Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung
begehrte.
Daher entschied sie sich für ein knielanges schwarzes Kleid, das am Oberkörper mit einem Bustier unterfüttert war und zum Saum hin weiter wurde.
Sie betrachtete sich ein letztes Mal im Spiegel. Ihre Haare waren eine wilde Masse dank des Festigers, ihre Augen wirkten durch den blauen Kajal groß und geheimnisvoll. Sie legte noch ein wenig rosafarbenes Lipgloss auf und packte entschlossen die kleine Samttasche.
Miles stand an einem der Fenster in der Bibliothek und drehte sich bei ihrem Eintreten um. Er trug einen dunkelblauen Anzug, kombiniert mit einem hellblauen Hemd. In Jeans sah er umwerfend aus, doch der Einreiher schmückte ihn auf eine verdammt maskuline Weise. Er lächelte sie an, umfasste mit starken Fingern ihre und musterte sie.
„Du siehst hinreißend aus, Cara.“
Ihr fiel eine Wagenladung Heuballen vom Herzen.
„Ist das Kleid nicht zu kalt?“
War das eine Fangfrage?
Sie schüttelte den Kopf.
Er half ihr in den schwarzen taillierten Mantel und schlüpfte selbst in einen kurzen Ledermantel, der über große Taschen verfügte.
Ein Frösteln lief ihr bei dem Anblick den Rücken entlang, weil sie eine Menge Platz für Utensilien bargen, die sie nicht in der Öffentlichkeit tragen wollte: Vibrationseier, Knebel, Klemmen, Analplugs.
„Hast du heute nicht genug gegessen, Kleines? Du scheinst mir etwas schwach auf den Beinen zu sein.“ Er lächelte ihr aufmunternd zu. „Das Restaurant besitzt eine fantastische Küche.“
Soweit sie wusste, stellte das Sadasia kein eigenes Essen her, aber das Salt . Er plante, sie ins Salt zu verschleppen, in die Höhle des mediterranen Verführers Ricardo.
Miles legte ihr den Arm um die Schultern. Sie spielte für eine Sekunde mit dem Gedanken, sich an den Türrahmen zu klammern, doch das würde nur die dominante Seite in ihm anfachen.
Erneut dieses unergründliche Lächeln, als er den Sicherheitsgurt befestigte und die Beifahrertür schloss.
Wenn sie jetzt in Tränen ausbrach, vielleicht verspürte er Mitleid, und sie würden zu Hause bleiben.
Miles betätigte den Rückwärtsgang des Jeeps, und es gab kein Zurück mehr: Sie war auf dem Weg, öffentlich vor einer Horde Fremder zu stehen, dabei von ihrem Maestro in die Lust gezwungen zu werden.
Göttin, hilf mir.
„Du bist so still, Sally.“
„Ich bin aufgeregt.“
Er legte die Hand auf ihr Bein, und sie spürte die Wärme durch das dünne Material.
„Dazu gibt es keinen Grund, entspanne dich, genieße den Abend.“ Er hatte leicht reden. „Du frierst. Ich suche einen Parkplatz in der Nähe des Boiling Rose .“
Boiling Rose ! Einer Drohung gleich hing der Name in der Luft.
Zu ihrem Erstaunen war der BDSM-Club mitten in einer Einkaufsstraße und wirkte wie ein gemütliches Restaurant. Sie ließ sich nicht von dem ersten Eindruck täuschen, der mit hell gestrichenen Wänden, bunten Blumengemälden und schwarzen Lackmöbeln daher kam. Unauffällig betrachtete sie die Gäste. Doch niemand kauerte auf dem Boden, trug ein Halsband oder lag nackt über einer Stuhllehne.
Das hatte nichts zu sagen. Wahrscheinlich wollte Miles sie nur in Sicherheit wiegen.
Der Kellner lächelte sie an und führte sie zu einem ruhigen Tisch im hinteren Bereich.
War er eingeweiht? Misstrauisch musterte sie ihn. Das konnte nicht sein, er wirkte kaum alt genug, um Auto zu fahren. Aber sie wusste, der Federzirkel bildete Doms aus, die sie für würdig erachteten und den strengen Standards des Federzirkels entsprachen.
Miles begrüßte die Besitzer mit Handschlag.
Oh, Gott. Sie waren informiert.
Sie hätte sich gern auf einen der beiden Stühle gesetzt, doch Miles deutete ihr an, auf der rot gepolsterten Lackbank Platz zu nehmen. Wahrscheinlich wollte er sie dort in die Enge treiben. Er gab dem Kellner nicht seinen Mantel, sondern legte ihn über den freien Stuhl neben sich.
Sie ahnte warum.
Miles fasste nach ihren Händen. „Dein Puls rast wie verrückt, Kleines. Dieser Abend dient dazu, dass wir uns besser kennenlernen.“
Das konnte alles bedeuten. Sie starrte verlangend auf das Weinglas. Mit einem Schluck stürzte sie den Chardonnay hinunter. Verdammt, jetzt fror sie noch mehr, zudem entschlüpfte ein nervöses Kichern ihren Lippen. Nach dem Frühstück hatte sie nichts essen können, weil in ihrem Magen Gummibälle herumsprangen.
Miles umfasste erneut ihre Hände, und die Wärme seiner Handflächen kroch ihr die Arme hinauf. „Du frierst, Cara.“ Er lächelte sie geheimnisvoll an, stand zu ihrem
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