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Federzirkel 02 - Verführung und Hingabe

Federzirkel 02 - Verführung und Hingabe

Titel: Federzirkel 02 - Verführung und Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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daran denkst. Wir erledigen die Angelegenheit und nicht du.“
    „Verdammt, John. Hältst du mich für den Blödbommel der Woche?“ Sie schubste John. Nicht, dass es ihr etwas genutzt hätte.
    „Viola“, grollte er und küsste seine Frau fest auf den Mund.
    „Ich gehorche“, zischte sie.
    Dean sah ihr deutlich an, dass sie den Reiz unterdrückte, John zu treten.
    „Heute Abend wirst du deinen Tonfall bereuen, Schiava.“
    „Das werden wir ja sehen, du Oger.“
    „Viola, falls Kim dich um Hilfe bittet …“
    „… dann benachrichtige ich euch sofort.“ Sie beendete den Satz weich. „Ich vertraue euch.“ Ihr Augenausdruck wurde störrischer. „Außerdem verspüre ich keinen Bedarf, über euren Knien zu landen.“
    Dean sah, wie der Zorn aus ihrem Körper wich. Er verstand sie – es war nicht einfach, mit drei Dominanten unter einem Dach zu leben. Auch wenn Viola sie alle um den Finger wickelte, leicht hatte sie es nicht.
    John legte die Arme um seine Frau, und sie lehnte die Wange gegen seine Brust.
    „Manchmal hasse ich euch.“
    Ein Ausdruck puren Verlangens trat auf Johns Gesicht, denn er plante ihre Bestrafung. Dean sah es ihm an.
     
    Kim benötigte mehrere Anläufe, bis sie es schaffte, den Schlüssel in das Zündschloss zu stecken. Dieser Besuch war anders gewesen als die vorherigen. Sie hatte den Eindruck, dass Séamus sie getestet und ihre Unversehrtheit auf dem Spiel gestanden hatte.
    Kim blickte in den Rückspiegel, bemerkte, wie verstört sie aussah. Séamus hatte sie nicht angefasst, ungeachtet dessen, war die Bedrohung spürbar gewesen, als ob er kurz davor gestanden hatte, sie zu packen. Kim schluckte den Kloß in der Kehle hinunter. Auch ihr letzter Versuch, Sally aus Séamus Fängen zu befreien, stellte einen Reinfall dar. Die Erkenntnis, dass Sally ihre Hilfe ablehnte, wog schwer. Sie wollte bei diesem Dreckskerl bleiben, und nur eine Entführung könnte sie retten.
    Und wenn sie wirklich mit ihm glücklich war und Kim nur zu verbohrt und engstirnig, um es zu akzeptieren?
    In jedem Fall verblieb ein fader Nachgeschmack. Sally hatte kaum gesprochen, war einem Augenkontakt ausgewichen. Sie war in die Küche geflüchtet, als Séamus zur Toilette ging, hatte unter allen Umständen vermieden, allein mit ihrer Cousine zu sein.
    Kim startete den Motor und griff in die Jackentasche, um ein Taschentuch herauszuholen. Ihre Finger berührten ein Stück Papier. Sie sah zum Haus hinüber. Vielleicht beobachtete Séamus sie? Kim unterdrückte das Bedürfnis, den Zettel sofort zu lesen. Noch nie war ihr etwas schwerer gefallen. Stattdessen putzte sie die Nase, schluckte die Tränen hinunter und fuhr los. Sie fühlte sich, als ob sie die schlimmste Niederlage ihres Lebens erlitten hätte, und mit Niederlagen hatte sie noch nie umgehen können.
    Oder war sie nur wütend, weil sie ihren Willen nicht durchgesetzt hatte? Ihr rauchte der Kopf. Sie kam kaum mit der Situation klar, dass sie den Schmerz mochte, ihn herbeisehnte. Nachdenklich betrachtete sie sich im Rückspiegel. Ihre Augen wirkten nicht leblos wie Sallys. Dean hatte keinerlei Ähnlichkeit mit Séamus. Vor was verspürte sie Angst?
    Komm nie wieder her, sonst bringt er mich um! Kim starrte auf die Worte, bis eine Träne auf den Zettel tropfte, sich mit der Tinte vermischte und eine Spur auf dem Papier hinterließ. Was sollte sie tun? Allein konnte sie das Problem nicht lösen. Kim beschloss, nachher in den Federzirkelzu fahren und die Sullivans einzuweihen, jeden der Brüder. Vielleicht fanden sie gemeinsam eine Lösung. Das hätte sie längst tun sollen, und jetzt verstand sie nicht mehr, warum sie Dean, John und Miles nicht genug vertraut hatte, um ihnen von Sally zu erzählen.
    Eventuell, weil ihre Cousine auf eine aberwitzige Weise den Platz des Rettungsankers einnahm. Sie daran erinnerte, wie gefährlich SM sein konnte. Ihr wurde bewusst, wie dumm und egoistisch sie sich aufführte bei dem Versuch, ihre Neigung zu verleugnen. Nur aus diesem Grund hielt sie an dem Bild von Sally fest. Dabei hatte ihr der Federzirkel hinreichend bewiesen, wie erfüllend es sein konnte, die eigenen Bedürfnisse zu akzeptieren. Nicht ein Mal hatten sie ihr eine Veranlassung für ihr Misstrauen gegeben. Geduldig und mit viel Liebe hatte Dean sie erobert. Ihre Angst, dass er sich in ein Monster verwandeln könnte, war unbegründet.
    Kate, Iris und Viola waren keine gebrochenen Frauen. Sie waren großartig, frei in ihrer Meinung und standen mit beiden Beinen im

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