Federzirkel 02 - Verführung und Hingabe
Leben. Kate war Zahnärztin und Iris Steuerprüferin, sie zwangen so manchen Mann in die Knie. Und Viola? Mit einem Lächeln wickelte sie die drei Brüder um den Finger. Sie liebten Viola und behandelten sie respektvoll. Kim sollte ihnen den gleichen Respekt entgegenbringen. Sie hatte nicht nur die Sullivans belogen, sondern auch sich selbst.
Vielleicht gab es noch Rettung für Sally. Gemeinsam mit den Brüdern bestand die Möglichkeit einer Lösung. Kim sah zum Himmel, weil starker Regen für den Abend vorhergesagt war, und sie beschloss, die Pferde in die Boxen zu sperren.
Morgen könnte sie mit Viola die Stuten in den Federzirkelbringen. Auf dem langen Ritt hätten sie ausreichend Zeit, sich in Ruhe zu unterhalten. Das war die Lösung! Sie würde erst Viola in alles einweihen und dann zusammen mit ihr die Brüder. Viola als Unterstützung an ihrer Seite war der richtige Weg.
Nachdem sie diesen Entschluss gefasst hatte, fühlte sie sich erleichtert. Sie atmete befreit die klare Luft ein, als sie zum Weidezaun hinüberging. Die Stuten trabten wiehernd auf sie zu. Sie spürten den nahenden Regen, verlangten die Geborgenheit des Stalls. Kim verstand sie, sie selbst war bis in ihr Innerstes durch Séamus geschockt. An ihm klebte eine gefährliche Bösartigkeit, die er die meiste Zeit geschickt verbarg. Sie hatte ihn unterschätzt, ihn für einen Dummdom gehalten. Aber falscher könnte sie nicht liegen. Er war weit entfernt von dumm. Fröstelnd strich sie über ihre Arme und schmiegte die Wange an Velvets glänzenden Hals.
Sie war froh, in den Federzirkelzu ziehen, das war das Ende der Einsamkeit. Noch vom Stall aus rief sie Dean an und teilte ihm ihre Entscheidung mit, sprach anschließend kurz mit Viola. Sie wollte morgen früh gegen neun Uhr eintreffen und freute sich wahnsinnig auf den Ritt.
Das Telefonat hatte sie beruhigt, und dennoch kontrollierte sie, ob alle Türen und Fenster verschlossen waren. Vielleicht war es für eine lange Zeit die letzte Nacht, die sie in Isolation verbrachte. Ihr gefiel der Gedanke, jeden Tag neben Dean aufzuwachen. Aber ob er ebenso fühlte?
Seufzend trank sie eine Tasse Tee. Sie sollte ein Problem nach dem anderen bewältigen und nicht versuchen, den ganzen Berg auf einmal zu überwinden, Schwierigkeiten hinzuzufügen, wo möglicherweise keine aufragten.
Die ersten Tropfen fielen, und Kim nahm ihr Notebook mit ins Schlafzimmer, machte es sich auf ihrem Bett bequem und betrachtete eine Weile das schimmernde Nass, das die Scheiben hinunterfloss.
Es war Zeit, die finale Sendung der Verruchten Nächte aufzuzeichnen, die sich von den vorherigen deutlich abheben würde. Lächelnd tippte sie auf der Tastatur, konzentrierte sich ganz auf Dean, auf die Erinnerung des köstlichen Lustschmerzes, den er in ihr weckte. An das Vertrauen, das sie in ihn hatte und den Respekt, den er ihr entgegenbrachte. Es war die ehrlichste Sendung, die sie jemals aufgezeichnet hatte.
Kim schreckte hoch, als etwas Weiches ihre Nase berührte und Rosenduft ihre Sinne erfasste.
„Guten Morgen, Kleines.“ Dean sah auf sie herab und roch an der langstieligen roten Rose, die er in der Hand hielt.
Langsam kroch Verstand in Kims Kopf, und sie setzte sich auf. „Wie bist du reingekommen?“
„Die alten Schlösser sind leicht zu knacken. Der Haken eines Kleiderbügels war alles, was ich brauchte. Wenn wir mit der Renovierung fertig sind, wirst du die neuesten Sicherheitsvorrichtungen an deinen Türen besitzen.“
Sie blinzelte, bis sie besser sehen konnte, schielte zum Wecker. Es war sieben Uhr, sie hatte nicht verschlafen.
„Viola und John sind in der Küche und bereiten Frühstück zu.“ Seine Mundwinkel zuckten. „Viola ist ganz aufgeregt und freut sich auf den Ritt.“
„Dean.“
Seine Körperhaltung änderte sich so geringfügig, dass jemand, der ihn nicht kannte, es wohl nicht bemerkt hätte.
„Was ist, Cara?“ Er sprach die Worte weich, ein Kontrast zu seiner Haltung.
„Ich möchte nachher etwas mit dir, John und Miles besprechen. Erst jetzt verfüge ich über genügend Mut, es euch anzuvertrauen.“
Er nickte und hakte nicht nach. Sie verliebte sie noch ein Stück weiter in ihn.
„Ich bin in der Küche, Schiava. Lass uns nicht zu lange warten, sonst sehe ich mich gezwungen, deine Verspätung zu bestrafen.“
Seine Augen funkelten, und sie hatte nicht die geringste Ahnung, ob er es ernst meinte. So viel dazu, dass sie seine Körpersprache lesen konnte. Kim duschte in Rekordzeit,
Weitere Kostenlose Bücher