Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung
Entsetzen auf, fasste nach seiner Jacke und setzte sich neben sie.
„Ich habe hier etwas, das dich erwärmen wird.“
Das ältere Pärchen beobachtete sie schmunzelnd.
Er griff in die Manteltasche, und Sally konnte ein Wimmern nicht zurückhalten. Panik überrollte sie wie ein Sandsturm. Alles drehte sich, bis Schwärze sie verschluckte.
„Sally!“ Miles tastete nach ihrem Puls.
„Was ist mit der kleinen Lady? Sollen wir einen Arzt rufen?“ George, der Inhaber des Boiling Rose beugte sich besorgt über Sally.
Zu Miles’ großer Erleichterung schlug Sally die Augen auf, sah ihn an wie eine Antilope, die vor einem hungrigen Löwen stand.
Verdammter Mist, sie verspürte Angst vor ihm, und alles, was er ihr hatte sagen wollen, verwandelte sich in kalte Asche.
Anne, Georges Frau, reichte Sally ein Glas Wasser. „Kind, hast du heute noch nichts gegessen?“ Sie warf Miles einen Blick zu, der einen Gladiator in die Knie gezwungen hätte und in ihm das Bedürfnis weckte, sich zu verteidigen.
Zu seiner Bestürzung brach Sally in Tränen aus, umklammerte ihn wie eine Ertrinkende.
„Ist sie schwanger?“, fragte George unverblümt.
Es durchfuhr Miles heiß und kalt. Sally schüttelte vehement den Kopf. Bei dem Gedanken, dass sie ein Kind von Séamus in sich tragen könnte, packte ihn Übelkeit.
„Ich habe nur vergessen zu essen.“
Miles glaubte ihr kein Wort. Die Bewusstlosigkeit resultierte aus einem anderen Grund – weil sie eine dermaßen starke Angst vor ihm verspürte, fürchtete, dass er ihr etwas antun wollte, das sie nicht ertrug. Woher kam diese plötzliche Furcht? Seine Pläne, die gemeinsame Zukunft zu besprechen, wurden von einer Lawine begraben. Im Federzirkel wartete ein Kaminfeuer auf sie. Er hatte keine Session für heute geplant, sondern wenn überhaupt, hatte er sie zärtlich vor dem Kamin lieben wollen, während das Licht des Feuers auf ihrer Haut spielte. Alles, was sie anhatte, war die Platinkette, die er ihr schenken wollte, geschmückt mit einer extra für sie angefertigten Feder mit einem Saphir, der ihrer Augenfarbe entsprach. Er hatte das Geschenk gerade aus der Manteltasche genommen, als sie ihn angesehen hatte, als ob er plante, ihr eine Vogelspinne auf den Kopf zu setzen.
Anne reichte ihr ein Glas Cola. Sie trank in kleinen Schlucken.
„Möchtest du nach Hause, Cara?“
Sie traute sich kaum, ihn anzusehen, während sie nickte. Er legte ihr den Mantel um die Schultern, umfasste sie an der Taille, weil sie noch immer zitterte.
Sie hielt ihn für ein Monster. Vielleicht erinnerte er sie an Séamus, und sie fürchtete jede seiner Berührungen. Schätzte er sie dermaßen falsch ein? Und ebenso seine Brüder? John und Dean hatten ihm vorhin auf den Rücken geklopft in der Annahme, er hätte mit Sally die Frau fürs Leben gefunden.
Sally saß schweigend neben ihm. Er drehte die Heizung auf, da sie nicht nur zitterte, sie bebte am ganzen Körper und biss sich auf die Unterlippe, um weitere Tränen zu unterdrücken.
Zur Hölle, hier stimmte etwas nicht. Er lenkte den Jeep auf einen Waldparkplatz.
„Sally, wir fahren erst nach Hause, wenn du mir erzählst, wieso du mich plötzlich fürchtest, als ob ich der leibhaftige Teufel wäre.“
Zehn Minuten später starrte er sie mit offenem Mund an, während er auf die Kurzwahltaste hämmerte.
John meldete sich nach dem zweiten Klingeln.
„Wo sind Viola und Kim?“
„Sie liegen neben uns zusammengerollt auf der Couch. Was ist los, Miles?“
Er erzählte ihm die Neuigkeiten.
„Wir bringen sie ins Strafzimmer. Wann triffst du ein?“ Die Stimme seines Bruders war ein gefährliches Flüstern.
Miles unterbrach die Verbindung und reichte Sally die samtumhüllte Schachtel. „Das wollte ich dir im Boiling Rose geben, Cara.“
Sie öffnete die Schatulle, und wenn es nicht so traurig gewesen wäre, hätte Miles bei ihrem Gesichtsausdruck gelacht.
„Es tut mir leid, Miles.“
Er schnaubte. „Viola und Kim wird es gleich noch viel mehr leidtun.“
Ihre Unterlippe zitterte.
Verdammt!
„Legst du sie mir um, Maestro?“
Miles wusste nicht, ob er ihr Maestro sein wollte, nicht, falls sie ihm misstraute, befürchtete, er würde ihr schaden, rücksichtslos auf ihren Bedürfnissen herumtrampeln.
Ihre Unterlippe bebte stärker, und sie sah ihn mit einem Ausdruck auf dem Gesicht an, der Giottos in nichts nachstand, wenn es ihm nach Keksen gelüstete.
Sie warf sich um seinen Hals. „Bitte verzeih mir, Maestro.“
Er schob
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