Federzirkel 02 - Verführung und Hingabe
Silber blickte auf sie herunter.
„Sind wir dann quitt?“
„Das hängt von dir ab, in welcher Weise du die Maßregelung annimmst und mit ihr umgehst.“
Er umfasste ihren Nacken, und sie spürte seinen Schwanz, der gegen sie presste. Die Aussicht, sie auf diese Art zu züchtigen, erregte ihn offenbar. Sie nickte, da sie ihrer Stimme nicht traute.
Viola stand mit dem Rücken zu Dean, der sie umschlungen hielt. Kim wusste nicht, ob er es tat, um ihr Halt zu geben oder um sie davon abzuhalten, einzugreifen.
„Sean, bitte halte sie, bis ich sie sicher gefesselt habe. Sie droht, zu Boden zu sinken.“ Johns Tonfall rieselte wie Schnee auf ihre Haut.
Kim wollte es nicht tun, dennoch klammerte sie sich einer Ertrinkenden gleich an Sean, der ihren rasenden Herzschlag spüren musste. John wartete, bis sie ihm freiwillig die Arme hinhielt, und er sicherte ihre Handgelenke. Er tat es mit einer Ruhe, die auf sie übergriff.
„Spreiz deine Beine, ich fixiere dich, damit du nicht ausweichen kannst und damit dich die Peitsche nicht womöglich an einer unbeabsichtigten Stelle trifft.“
Sie quittierte die Äußerung mit einem Zittern, das über ihre Glieder rann. Wenn Sean sie nicht an der Taille gefasst hätte, wäre sie in die Fesselung gefallen. Das kurze Schmunzeln auf Johns Gesicht zeigte ihr, dass er jedes Wort, jede Handlung bewusst wählte, und sie reagierte, wie er es verlangte. Es war ihr egal. Sie war zu aufgewühlt, um Zorn zu verspüren. Sie konnte John nicht einschätzen, und er wusste es. Seine warmen Hände lösten sich von ihren Waden, und er blieb vor ihr stehen.
„Warum bestrafe ich dich, Kim?“
Sie seufzte, hatte ihr Viola doch erzählt, dass John es liebte, Interviews durchzuführen, und dass es nicht zu empfehlen war, zu lügen oder ausweichend zu antworten. Er würde so lange bohren, bis sie die Wahrheit sagte.
„Weil ich mich dumm verhalten habe.“
Natürlich reichte ihm die Erwiderung nicht. Es schrie ihr aus seinem Gesichtsausdruck entgegen. Die gesamte Körperhaltung schüchterte sie ein.
„Ich habe Viola in Gefahr gebracht, nur weil ich nicht zugeben wollte, dass ich Dean aus ganzem Herzen liebe und mir alles gefällt, was er mir antut. Dass ich mich danach verzehre und dass ich jede Sekunde, die ich nicht bei ihm bin, verabscheue.“ Sie traf wütend Johns Blick. „Und falls dir mein Geständnis jetzt nicht genügt, kann ich dir nicht helfen.“
Zu ihrer Überraschung küsste er sie lachend auf die Nasenspitze. Kim wünschte, er würde es endlich hinter sich bringen. Er glich einem verführerischen Dämon in seiner Jeans und dem nackten Oberkörper. Sie schluckte, denn die Muskeln spielten bei seinen Bewegungen. Wenn er es darauf anlegte, könnte er sie zu Tode peitschen.
„Vertrau mir, Kleines!“ Drei Worte, und er schaffte es, dass sie tief durchatmend den ersten Schlag fast herbeisehnte.
Sean reichte John die Peitsche. John entrollte sie, und das Geräusch ging ihr durch und durch. Ihr Bewusstsein saugte sich an dem dunkelbraunen Instrument mit der armlangen Schnur fest. Die Beine knickten unter ihr weg, und obwohl es Softmanschetten waren, spürte sie ihr eigenes Gewicht, kämpfte erfolglos gegen die Panik an, die sich in einem gequälten Schluchzer entlud.
„Sieh mich an, Kim.“ Sie sah in Deans Augen. „Du wirst nicht wegsehen.“
Alles in ihr verlangte danach, sich zu drehen, um zu sehen, was John tat. Doch sie traute sich nicht, den Augenkontakt mit ihrem Geliebten zu lösen, war er doch alles, was sie hatte.
Sie hörte, dass John sich in Position stellte, die Entfernung abschätzte, und als nächstes hörte sie das Surren des Leders. Sie konnte nicht anders, sie schrie, noch bevor die Pein sie erfasste. Glühend hell erreichte die Schnur ihre rechte Pobacke, loderte ihre Haut entlang. Dean nickte, und der zweite Schlag traf sie, diesmal auf der linken Seite. Ihr liefen die Tränen über das Gesicht. Der dritte Treffer umwickelte ihre Hüfte, und dieser Schmerz war schlimmer als der vorherige. Kim war unfähig, die Augen offen zu halten, und ihre Lider flatterten.
„Kim.“ Johns Stimme, unendlich weich. Er stand vor ihr, lehnte ruhig atmend seine Stirn an ihre. „Sieh mich an!“
Es war schwer, dennoch schaffte sie es. Sie rechnete mit Genugtuung, Zorn oder gar Hass, aber nur Wärme schlug ihr entgegen. Prüfend musterte er sie.
Dean entfernte die Fußmanschetten, und John hielt sie mit sicheren Händen, als Sean das Seil lockerte.
„Damit ist deine
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