Federzirkel 02 - Verführung und Hingabe
denn sie verspürte nicht den Wunsch, es herausfinden. Einen brennenden Hintern wollte sie nicht riskieren, nicht vor dem ausgedehnten Ritt, der ihr bevorstand.
Ihre Worte erfreuten und beunruhigten Dean zugleich. Am liebsten hätte er sie genötigt, ihr Geheimnis auf der Stelle zu verraten. Mit dieser Vorgehensweise hätte er allerdings ihr Vertrauen zerstört. Er sollte nicht zu viel von ihr verlangen. Gott, er hatte sich wie ein Schneekönig gefreut, als sie ihn gestern angerufen hatte.
Die Vorstellung, jeden Morgen neben ihr aufzuwachen, gefiel ihm, sah sie doch hinreißend aus, die Wangen vom Schlaf gerötet, ihre Haare zerzaust, mit diesen blauen Augen, die einem tiefen See in der Morgensonne glichen.
John würde ihn auslachen, wenn er seine Gedanken hören könnte. Aber vielleicht auch nicht, letztens hatte er Viola einen Kuchen gebacken und die Oberfläche mit Herzen verziert. Dean hatte ihm schwören müssen, es niemandem zu verraten. Hatte er auch nicht. Er erzählte es nur Miles, Roger, Ricardo und Tom, und die waren schließlich nicht niemand.
„Ich meine es ernst, John.“
Viola stand vor seinem Bruder, die Schüssel mit dem Pfannkuchenteig in der Hand, als ob sie kurz davor wäre, sie ihm über den Kopf zu gießen. Unbemerkt von ihr stellte Dean sich hinter sie und umfasste ihre Schultern, legte eine Hand auf ihren Brustkorb.
„Gibt es ein Problem? Brauchst du Hilfe, um deine freche Schiava zu zähmen, Bruder?“
John funkelte Viola auf eine Weise an, die ihren Herzschlag beschleunigte; Dean spürte es unter der Handfläche. Sie keuchte. „Wenn einer von euch es wagen sollte, meinem Po nach dem langen Ritt nahezukommen, dann wird meine Rache fürchterlich sein.“
„Forderst du uns auf, deinen Po vorher mit Schlägen zu verwöhnen?“, fragte John mit einem herausfordernden Unterton.
Dean fühlte, dass sie sich anspannte. Es entlockte ihm ein Schmunzeln. Jedes einzelne Wort würde sie zu spüren bekommen, langanhaltend und lustvoll.
„Was meinst du, Dean? Sind wir gnädig und halten uns die Option offen?“
„Das werden wir, Bruder. Wir müssen die neue Bondagevorrichtung noch einweihen, sollten sie keinesfalls den renitenten Schiavas vorenthalten.“
Dean zog Violas Kopf in den Nacken, legte ihr eine Hand leicht auf die Kehle, und sie zuckte zurück. Lächelnd küsste er sie auf die Stirn, wartete, bis sie sich entspannte. Vertrauensvoll lehnte sie sich an ihn. Sie wusste nicht, wie glücklich ihn ihr Vertrauen machte. Ihm wurde bewusst, wie sehr es schmerzte, dass Kim ihm bis jetzt ihr Vertrauen vorenthielt.
Er hörte, wie Kim die Treppe hinunterkam und lächelte über ihre Hast. Anscheinend verspürte sie auch keine Lust auf einen schmerzenden Po. Eigentlich schade. Die Bratpfannenwender hätten sich gut als Instrument geeignet. Viola warf ihm einen Blick ungetrübter Empörung zu, als sie bemerkte, wohin er sah. Sie trat zurück und baute sich mit Kim auf der anderen Seite des Tisches auf. John und er brachen in Lachen aus. Keine Tischplatte bot Sicherheit, wenn sie sie strafen wollten – Kim und Viola wussten das. Die köstlich ängstliche Erregung auf den Gesichtern war unbezahlbar.
„Ihr habt eure Mobiltelefone? Schaltet sie nicht aus!“ Dean half Kim auf Velvet und stützte den Po länger als nötig. Sie sah umwerfend auf der Fuchsstute aus. Das Fell des Tieres glänzte mit ihrem Haar um die Wette.
„Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen. Velvet und Silk sind brav.“
Er reichte ihr den Reithelm. Viola saß auf Silk, und ihr war nicht anzusehen, dass sie jahrelang nicht auf einem Pferd gesessen hatte. Ihre Nervosität war in dem Moment vergangen, als sie in den Sattel stieg. Jede ihrer Gefühlsregungen spiegelte sich in ihrer Mimik und in ihrer Haltung wieder. Jetzt strahlte sie.
„Es ist so, als ob ich erst gestern geritten wäre.“
„Bist du doch.“ John grinste breit. Viola errötete bis zu den Haarspitzen. Ihr honigblonder Zopf lugte unter dem Helm hervor, und die grünen Augen blitzten.
„Wenn irgendetwas ist, ruft ihr an.“ John sah besorgt aus, und Dean verstand ihn. Der Zwischenfall mit Parker Cormit steckte ihnen allen noch in den Knochen, und sie hatten auch noch immer nichts über diesen ominösen Steven Kinsley herausgefunden. Der Wagen, der Kim nach ihrem Dominatorzwischenfall gefolgt war, hatte sich als harmlos erwiesen. Er gehörte einer älteren Dame, die ihre Tochter besucht hatte.
„Was soll uns passieren? Im schlimmsten Fall
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