Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung
Stirn kraus und legte den Kopf schief, der Inbegriff von süß. Am liebsten würde sie ihn entführen und für sich behalten, wenn der Tag kam, an dem die Sullivans sie vor die Tür setzten. Nur daran zu denken, verursachte eisige Tropfen, die sich den Weg durch ihr Bewusstsein bahnten.
Sie ging vor Giotto in die Knie und umarmte ihn. Anscheinend spürte er ihre Emotionen, denn er verharrte bewegungslos, nachdem er sein Haupt auf ihre Schulter gelegt hatte.
Er roch nach Rosen. Offensichtlich hatte Viola den armen Kerl gestern gebadet.
Kim und Viola waren bei Velvet und Silk, Kims Pferden. Sally beschloss, sie aufzusuchen, um mit ihnen Gegenmaßnahmen auszuhecken.
„Komm, Giotto.“
Giotto lief an ihrer Seite, seine Nähe spendete ihr Trost. Wie sollte sie ohne Miles existieren?
Genug gegrübelt, noch befand sie sich im Federzirkel und wollte die kostbare Zeit nicht mit düsteren Gedanken vergiften.
Das parkähnliche Grundstück zog sie mit der herbstlichen Atmosphäre in den Bann. Wind rauschte durch die nackten Baumkronen und wirbelte die auf dem Boden liegenden Blätter umher.
Sie blieb stehen, um einen zerbrochenen Engel zu betrachten, der sich auf ein Schwert stützte, erinnerte sich daran, dass Viola die Statue in einem ihrer Gemälde verewigt hatte.
Sie hörte die hellen Stimmen von Viola und Kim, und erneut wurde ihr das Herz schwer. Sie liebte Miles, doch sie hatte auch Viola, John und Dean lieb gewonnen, konnte es sich nicht vorstellen, in einer Wohnung allein zu leben; sogar ein Zimmer in Kims Romantikhotel erschien ihr trostlos wie ein Meer aus Sand.
Der Federzirkel bot ihr genügend Rückzugsmöglichkeiten, jedoch war immer jemand da, wenn sie Gesellschaft brauchte.
„Hey, Süße.“ Viola strahlte sie an, das Gesicht schmutzig, in den Haaren sowie der Kleidung hingen Strohhalme. Sie striegelte Silk, eine Rappstute, die Sally erwartungsvoll anstupste. Velvet, deren Fell mit Kims Haarfarbe um die Wette leuchtete, knabberte leicht an ihrer Jacke.
Lachend holte sie Möhren aus den Taschen, um sie zu füttern. Giotto blickte neidisch auf die Pferde, daher gab sie ihm eine Karotte. Er biss hinein und bedachte sie dann mit einem Blick, der pure Entrüstung ausdrückte, wirkte, als ob er plante, seine Zunge im Stroh von dem ekligen Geschmack zu reinigen.
Der Vierbeiner plumpste seufzend in die Boxeneinstreu und legte den Kopf auf die Pfoten, ähnelte dabei einem Gremlin in Sphinxform.
„Ich brauche eure Hilfe. Ihr müsst mir alles über die Sessions außerhalb des Federzirkels erzählen.“
Wie Verschwörer saßen sie nicht viel später um den Küchentisch, aßen knusprige Brötchen, die sie mit Milchkaffee hinunterspülten, und tauschten Meinungen aus.
Dann zerteilte Sally für das Abendessen das sizilianische Hühnchen, das Dean sich gewünscht hatte. Sie brauchten nachher nur das Brot und den Auflauf in den Ofen zu schieben. Den Salat wollte Viola zubereiten.
Um sich die Zeit zu vertreiben, stellte Sally anschließend noch ein Trifle mit Himbeeren und Karamell her, welches Viola ein Strahlen auf das Gesicht zauberte.
Die Stunden zogen sich hin, gleich einem Vortrag über Buchhaltung. Gleichzeitig rückte der Abend erschreckend rasant näher. Sally badete, entfernte sämtliche Haarstoppeln an jeder Körperstelle, cremte sich anschließend ausgiebig ein. Viola hatte ihr geraten, ihre Haut gut vorzubereiten, denn dann würden mögliche Striemen schneller verheilen.
Ihr knickten die Beine weg, als sie nur daran dachte, dass Miles sie vor fremden Menschen mit einer Gerte bearbeiten könnte. Eine dunkle Seite von ihr wünschte sich den Schmerz herbei, aber es sollte intim und privat sein. Doch er hegte offensichtlich andere Pläne.
Sie plumpste auf das Bett, betrachtete verzweifelt die Kleidung, die sie anziehen wollte. Niemals in ihrem ganzen Leben hatte sie so lange nach dem richtigen Outfit gesucht.
Es musste auf jeden Fall ein Kleid oder ein Rock sein. Dean hatte Kim bestraft, als sie eine Hose zu ihrem Date angezogen hatte. Auch John bestand bei Viola auf Kleider. Ihr glühten die Wangen bei dem Gedanken, dass Slip und BH ein Verbot darstellten.
Gott, es war so kalt. Gegen halterlose Strümpfe konnte er nichts einwenden. Zuerst hatte sie ein enges Kleid in Erwägung gezogen, das ihm nicht so leicht den Zugriff ermöglichte, nur um es wie eine heiße Kartoffel auf den Boden zu werfen, denn es existierte die berechtigte Gefahr, dass er es ihr auszog, um das zu bekommen, wonach er
Weitere Kostenlose Bücher