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Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung

Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung

Titel: Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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Verlangen nach Alkohol verspürt.
    Sie gingen in die Küche, und Viola holte drei Alcopops aus dem Kühlschrank. Sally hatte auf etwas Härteres gehofft, und Kim rollte mit den Augen. „Die starken Sachen halten sie unter Verschluss.“
    „Trinken sie während einer Session?“
    „Nein. Sie sind vorsichtig mit Alkohol. Sogar vor einer Session trinken sie höchstens ein Glas.“ Viola griff nach ihren Oberarmen.
    „Gott, Sally, du bist kreidebleich. Hat Séamus sich betrunken?“
    Sie nickte, die Kehle zugeschnürt von den grausamen Erinnerungen. „Wenn er mich hinterher vergewaltigte, dauerte es umso länger. Wieso nur habe ich das über Jahre hinweg erduldet? Ihr müsst mich verachten.“ Sie biss sich auf die Unterlippe, um die brennende Schuld zurückzuhalten. Warme kräftige Hände umfassten ihre Schultern und zogen sie von der Bank.
    Miles.
    Ohne ein Wort zu sagen, hob er sie auf die Arme, brachte sie in sein Schlafzimmer, legte sie aufs Bett und umarmte sie schweigend, bis die Tränen versiegten.
    Kein Wunder, dass Miles sich nicht ganz auf sie einließ. Wer vermochte eine dermaßen schwache Person zu lieben?
    „Kleines, du brichst mir das Herz.“ Er reichte ihr ein Papiertuch. „Du machst dir Vorwürfe, glaubst, niemand könnte dich lieben.“
    Sie versuchte, seinem Blick auszuweichen, weil sie sich hilflos und nackt fühlte, er erneut in ihre Seele sah. Er zog sie in eine sitzende Position.
    „Du spielst mit dem Gedanken, es wäre deine Schuld, was Séamus mit dir getan hat, denn schließlich hast du dich nicht gewehrt, nicht aufbegehrt, als es schlimmer wurde.“ Sanft streichelte er ihre Wangen. „Du fühlst dich schmutzig und wertlos.“ Miles sah sie traurig an. „Denkst du das über mich, Sally, dass ich zweitklassig und ekelerregend sei?“
    Verständnislos presste sie sich dichter an ihn. Was meinte er?
    „Ich wuchs in einem kirchlich geführten Waisenhaus auf. Einer der Angestellten hat sich an mir vergangen, körperlich und psychisch. Ich wollte mir gerade das Leben nehmen, als John und Dean mich fanden.“
    Sie spürte das Anspannen seiner Muskeln. „Aus Hilflosigkeit und Angst ließ ich es mir viele Monate gefallen.“ Er küsste sie zart auf die Stirn. „Die meisten Menschen zeigen mehr Verständnis für den Täter als für das Opfer, Sally. Aber nicht wir.“
    Tränen glänzten in seinen Augen, und sie verlor sich in dem Augenblick. Sie klammerten sich aneinander fest, gefangen in düsteren Erinnerungen, die ihren Schrecken einbüßten, solange sie sich berührten.
    Vielleicht konnte er sie doch lieben.
    „Hältst du mich für eine schwache Person, Sally?“
    Sie schüttelte energisch den Kopf. „Du bist einer der gefestigtsten und ehrlichsten Menschen, den ich jemals kennengelernt habe.“
    „Kämpfe gegen Séamus an, Kleines. Erlaube nicht, dass er dich verschlingt. Ich helfe dir. Alle im Federzirkel unterstützen dich, selbst Giotto. Du musst uns lediglich lassen.“
    Er küsste sie auf die Wangen. „Du brauchst dir nichts vorzuwerfen, wenn du nicht gewesen wärst, wären viele Frauen verloren gewesen.“ Er lächelte sie an. „Wir erhielten gerade die Nachricht, dass sie Bills Schwester Kathy lebend gefunden haben.“
    „Wie geht es ihr?“ Noch wollte sich kein Glücksgefühl einstellen.
    „Wir wissen nur, dass sie lebt. Mehr erfahren wir morgen. Und nun suchst du die beiden Übeltäterinnen auf und fährst mit ihnen in die Stadt, um in Kaufgelüsten zu schwelgen. Dort könnt ihr Pläne und Strategien aushecken.“ Pures Vergnügen lag auf seinem Gesicht. „Nicht, dass es euch etwas nützen würde. Egal, was ihr ausheckt, wir reagieren entsprechend, innovativ und anhaltend.“
    Darauf verwettete sie ihr Lieblingskochbuch.
    Ein nervöses Flattern begann in ihrem Körper, und sie realisierte, es waren erregende Angst, Freude sowie Lust auf das Unbekannte. Denn was immer die Maestros für die Schiavas geplant hatten, sie würden sicherstellen, dass sie es mit allen Sinnen spürten und genossen. Jetzt verstand sie, wieso Viola das Bild gemalt hatte, es war ein Spiel der Unterwerfung und des Vertrauens, ein verdammt reizvolles Unterfangen.
    Miles grinste breit. „Schamlose kleine Dirne.“ Sie sah ihm an, dass es ihm gefiel, wenn sie etwas ausheckte, ihm einen Grund gab, dass er sie bestrafen konnte.
    „So wie du es von mir einforderst, Maestro.“ Sie klimperte mit den Wimpern, wackelte mit den Hüften und erntete einen Schlag auf den Po, der bis in ihr Innerstes drang,

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