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Federschwingen

Federschwingen

Titel: Federschwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Seidel
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die Schüssel zurück und stand auf.
    „Willst du schon gehen?“ Zamael sah betrübt und enttäuscht aus, er tat Erael fast leid.
    „Ja“, antwortete er trotzdem. „Es ist besser. Für uns beide.“
    „Denkst du das wirklich? Ich könnte dir alles geben, was er dir gegeben hat. Und noch viel mehr. Ich könnte dich vergessen lassen“, sagte Zamael mit rauer Stimme. Er griff nach Eraels Hand und leckte ihm die salzigen Finger.
    Ein erregter Schauer lief ihm durch den Körper. Dann fühlte er eine heftige Welle der Lust, die ihn aufstöhnen ließ.
    „Lass das! Das ist nicht echt!“ Trotzdem konnte er sich selbst nicht dazu bringen, seine Hand der geschickten Zunge Zamaels zu entziehen.
    „Das hier ist sehr echt“, entgegnete Zamael und strich über Eraels Schritt, in dem sich sein Geschlecht bereits regte.
    Das war der Impulsgeber dafür, dass Erael sich losriss und einen Schritt zurück wich. „Bitte Zamael, quäl mich nicht noch mehr!“
    Zamael seufzte und schüttelte den Kopf. „Tut mir leid. Es ist wohl mit mir durchgegangen. Aber du riechst so gut. Und du fühltest dich so wunderbar in meine m Arm an. Es ist nur natürlich, dass ich es zumindest versuche. Außerdem wollte ich dich von deiner Trübsal ablenken.“
    „Zamael, damit erinnerst du mich noch mehr daran. Ich muss die ganze Zeit daran denken, wie es mit ihm war. Das ist mir keine Hilfe!“
    Auf diesen Tadel hin wirkte Zamael ernstlich geknickt. „Tut mir leid. Ich dachte, ich könnte dir zeigen, dass es mit jemand anderem auch schön sein kann.“
    Erael biss sich auf die Zunge, damit er Zamael nicht sagte, dass es mit ihm niemals so sein könnte wie mit Dantalion. Selbst wenn der Dämon ihn nicht liebte, er war in Dantalion verliebt. Für ihn war es etwas Besonderes gewesen, mit ihm zu schlafen, doch das würde Zamael wahrscheinlich nicht verstehen.
    „Dafür ist es mir zu früh, Zamael. Vielleicht wenn der schlimmste Schmerz vorbei ist. Vorausgesetzt, dein Angebot steht dann noch.“ Er schaffte sogar ein kleines Lächeln in Zamaels Richtung, das hoffentlich so zuversichtlich wirkte, wie er es wollte. Ihm – und bestimmt auch Zamael – war klar, dass es wohl nie so weit kommen würde. Er liebte Zamael nicht, hatte er nie, würde er nie. Daher war es für ihn unvorstell bar, sich mit ihm auf diese Weise zu vergnügen. Er ging zu Zamael, beugte sich über ihn und gab ihm einen zärtlichen Kuss auf den Scheitel.
    „Gute Nacht, Zamael. Und danke für alles.“ Ohne auf das zu achten, was Zamael vielleicht noch sagen mochte, verließ er den Raum.
     
    ~*~
     
    Dantalion war missgelaunt. Wie bereits die gesamte Woche, seit er sich von Erael getrennt hatte. Da hatte es ihm auch nicht viel gebracht, dass er sich in die Arbeit gestürzt hatte. Zu allem Überfluss befand Seere sich seit sieben Tagen in der Hölle, um seine Kräfte aufzuladen und diverse Termine in seiner Funktion als Höllenprinz wahrzunehmen, und ihm war langweiliger denn je.
    Offensichtlich ging es Morten genauso, er hatte ihm eine SMS geschrieben und ihn eingeladen.
    Lange zögerte Dantalion nicht, zog sich einen Pullover und eine Jeans an, weil er bei Morten nicht mit seinen Reizen angeben musste, und flog geradewegs zu ihm hin.
    „Schön, dass du gekommen bist“, begrüßte Morten Dantalion, als er ihm das große Fenster öffnete. Dann schnaubte Morten verächtlich und guckte ausgesprochen unglücklich drein. Dantalion brauchte nicht fragen, was los war. Morten erzählte es ihm von selbst.
    „Eine Woche! Eine ganze Woche, Dan! Und eine weitere ohne ihn liegt vor mir! Ich drehe noch durch, ich habe nichts zu tun und schaue mir aus lauter Verzweiflung die Vormittagstalkshows an.“
    „Du solltest lieber den Dashjump üben“, sagte Dantalion grinsend. „Ich bin hier, um deine Fortschritte zu überprüfen.“
    Er schaute zu, wie Morten deprimiert zur Couch zurückschlich und schwer darauf fiel.
    „Ich hab keine Lust“, grummelte er nörgelnd und sah Dantalion mit einem mitleiderregenden Blick an, ehe er nach hinten umkippte.
    „Ich hab zu nichts mehr Lust. Warum muss Da... Seere eigentlich immer so lange weg und du bist nach nicht mal einer Woche schon wieder da?“
    „Nun, Seeres Fähigkeit ist besonders stark und fordert mit jeder Translokalisation eine Menge Energie. Meine Fähigkeit dagegen ist eher passiv und lädt sich sehr viel schneller auf. Stell dir das wie einen Autotank vor. Seere hat einen V8 Motor und ich nur einen V6 Motor. Er hat einen größeren Tank

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