Federzirkel 01 - Verführung und Bestrafung
sogar in die Laufschuhe. Sein sicherer Griff führte sie auf die große Terrasse, angrenzend an den Garten.
Sechs Maestros und zwei Dominas erwarteten sie. Sie trugen Sturmhauben, schwarze enge Hosen und langärmlige T-Shirts. Wenn John die Maske überzog, würde auch er unkenntlich sein. Eine kurvige Blonde und eine langbeinige Frau mit tizianroten Haaren lehnten an einer hüfthohen Mauer. Nervös betrachteten sie den Boden. Die Rothaarige schien direkt aus ihrer Vorstellung zu entspringen, denn sie passte perfekt auf das Moosbett. Vielleicht konnte Viola sie später fragen, ob sie Modell stehen würde.
John verbot ihr, zu sprechen.
„Jede muss ein anderes Band finden.“
Die Blonde zuckte bei seinem Blick zusammen. Viola verstand sie. Er sah verteufelt bedrohlich aus.
„Wiederholt das Safeword.“ John nickte den Wartenden zu. „Es ist bindend.“ Warm und beruhigend küsste er Viola auf die Stirn.
„Wir gewähren euch fünf Minuten Vorsprung.“ Er zog die Haube über seinen Kopf und holte eine Stoppuhr aus der Tasche. „Sie beginnen jetzt.“
Die beiden Frauen preschten in gegensätzliche Richtungen davon.
Viola versuchte, nicht gleich einem panischen Reh durch die Natur zu rennen. Sie musste Ruhe wahren, die Schritte mit Bedacht setzen. Ihr Vorteil lag in ihrer guten Kondition. Ungefähr wusste sie, wo die Hütte lag. Zudem bot der Park genügend Versteckmöglichkeiten.
Soweit die Theorie. Sie unterschätzte, dass es schwierig war, rennend Gefasstheit zu bewahren. Nicht zu stolpern oder hinzufallen erwies sich als gleichermaßen kräftezehrend. Den Weg nicht zuverlieren – unmöglich. Außerdem rannte sie schneller los, als sie beabsichtigt hatte. Sie atmete stoßweise. Seitenstiche krümmten sie zusammen. Wo hing die verfluchte Schleife?
Verdammt. So hatte sie es nicht geplant. Orientierungslosigkeit zwang sie, stehen zu bleiben.
Sie suchte Halt an einer Birke.
Birke! Triumphierend löste sie das Band, verschenkte kostbare Sekunden, da ihre Hände zitterten. Ihre Haare klebten ihr jetzt schon an der Stirn, Schweiß badete ihren Körper, rann heiß ihren Rücken hinunter.
Das Knacken von Zweigen ließ ihren Herzschlag aussetzen. Einer der Jäger trampelte in der Nähe herum. Welche Richtung war die Richtige? Ihre eigenen Schritte dröhnten durch den Park, jedes Knirschen überlaut. Sie atmete so heftig, dass man ihre Atemgeräusche meterweit hören musste. Sie winkelte die Arme an, aktivierte das letzte an Geschwindigkeit. Folgte einem schmalen Weg, der zwischen hohen Bambusgräsern entlangführte. War sie mit John hier gewesen? Sie wusste es nicht. Kreuz und quer rannte sie, verlor die Orientierung. Der Verfolger schloss auf. Bloß nicht umdrehen und wertvolle Sekunden verschenken.
Mit weit ausholenden Schritten lief sie einen Haken. Sinnlos, der Häscher holte auf, ein Entkommen war unmöglich.
Jemand packte ihr Shirt, zog daran mit eiserner Kraft. Zu stark für eine Frau. Der Stoff zerriss. Ihre Freude währte nur einen Moment.
Er bekam sie erneut zu fassen und wickelte das zerfetzte Material um seine Hand. Er ergriff sie an der Schulter und drückte sie auf den Boden. Schwer atmend lag er auf ihr und sein Keuchen stand ihrem in keiner Weise nach.
Viola versuchte ihn abzuwerfen, bäumte ihr Becken auf. Aber das erwies sich als eine dumme Idee, denn er schlug hart auf ihren Po. Mit einem lauten Ratschen gab das T-Shirt nach. Er hatte freies Spiel, um den BH zu öffnen. Schon griff er um ihren Oberkörper und knetete ihre Brüste. Er blieb stumm, um sich nicht zu verraten. Sie schlängelte nach vorn, doch er zog sie an den Hüften zurück.
War es John, der da auf ihr lag? Sie keuchte entsetzt auf. Zwei weitere Schuhe tauchten vor ihr auf. Die beiden drehten sie um. Ignorierten ihre sinnlosen Bemühungen. Der zweite packte sie an den Handgelenken. Der erste zog ihre Laufhose hinunter und zwängte ihre Schenkel auseinander, rieb sich an ihr. Eigentlich musste sie Abscheu und Angst empfinden, stattdessen erfasste sie ungeahnte Erregung.
Sollte sie das Safeword rufen? Viola wollte nicht, dass das Spiel aufhörte.
Dean hielt sie und John kniete zwischen ihren gespreizten Beinen. Sie wusste es. Sie konnte es jederzeit beenden. Dennoch wehrte sie sich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. Sie übernahm die zugedachte Rolle mit viel Freude. Sie fluchte und trat um sich. Ein fester Tritt landete auf Johns Oberschenkel und entlockte ihm einen Schmerzlaut. Sie versuchte, einen von ihnen zu
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