Perfektion sieht für mich anders aus“, meinte er.
    Morten lächelte. „Das ist eben der Preis, den man in Zeiten der Trennung zahlt, wenn man so verdammt glücklich sein darf.“
    Dantalion verdrehte die Augen, was ihm einen weiteren Knuff von Morten einbrachte.
    „Ich bin verdammt glücklich, dass mir niemand wie Kaugummi am Schuh klebt. Alles andere ist auf Dauer nur lästig.“
    So wirklich überzeugt klang das nicht mal für seine Ohren, aber das war es, was er sich inzwischen ständig einzureden versuchte . Eigentlich hatte er doch, was er wollte. Nachdenklich und ohne zu realisieren, dass er seine Gedanken aussprach, redete er weiter. „Es war perfekt, wie es war. Ich hatte keine Verpflichtungen und niemanden, um den ich mir Sorgen machen musste. Ich konnte tun und lassen, was ich wollte, ohne dass ich mir Gedanken darum gemacht habe, was ein anderer wohl darüber denkt ...“
    Entsetzt hielt er inne und starrte Morten an, in der irrigen Hoffnung, der wäre kurzfristig taub geworden.
    „Vergangenheitsform? Jetzt ist das wohl nicht mehr so? Wer ist denn der oder die Glückliche?“, hakte Morten mit einem überbreiten Grinsen nach. Das erlosch aber schlagartig. „Es ist doch hoffentlich nicht Leonard, oder?“
    Dantalion stockte einen Moment, dann lachte er lauthals auf.
    „Eher friert die Hölle zu, als dass ich mich mit IHM einlasse“, meinte er, lachte weiter und versuchte auf diesem Wege das unangenehme Thema zu wechseln.
    „Na, irgendeinen Grund muss es haben, dass du nicht mehr daheim sein willst und mich um Asyl bittest.“
    „Ja, aber der heißt nicht Leonard. Der ist nämlich seit Jahrhunderten in einen anderen ... Ähmm, ja ...“ Dantalion seufzte und ließ den Kopf tief hängen. „Ich habe mit Erael geschlafen und bekomme ihn nicht mehr aus dem Kopf“, gab er schließlich zähneknirschend zu. Zur Hölle, das klang so ... untypisch. „Er hat mich abblitzen lassen.“
    Morten sah ihn schockiert an. „Erael? Dieser ... Engel?“
    Dantalion zuckte bei der Panik in Mortens Stimme zusammen.
    „Jaaaa“, antwortete er zögerlich und gedehnt.
    Klar, er, Dantalion, der nie mit Liebesdingen zu kämpfen hatte, versteckte sich nun lieber bei einem Menschen, als sich seinen inneren Dämonen zu stellen und endlich über seinen verletzten Stolz hinwegzukommen.
    „Du machst mit dem Engel herum, der mich entführt hat?“
    „Dafür hat Seere ihm ja auch einen Denkzettel verpasst.“
    „Bis du Damian ... Seere davon abgehalten hast.“
    Als Dantalion ihn voller Überraschung anschaute, setzte Morten nach: „Was? Denkst du, wir reden nicht miteinander? Letztendlich hast du aber das Richtige getan.“
    Dantalion verdrehte die Augen, weil Morten Seere immer noch bei seinem menschlichen Pseudonym nannte. Das war doch lachhaft. Morten seufzte ergeben.
    „So, und dann habt ihr gefickt und er hat dich abserviert.“
    „So sieht’s aus.“
    „ Und? Das ist sonst dein übliches Schema. Was stört dich daran? Dass nicht du es warst, der ihn

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