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Federschwingen

Federschwingen

Titel: Federschwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Seidel
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anderen Kerls und gab die Klinge seinem Eigentümer zurück, indem er sie ihm in den Bauch rammte.
    Seine Lederhose konnte er wohl vergessen, bemerkte Dantalion seufzend. Das Material konnte zwar Feuchtigkeit ab, ganz nass sollte man es aber nicht machen.
    Jetzt blieb noch d er Angreifer mit dem Stricher übrig. Der Junge war wie erstarrt in der Umklammerung des Kerls. Doch offensichtlich machte ihm seine blutbesudelte Gestalt mindestens genauso viel Angst.
    „Lass ihn los“, forderte Dantalion dunkel. „Nimm deine Kumpels und bring sie ins Krankenhaus, ehe ich es mir anders überlege.“
    „Der Ehrenkodex der Bruderschaft verbietet Kapitulation“, erwiderte der ebenfalls maskierte Typ mit stolz gerecktem Kinn.
    „Dann hat sich einer von euch wohl gerade entehrt. Stolz bringt dir nichts, du kleiner Wichser. Aber schön, wenn das so ist, werde ich euch einen nach dem anderen umbringen. Die Geisel kannst du loslassen oder umbringen, sie bedeutet mir ohnehin nichts.“
    Ein klägliches Wimmern kam aus dem Hals des Jungen und er begann, sich panisch zu wehren. Dabei ritzte die Klinge seine Kehle.
    Ganz ruhig. Ich rette dich schon, mach dir nicht ins Hemd.
    Dann drang er mit aller Gewalt in den Kopf des Bruders ein und schickte ihn in eine tiefe Bewusstlosigkeit. Als der Junge fast mit umkippte, fing Dantalion ihn auf. Sofort wan d sich der Stricher in seinem Griff. Dantalion hielt ihn nicht fest, sondern ließ ihn laufen. Weit kam er aber nicht, sondern rannte einer großen, imposanten Gestalt in die Arme, die ihn sanft umfasste.
    „Interessante Vorstellu ng.“ Zamael grinste beinahe bis zu den Ohren.
    „Wie lange stehst du jetzt da?“ Dantalion wäre dem Kerl am liebsten an die Kehle gesprungen.
    „Lange genug. Aber ich war sicher, dass du es schaffen würdest. Außerdem bin ich nicht wegen dir hier.“ Zamael streichelte dem jungen Mann über das Gesicht. „Sondern wegen ihm. Hab keine Angst, Junge. Ab heute wird dein Leben sich verändern.“
    „Wa... was seid ihr?“, krächzte der Mensch und starrte von einem zum anderen.
    „Überirdische Mächte. Du hast nichts zu befürchten“, erklärte Zamael.
    „So was wie Engel?“
    Es war schlimm, dass er, Dantalion, schon wieder für einen von denen gehalten wurde. Zamaels lautes Auflachen jedoch war absolut unverschämt.
    „Ja, so was Ähnliches. Sag Dantalion einen schönen Dank.“
    „Ich bin kein Engel. Und ich habe nicht DICH gerettet, sondern meinen eigenen Arsch“, fauchte Dantalion zornig. Er trat zu dem Jungen hin und berührte ihn an der Schläfe. „Und jetzt wirst du alles vergessen, was in der letzten Stunde passiert ist. Geh zurück zu deinem Straßenstrich und mach weiter wie bisher.“
    Wie ferngesteuert tat der Junge, wie Dantalion ihm befohlen hatte.
    Zamael blickte lächelnd auf ihn hinunter. „Wollen wir nicht Frieden schließen, Dantalion? Es tut mir leid, was passiert ist.“
    „Bisschen spät für Reue, findest du nicht?“, blaffte Dantalion.
    „Besser spät als nie, oder?“ Zamael hatte eine verdammt charmante, einnehmende Art und ein spitzbübisches Lächeln, das es schwer machte, ihm etwas übel zu nehmen. Immerhin hatte Zamael nur versucht, sich zu befreien.
    „Du wolltest mich umbringen. Während wir gefickt haben.“ Kein Vorwurf, lediglich eine Erinnerung.
    „Ja, ich gebe zu, das war ein Fehler.“ Zamael schaute betreten zu Boden. Dann sah er ihn schief lächelnd an. „Du könntest dich ja an mir rächen, wie wär’s?“
    „Willst du sterben?“ Dantalion wurde seinen verächtlichen Tonfall einfach nicht los. Als Zamael aber einen Schritt auf ihn zu machte und ihm über die Schultern strich, fühlte er die Erregung in sich aufkeimen. Mit Zamael würde es sicher Spaß machen, egal, wie sehr er dabei an Erael denken musste. Die Lust, die Zamael ihm geben konnte, würde alles andere auslöschen, jede Vernunft, jeden klaren Gedanken. Mit ihm könnte er vergessen.
    „Du darfst alles mit mir machen, Dantalion. Außer mich umzubringen.“
    Dantalion keuchte. Verlockende Aussichten. Sehr verlockend. Und er hatte schon sehr genaue Vorstellungen, was er mit Zamael machen wollte. Diese Gedanken projizierte er direkt in Zamaels Kopf. „Bist du sicher, dass du das willst?“, fragte er rauchig. „Ich werde dir wehtun, Zamael. Ich werde dich dazu bringen, mich anzubetteln.“
    „Schmerz und Lust liegen oft dicht beieinander.“ Zamael lachte leise und erinnerte sich an SM-Sessions, die e r bereits hinter sich

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