Federzirkel 02 - Verführung und Hingabe
tropfte die Lotion auf seinen Brustkorb, markierte eine Spur bis zu seinem Penis, lachte, als er den Bauch einzog, um den kalten Tropfen zu entkommen.
„Halt still, sonst muss ich mir Maßnahmen für dich ausdenken.“ Sie verteilte das duftende Gel auf seinem Bauch. „Ich liebe es, dass du nicht so dürr bist.“
Er sah sie indigniert an. „Du findest mich fett?“
Gespielt schockiert riss er die Augen auf.
„Nein, du besitzt eine Teflonschutzschicht.“
Er sah sie drohend an, und sie wusste nicht, wie er es schaffte, aber im nächsten Moment fand sie sich über seinem Schoß liegend wieder.
„Teflonschutzschicht! Schiava, du spielst mit dem Feuer.“
Sie rechnete mit Schlägen, stattdessen knetete er ihren Po.
„Findest du mich zu dünn?“
„Wie kommst du auf diese abstruse Idee, Kim?“ Er beförderte sie auf das Bett und sah ihr in die Augen.
„Ich bin kaum so schön wie Iris, und Viola hat diesen üppigen Po …“ Den Busen erwähnte sie am besten gar nicht erst.
„Was habt ihr Frauen nur immer! Viola findet sich zu fett, Kate denkt, sie ist zu klein, Iris ist verunsichert durch die eigene Schönheit, und du denkst, du bist nicht weiblich genug?“
Er legte eine Hand auf ihren Bauch. „Ich mag dich genau so, wie du bist.“
Etwas Besseres hatte noch nie ein Mann zu ihr gesagt.
Sie fütterten sich gegenseitig mit Melone und Schokolade, tranken den Sekt, alberten herum und tauschten Kindheitserinnerungen aus. Irgendwann schlief Dean ein.
Kim hingegen kam nicht zur Ruhe, beunruhigt durch den Gedanken, dass sie ihm verfallen war. Er hatte bekommen, was er verlangte, und dass sie es ebenso wollte, bereitete ihr Unbehagen. Wie sollte sie da nur wieder rauskommen? Und wollte sie es? Ihr gefiel der Gedanke, mit Dean eine Beziehung einzugehen, viel zu sehr.
Ricardo küsste sie brüderlich auf beide Wangen. „Ich hoffe, dich bald wiederzusehen, Kim. Es war mir ein Vergnügen.“
Hitze erfasste sie beim Gedanken an die Art dieses Wiedersehens und entlockte ihr ein Stirnrunzeln. Diese ganze SM-Geschichte wurde zu einem Teil ihres Lebens, und das missfiel ihr. Sie war eine unabhängige moderne Frau und kein willenloses Objekt!
Ihr war natürlich bewusst, dass Dean sie nicht wie ein Objekt behandelte, dass er sich um sie sorgte wie kein Mann zuvor. Doch wie weit sollte es noch gehen? Würde sie ihm gänzlich verfallen und nach immer größerem Schmerz dürsten? Konnte sie dann keinen normalen Sex mehr haben? Was war normal? Konfus sah sie durch die Frontscheibe, betrachtete die Landschaft, ohne sie wahrzunehmen. War es nicht so, dass alle Devoten gestörte Persönlichkeiten besaßen?
Und als ob dies nicht genug wäre, hatte die gestrige Nacht sie geängstigt. Dean hatte ihr eine andere Seite von sich gezeigt, indem er nicht nur ihre demütige Ader beim Liebesspiel verlangt hatte, sondern auch Zärtlichkeit. Vielleicht tat er es, um sie zu umgarnen und in Sicherheit zu wiegen.
Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen, gab es auf, dem Karussell der Gefühle hinterherzujagen. Eines wusste sie: Nicht Dean machte ihr Angst, denn er würde nicht zu weit gehen. Kim verspürte vielmehr eine tief gehende Furcht vor sich selbst, sie war unberechenbar.
Dean legte eine Hand auf ihren Oberschenkel. „Du grübelst zu viel und hinterfragst deine Reaktionen etwas zu kritisch.“
Sein warmes Lächeln traf sie. „Vertraust du dir selbst so wenig? Lass dir doch ein bisschen Spielraum.“
Für ihn stand fest, dass sie ihm vertraute. Es peinigte sie, dass er sie durchschaute, sie durchstrahlte, besser als jedes Röntgengerät. „Ich gebe auf dich acht, Kim. Unter meinen Händen geschieht dir nichts, was dir schadet.“
Wieder einmal stellte sie fest, dass die Worte aus einem anderen Mund arrogant geklungen hätten, dass Dean sie aber ohne jegliche Arroganz sagte. Er wusste, dass er richtig lag. Seine Sicherheit beruhigte und beunruhigte sie gleichermaßen.
Als sie vor ihrem Haus ankamen, wartete Geena auf sie. Dean öffnete Kim galant die Tür und half ihr aus dem Wagen. Geena sah ihn mit einem Blick unverhohlener Bewunderung an, wackelte mit den Hüften und umarmte ihn einen Tick zu lang. Dean betrachtete die hübsche, junge Blondine amüsiert.
Er zog Kim in seine Arme und hielt sie etwas zu fest an den Schultern. „Mach keine Dummheiten, Kim, nur um mich zu ärgern.“
Die Sanftheit in der Stimme täuschte sie nicht, denn Dominanz lauerte in jeder Silbe. Widerborstig sah sie ihn an. „Bislang
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