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Federschwingen

Federschwingen

Titel: Federschwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Seidel
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hinter sich. Der hell erleuchtete Eingang des Hotels befand sich wenige Meter vor ihnen, Dantalion konzentrierte sich nur darauf, um sich von Überlegungen abzuhalten, die sein Unterfangen unmöglich machen würden. Daher war er schockiert und überrascht, als er plötzlich gestoßen wurde, gerade als er an einer dunklen Seitengasse vorbeilief. Der Schwung brachte ihn aus dem Gleichgewicht, er taumelte in die Gasse – und sah sich fünf bis an die Zähne bewaffneten Männern gegenüber. War das irgendeine Gang oder waren das …
    „Sei brav, Dämon, dann wird’s nicht so schlimm für dich!“
    Das erübrigte die Frage, ob die Typen Mitglieder der Bruderschaft waren. Der Stricher tauchte neben ihm auf und wirkte nicht erfreut über die Wendung ihrer Pläne.
    „Lasst ihn gehen!“, forderte Dantalion und deutete auf den verängstigt wirkenden Jungen. „Er hat nichts mit mir zu tun!“
    „Das ist eine Lüge!“, ertönte die gedämpft klingende Antwort, verursacht durch einen Schal, den sich einer der Kerle vor die untere Gesichtshälfte gebunden hatte. Was war mit dem los? War der auf dem Batman-Trip, oder was? Ein merkwürdiges Geräusch riss ihn aus seinen sarkastischen Gedanken, und als er nach der Quelle des ungewöhnlichen Klapperns suchte, fiel sein Blick auf den jungen Stricher. Entweder er fror entsetzlich, oder er hatte Angst. Letzteres, weil es Dantalion nicht gelang, den panischen Verstand zu infiltrieren und zu beruhigen. Der Kleine hatte Todesangst. Damit war er keine Hilfe. Wunderbar.
    „Ihr habt mich, ihr braucht ihn nicht!“ Das hatte er jetzt aber nicht gesagt, oder? Was zum Teufel war los mit ihm? Seit wann bot er sich freiwillig an, um einen Menschen zu retten?
    „Wir haben euch beide!“, lautete die Antwort. Dantalion konnte nicht erkennen, wer sie gegeben hatte.
    Das würde hart werden, soviel stand fest. Fünf Männer telepathisch zu beeinflussen war selbst für ihn schwer, wenn er sich allein gegen sie wehren sollte. Seere konnte er nicht rufen, Leonard würde zu lange brauchen, bis er hier war. Er war auf sich allein gestellt.
    Einmal atmete er tief durch, dann war er bereit. „Das ist eure letzte Chance, euch zu ergeben.“
    Einen Moment lang wurde es mucksmäuschenstill, dann lachten die Brüder laut los. „Der große Dantalion hält sich also für unbesiegbar, was?“
    Die Bastarde wussten sogar, mit wem sie es zu tun hatten und waren trotzdem so großspurig? Denen würde das Hören und Sehen vergehen!
    Der erste Schlag war ein mentaler, mitten in das dämliche Erbsenhirn vom bösen Batman hinein. Als der Mann ihn losließ und sich unter Schmerzen krümmte, zog Dantalion sein Knie an und rammte es mitten in sein Gesicht. Ein Knacken, mit dem die Nase brach. Gleich drei weitere stürmten auf ihn los, nur der eine, der den Stricher festhielt, rührte sich nicht, sondern schrie irgendwas, um die anderen anzufeuern. So genau bekam Dantalion das nicht mit. Er war zu sehr damit beschäftigt, die Barrieren eines zweiten Mannes zu durchbrechen. Offensichtlich hatten sie aus dem Fehler von Batman gelernt und sich die Lektionen aus ihren okkulten Übungsstunden zu Herzen genommen. Doch für jemanden ohne Psi-Kräfte war solcher Unterricht ein schwacher Schutz gegen den stärksten Telepathen der Unterwelt. Die Bannsprüche, die ihnen durch den Sinn gingen, wischte er mit der Geschwindigkeit eines Lidschlags aus den Köpfen. Allerdings brauchte Dantalion wertvolle Sekunden, um den nächsten Bruder auf die Bretter zu schicken. In der Zwischenzeit musste er sich mit Nahkampf aushelfen. Schnell duckte er sich unter einem Schwerthieb weg und trat in derselben Drehung nach der Hand eines weiteren Kerls, der eine Schusswaffe im Anschlag hatte. Der dritte versuchte, hinter ihn zu gelangen. Dantalion materialisierte seine Flügel und schubste ihn damit um. Er sprang in die Luft, hob ab und raste in einer schnellen Flugschraube auf den Schwertkämpfer zu. Dessen Zahnstocher nahm er an sich, während er dem Kerl den Arm brach.
    Sofort flog er weiter zu dem Mann, der seine Schusswaffe suchte, und stach ihm das Schwert durch die Schulter. Sehr praktisch, da er das Schwert nicht zu lange in der Hand behalten wollte. Es stank entsetzlich nach Weihrauch und er musste davon ausgehen, dass es zusätzlich in Weihwasser getaucht war . Der Letzte ergriff klugerweise die Flucht. Der Eigentümer des Schwerts langte nach seinem Gürtel, an dem eine Schusswaffe hing. Dantalion riss das Schwert aus der Schulter des

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