Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fee und der Schlangenkrieger

Fee und der Schlangenkrieger

Titel: Fee und der Schlangenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Foucher
Vom Netzwerk:
Nebenfächler, der auch einen nicht allzu weit entfernten Referatstermin in Duhlers Mittelseminar hatte, im Arbeitsraum und lasen Aufsätze für ihre Themen.
    „Dein Scanner macht ätzende Geräusche“, maulte Florian.
    „Tut mir leid“, sagte Fee, „aber das ist nicht mein Scanner, der gehört dem Institut.“
    „Das weiß ich. Nervt trotzdem. Dabei kann ich nicht denken.“
    „Hör auf zu jammern“, sagte Raphael, „lass uns eine rauchen gehen.“
    Die beiden Jungs griffen sich ihre Jacken und verließen den Arbeitsraum. Fee warf einen Blick auf die kleine Uhr am unteren Bildrand ihres Laptops. Sie rauchte zu viel. Es war viertel nach eins. Vor zwei Uhr rauchte sie keine Zigarette.
    „Ach, Frau Maiwald!“ rief jemand hinter ihr und Fee drehte sich um. Herr Maler stand in der Tür und sah sie an, er trug einen schwarzen halblangen Mantel über dunkelblauen Jeans und ein Grinsen im Gesicht, das Fee selbstgefällig erschien. „Sie arbeiten. Wie schön!“
    „Was haben Sie denn gedacht“, antwortete Fee genervt, „dass mir am Dienstagabend einfällt, oh, ich halte ja morgen ein Referat, und dass ich dann irgendwas aus dem Internet vortrage?“
    Herrn Malers Grinsen veränderte sich um eine Nuance und Fee riss den Mund auf. Genau das hatte er gedacht!
    „Sie haben gedacht, ich bin eine von denen, die vor der Stunde sagt, dass sie’s nicht geschafft hat. Oder die gar nicht erst auftaucht!“
    „Liebe Frau Maiwald, Ihnen so was zu unterstellen, läge mir völlig fern!“
    „Natürlich haben Sie das gedacht! Für wie verpeilt halten Sie mich denn?“
    „Es ist doch das erste Mal, dass Sie in einem meiner Seminare sitzen, woher könnte ich denn einen solchen Eindruck von Ihnen haben, Frau Maiwald?“ Er kam mit ein paar Schritten auf sie zu. „Ah, Sie benutzen die Monographie von Sandulescu.“
    „Natürlich“, sagte Fee und versuchte ihre Stimme arrogant klingen zu lassen, „es ist das Neueste, was über die Cucuteni-Tripolje-Kultur publiziert wurde. Hab ich mir aus der UB geliehen, schon letzte Woche.“ Der Mann traute ihr ja überhaupt nichts zu!
    Herr Maler nickte beeindruckt.
    „Die Abbildungen überarbeiten Sie aber noch, oder?“ Er deutete auf die letzte Karte, die Fee gescannt hatte, und die auf ihrem Bildschirm noch geöffnet war. „In der Qualität können Sie sie für eine Power Point Präsentation nicht verwenden.“
    „Natürlich“, sagte Fee ätzend. Als ob ihr das nicht klar wäre. Was man sich bieten lassen musste! Arroganter Sack.
    „Ihre Uhr geht übrigens vor. Sechs Minuten.“
    „Das weiß ich.“ Herr Maler sah sie an und Fee verstand, dass er annahm, da sie es wusste, müsste sie es ändern. „Das hab ich absichtlich so eingestellt“, erklärte sie. „Damit ich, die Busse kriege. Wenn ich am Laptop sitze und losmuss, dann schaff ich das noch, dadurch dass meine Uhr vorgeht.“
    Fee fand das vollkommen logisch. Herr Maler jedoch sah sie einen Augenblick verwirrt an und lachte dann mit einem Mal. Laut und herzlich; er sah sie an, als hätte sie etwas unglaublich Komisches gesagt, und verließ dann den Arbeitsraum.
    Fee sah ihm nach.
     
    Kurz darauf kamen Raphael und Florian von ihrer Raucherpause zurück. Sie arbeiteten weiter und der Nachmittag verging. Gegen halb vier holte sich Fee ein belegtes Brötchen vom Bäcker. Ihre Absätze hallten auf dem Flur des menschenleeren Institutes wider und Herr Maler warf die Tür seines Büros zu. Fee lächelte zufrieden.
    Als sie wiederkam, holten die Jungs ihre mitgebrachten Brote heraus. Raphael, der eine Stelle als Hilfskraft hatte, und deshalb einen Schlüssel zum Sekretariat besaß, kochte eine Kanne Kaffee und gemütlich machten sie eine Pause. Draußen lief der Regen an den Fensterscheiben hinab und Fee lachte laut über eine Geschichte, die Florian erzählte. Daraufhin erschien Herr Maler in der Tür, bat sich auf die ihm eigene charmante Art Ruhe aus und donnerte die Tür zu. Fee zog eine Grimasse, Florian schüttelte den Kopf und Raphael schüttelte den Kopf.
    „Spinnt der?“, donnerte er. „Darf man nicht mal mehr lachen?“
    „Du hast aber auch ’ne… herzliche Lache.“, sagte Florian zu Fee.
    „Ich hab ’ne laute Lache, das weiß ich“, grinste Fee und zuckte mit den Achseln. Sie genoss ihre Pause viel zu sehr, als dass sie sich jetzt darüber Gedanken machte, dass Herr Maler sie angeschnauzt hatte.
    Als sie ihre Brote gegessen hatten, rauchten sie eine Zigarette aus dem Fenster und tranken ihren Kaffee

Weitere Kostenlose Bücher