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Federzirkel 02 - Verführung und Hingabe

Federzirkel 02 - Verführung und Hingabe

Titel: Federzirkel 02 - Verführung und Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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verhungere!“
    Sie äußerte es dermaßen vorwurfsvoll, dass sie alle in Lachen ausbrachen.

Kapitel 8
     
    Dean trug die Tasche zu ihrem Micra und küsste Kim zum Abschied auf die Nasenspitze. „Du findest meine Nummer in deinem Mobiltelefon.“
    Mehr sagte er nicht, die Fahrertür schlug mit einem Geräusch der Endgültigkeit zu. Kim seufzte halb erleichtert, halb enttäuscht, dass er sich nicht direkt mit ihr verabredet oder ihr wenigstens versprochen hatte, sie anzurufen. War es das jetzt? Durchgenudelt und abgeschoben. Was war aus ihren Racheplänen geworden, ihrem aberwitzigen Vorhaben, ihn in die Knie zu zwingen? Tatsächlich hatte er sie auf die Knie gebracht, freiwillig, bebend vor Lust, alles andere um sich herum vergessend. Anstatt sie zu zerstören, wie Séamus es bei Sally getan hatte, schenkte er ihr das genaue Gegenteil. Sie fühlte sich nicht zerbrochen, sondern sie war erstarkt, hatte Seiten an sich kennengelernt, von denen sie nichts geahnt hatte. Wie sollte sie nach diesen Erfahrungen jemals wieder Freude an normalem Sex empfinden? Und waren die Erlebnisse mit Dean unnormal? Vor einer Woche hätte sie ihre Ansichten noch vehement verteidigt, jetzt nicht mehr.
    Sie stoppte kurz am Tor, sah zurück und erschrak vor dem Gefühl des Verlustes, das sie beschlich, als sie auf die Straße einbog.
    Sie hielt nach einigen Hundert Metern an und brach in Tränen aus, heulte wie noch nie, wollte nicht wahrhaben, wieso. Kim war dem dunklen Verführer verfallen. Allein die Vorstellung, ihn nicht mehr zu sehen, schmerzte wie Sandkörner auf verbrannter Haut.
    Sie wusste nicht, wie lange sie auf dem kleinen Waldparkplatz gestanden hatte, bevor sie in der Lage war weiterzufahren. Zu Hause angekommen, sah sie zuerst nach den Pferden, die friedlich grasend auf der Weide standen und bei Kims Anblick wieherten. Das gab ihr den Rest. Sie umklammerte die Hälse beider Stuten und spürte einen Schmerz in ihrem Herzen, den sie nicht für möglich gehalten hätte. Zur Hölle mit Dean Sullivan! Er hatte es erneut getan: Sie zurückgelassen mit einem gebrochenen Herzen.
    Im Haus pfefferte sie ihre Tasche in die Ecke, ging schnurstracks in die Küche, kramte eine Packung Joghurteis aus dem Tiefkühlfach und schaltete den Fernseher ein. Nach wenigen Minuten gab sie der Versuchung nach, öffnete wütend den Reißverschluss ihrer Tasche und kramte das T-Shirt hervor, das sie ihm gestohlen hatte. Es roch nach ihm, und sie vergrub ihr Gesicht darin.
    Was für eine großartige Leistung! Und noch großartiger, dass sie das rote T-Shirt auch noch überzog und sich in ihrem Bett verkroch, eingehüllt in seinen Duft und die Erinnerung an seine starken Hände, gepaart mit seinem verführerischen Lächeln. An den Schmerz und die Lust, die er ihr verschafft hatte. Die Art seines Blickes, der ausreichte, um ein Beben und Wünsche in ihr hervorzurufen, von denen sie nicht einmal gewusst hatte, dass sie in ihr schlummerten. Sie war verloren.
     
    Dean hielt sich mühsam zurück, und John legte ihm eine Hand auf den Arm. „Lass sie! Sie braucht ein wenig Zeit für sich, um zur Ruhe zu kommen.“
    Dean warf ihm einen dunklen Blick zu, wollte ihm gerade an den Kopf werfen, dass er Viola keine Ruhe gelassen hatte, als Kim vom Parklatz fuhr. 
    „Hast du Viola von unseren Befürchtungen erzählt?“
    John verneinte, seine Hände packten das Lenkrad fester. „Ich möchte sie nicht damit belasten, die Sache mit Cormit setzt ihr noch zu.“ John sah ihn kurz an, bevor er seine Aufmerksamkeit der Straße widmete. „Sie hat nach wie vor Albträume, auch wenn sie seltener werden.“
    Seine Fingerknöchel zeichneten sich deutlich ab. Dean berührte ihn beruhigend am Arm. Sie hatten Viola damals vor einem schlimmen Schicksal bewahrt: Parker Cormit hatte sie entführen, foltern und vergewaltigen wollen. Der Federzirkel hatte sich der Angelegenheit angenommen, und nun stellte das Dreckschwein für niemanden mehr eine Gefahr dar.
    John seufzte. „Ich habe versucht, sie zu überreden, Kim nicht mehr zu sehen, solange sie den Tenor ihrer Verruchten Nächte nicht ändert.“
    Dean schloss sich dem Seufzen an. „Deine Bemühungen scheinen nicht von Erfolg gekrönt zu sein.“
    Die Knöchel traten noch weißer hervor. „Sie hat vorgeschlagen, ich solle mir diese Idee in den Arsch schieben, zusammen mit einer Burka.“
    „Hat sie das?“ Dean konnte ein Prusten nicht zurückhalten.
    „Das hat sie.“
    Dean befürchtete, John würde das Lenkrad

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