Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Federzirkel 02 - Verführung und Hingabe

Federzirkel 02 - Verführung und Hingabe

Titel: Federzirkel 02 - Verführung und Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
Vom Netzwerk:
dass John ihr ganz langsam die Angst genommen hatte. Der Kerl, der sie umklammerte, zerstörte alles.
    Falls dies eines von Deans Spielchen war, dann war Kim bereit, ihm den Hals umzudrehen. Das ging eindeutig zu weit. Und John könnte ebenfalls was erleben. Doch in diesem Moment kam Séamus zwischen den Bäumen hervor, und Kims Beine gaben fast nach. Das hier war kein Spiel, es war tödlicher Ernst.
    „Hast du wirklich geglaubt, du könntest mir mithilfe des Federzirkels die Sklavin nehmen, deren Abrichtung mir so viel Mühe abverlangt hat? Du hast nicht die geringste Ahnung, wer ich bin.“
    Er trat an sie heran, der Blick kalt wie Eis. Doch das war es nicht, was sie am meisten beunruhigte, sondern die wahnsinnige Grausamkeit, die dahinter schimmerte. Séamus würde ihr wehtun, und nicht nur ihr. Die eisigen Augen legten sich auf Viola, und die Freundin erkannte, was er war. Die restliche Farbe wich aus ihrem Gesicht.
    „Du hättest Geena gestern nicht deine Pläne mitteilen sollen.“
    Kim erstarrte. Sie hatte Geena gestern Abend angerufen und sie über das Vorhaben informiert, mit Viola die Pferde in den Federzirkel zu bringen. Geena war in der Stadt gewesen, als sie den Anruf angenommen hatte.
    „Jetzt guck nicht so erstaunt. Dein Galan hat dich zu gut bewacht, deshalb weitete ich mein Netz aus. Geena hat ihrem neuen Verehrer nur zu gern von dir berichtet.“
    Bewacht?
    Er zog eine Lederschnur aus der Tasche, und ihr stockte der Atem: Es war ihre verschwundene Kette. „Ich konnte es nicht fassen! Eigentlich wollte ich Indigo Blue schnappen, und ich habe meinen Augen nicht getraut, als ich erkannt habe, dass du es bist.“
    In diesem Moment scheute Silk und stellte sich auf die Hinterbeine. Die Stuten verspürten große Angst vor aggressiven Männern, denn sie hatten viele Schläge von ihnen während ihrer Rennbahnzeit eingesteckt. Fluchend musste das Arschloch die Zügel loslassen, und die Pferde rannten davon. Sie würden geradewegs nach Hause laufen.
    Séamus umfasste Kims Kinn so fest, dass es schmerzte. „Darf ich mich vorstellen? Du kennst mich auch als Steven Kinsley.“
    Der blonde Kerl knebelte Viola, und sie zurrten einen Kabelbinder um ihre Handgelenke. Viola atmete unruhig. Kim befürchtete, sie würde vor Panik bewusstlos werden.
    „Wir freuen uns außerordentlich, unsere Gastfreundschaft auf ein Mitglied des Federzirkels auszuweiten.“
    Séamus ging zu Viola.
    „Fass sie nicht an, du Schwein!“
    Séamus drehte sich in einer Bewegung zu Kim und schlug ihr hart ins Gesicht. Der Griff des Radfahrers bewahrte sie davor, zu Boden zu gehen. Sie hasste sich, doch den Schrei konnte sie nicht zurückhalten, auch nicht die heißen Tränen. Ihre gesamte rechte Gesichtshälfte brannte. Sie sah ihm an, dass er sich zurückgehalten hatte. Falls er gewollt hätte, wäre ihr Kiefer gebrochen.
    „Du redest von jetzt an nur, wenn ich es dir erlaube.“ Ein Glitzern trat in seine Augen. „Das nächste Mal schlage ich die Federzirkelschlampe.“
    Er fasste in Violas Jackentasche und nahm ihr Mobiltelefon in die Hand. „Gib mir dein Telefon, Kim!“
    „Ich habe keins dabei.“
    „Finde ich eines, bereut ihr beide deine Lüge.“
    Kim pokerte hoch. Sie hatte das schlanke Telefon in ihren Reitstiefel geschoben, als das vermeintliche Unfallopfer sie gepackt hatte. Sie dankte Gott, dass sie kein iPhone besaß, sondern ein älteres Modell. Séamus würde sie sowieso halbtot schlagen, sie musste es einfach riskieren. Sie hoffte nur, dass niemand sie anrief, denn dann wären sie geliefert.
    Séamus tastete sie gründlich ab. Kim biss auf ihre Unterlippe, um es zu ertragen. Sie sah nach vorn und fixierte einen Punkt über seiner Schulter. Er erreichte ihre Beine, fasste ihr anzüglich grinsend in den Schritt.
    „Vielleicht sollte ich nachsehen, ob du es hier versteckst.“
    Sie schaffte es, bewegungslos stehen zu bleiben, schenkte ihm keine Reaktion. Er fuhr mit den Handflächen ihre Beine entlang. Ihr Herzschlag beschleunigte, drohte sie zu verraten. Kim konzentrierte sich darauf, ruhig zu atmen, nicht ein Anzeichen der Erleichterung zu zeigen, als er sich aufrichtete.
    „Dreh sie um, Bill!“
    Bill packte sie grob an den Schultern, und Séamus zurrte einen Kabelbinder um ihre Handgelenke. Sie war wie erstarrt und spürte die schmerzende Wange.
    Mit einem kalten Lächeln drehte er Kim wieder zu sich und schlug ihr hart ins Gesicht. „Hast du wirklich geglaubt, ich hätte nicht gesehen, wie du das Telefon in

Weitere Kostenlose Bücher