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Federzirkel 01 - Verführung und Bestrafung

Federzirkel 01 - Verführung und Bestrafung

Titel: Federzirkel 01 - Verführung und Bestrafung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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Er steckte voller Statuen und rätselhaften Ecken – wie ihr Dasein, in dem sie heute ein paar geheimnisvolle Stellen entdeckt hatte, verborgene Schubladen, die John fand und erkundete.
    Ihr Herz schlug bis zum Hals, als John sie zum Essen abholte. Er legte einen Arm um ihre Schultern. Ob er sie abhielt zu fliehen oder ihr Sicherheit schenken wollte?
    Er führte sie in das kleine Esszimmer und rückte ihr einen Stuhl zurecht. Dann nahm er gegenüber an dem runden Tisch Platz.
    „Du musst ausgehungert sein.“ Er lächelte sie entspannt an. Im Moment zeigte nichts an seiner Körperhaltung, dass ein strenger Maestro jederzeit über sie herfallen konnte. Spielte er nur eine Rolle?
    Dean brachte das Essen herein und zwinkerte ihr zu. Sie fand ihn attraktiv und mochte ihn, aber ihm fehlte Johns Wirkung.
    Auf den Tellern lagen hübsch angerichtet Viktoriabarsch, Romanesco und Kartoffelgratin.
    Sie trank einen Schluck stilles Wasser. Sogar das wussten sie, sie verabscheute Kohlensäure. Ihren Blick hielt sie auf den Teller gerichtet, zu verunsichert, um etwas zu sagen. Die Aromen stiegen inihre Nase und ihr Magen reagierte mit einem lauten Knurren. Viola brach in hysterisches Lachen aus. Hoffentlich stand darauf keine Strafe. Ängstlich sah sie zu John. Beide Maestros starrten sie an, streng, ließen sie einen Moment zappeln, dann lachten auch sie. John legte eine Hand auf ihre.
    „Verstell dich nicht. Glaub nicht alles, was du über SM gehört hast. Sei einfach du selbst.“
    Dean zog sanft ihren Kopf in den Nacken und küsste sie auf die Stirn.
    „Der Abend wird dir gefallen.“ Er schenkte ihr einen warmen Blick, bevor er den Raum verließ. Ob sie ihre Körpersprache und den Augenausdruck stundenlang vor Spiegeln übten?
    Allein mit John zu sein, steigerte ihre Nervosität. Die Absurdität der Situation kribbelte auf ihrer Haut. Sie erlaubte ihm, dass er sie mit Schlägen in Orgasmen trieb. Eine Schiava, die einem Fremden Rede und Antwort stand, ihm tiefe Einblicke in ihre Seele gewährte. Gefährlich – brüllte die stumme Stimme. Sie musste es beenden.
    Er griff nach ihrer Hand. Der Kontakt reichte, um die Unsicherheit zu vertreiben. Sie wollte bleiben und trat eine Reise an, deren Ziel sie nicht kannte. Endlich tat sie etwas, ohne hundert Mal nachzudenken, bevor sie den ersten Schritt setzte.
    Sie aß einen Bissen, atmete wohlig aus.
    „Es schmeckt köstlich.“
    „Dean ist ein begnadeter Koch. Er ist nicht nur ein Maestro im Bett, auch sein Essen zaubert so manches Seufzen auf weibliche Lippen.“
    Verführer auf der ganzen Linie. Welche Frau konnte dem widerstehen? Sie offensichtlich nicht.
    „Was stellst du dir an Bildern vor?“
    „Ah, du wünschst, das Gespräch auf vertrautes Terrain zu lenken.“
    Durchschaute er sie so leicht?
    „Mit Leichtigkeit.“ Er lächelte über ihren Gesichtsausdruck.
    „Dein Gesicht zeigt offen, was du fühlst. Ich mag Frauen, die ihre Gefühle nicht verbergen.“ Erneut griff er nach ihrer Hand. „Du besitzt großes Talent und deiner Kunst sieht man deine leidenschaftliche Liebe an.“
    Sie errötete unter dem Kompliment, stammelte ein verlegenes Danke.
    „Ich zeig dir nachher die Räume, die du ausstatten sollst. Mir schwebt einiges vor Augen. Mal sehen, ob du meinen Ideen entsprechen kannst.“
    „Das hoffe ich doch. Nicht, dass du ein schlechtes Bild zum Anlass nimmst, mich zu bestrafen.“
    „Wäre das dein Wunsch?“
    Sie schüttelte den Kopf. Eine absurde Vorstellung.
    „In ständiger Furcht zu leben würde mich zerstören.“
    John konnte nicht wissen, dass sie dieser Gedanke ängstigte. Es hatte eine Zeit gegeben, da musste sie ihre Gefühle verbergen.
    Er musterte sie eindringlich.
    „Viola, du sollst nicht von Angst erfüllt sein. Bei unseren Sessions und Spielen verlange ich Gehorsam, aber keinen blinden Gehorsam. Ich will, dass du dich ehrlich verhältst. Ich möchte dich nicht unterdrücken, sondern dich befreien.“
    Er sah sie sonderbar an. Ahnte er etwas?
    „Du besitzt eine starke Persönlichkeit und es gefällt mir. Nur so kann das Arrangement funktionieren.“ Er änderte seine Haltung, wirkte präsenter, gefährlicher. „Deine Aufsässigkeit reizt mich besonders, Schiava. Gibst du mir doch die Gelegenheit zur Kreativität.“
    Wie schaffte er es, sie dermaßen zu verunsichern? Jede Geste, jedes Wort verwandelte sie in Gelee. Nachgiebig, formbar, willig.
    Musste er so sexy essen?
    „Wie stellst du dir unseren Pakt vor? Wirfst du mich raus, falls

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