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Fee und der Schlangenkrieger

Fee und der Schlangenkrieger

Titel: Fee und der Schlangenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Foucher
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Knüttel und den anderen und lauschte dem Rauschen der Bäume. Er war beinahe froh gewesen, als Ela ihn nach Frau Maiwald gefragt hatte. So sehr bewegte diese Nervensäge ihn nun auch nicht, aber er hatte die Gelegenheit ergriffen, über etwas anderes nachzudenken als dieses merkwürdige Gefühl, das er seit heute morgen nicht abschütteln konnte. Es war, als hätte er etwas vergessen, etwas, das ihm im Zusammenhang mit dem Mittelberg einfallen sollte. Er hatte sich wissenschaftlich noch nie mit der Himmelsscheibe auseinander gesetzt, abgesehen von den ersten Vorberichten, die natürlich jeder Archäologe über den Sensationsfund gelesen hatte, und er war auch noch nie auf dem Mittelberg gewesen. Aber dennoch war ihm, als müsse er sich an etwas erinnern, und er hatte das Gefühl, ganz kurz davor zu sein. Wenn es ihm nur gelänge, sich zu erinnern… war es Herr Knüttel? Hatte er ihn im Fernsehen gesehen und hatte deshalb das Gefühl, ihm schon einmal begegnet zu sein? Tom schüttelte den Kopf. Es lag nicht an Herrn Knüttel, es war etwas anderes... Das war nicht nur zum verrückt werden, sondern auch zutiefst beunruhigend, denn ihm war, als sei das, woran er sich erinnern wollte, keine besonders gute Sache.
    Es war überhaupt nicht seine Art, kein Interesse zu zeigen, wenn ein Kollege sie über einen Fundplatz führte, zumal er seine Studenten auszubilden hatte. Tom versuchte, sich auf die Topographie zu konzentrieren. Wo mochte wohl die Siedlung gelegen haben? Der Mittelberg war ein langgezogener Bergrücken umgeben von weiteren Erhebungen, zwischen denen sich die Unstrut entlangschlängelte. Doch zum ersten Mal konnte die bronzezeitliche Archäologie Tom nicht fesseln, und seine Studenten waren bei Herrn Knüttel in guter Hand.
    Er sah sich um und warf einen Blick zwischen die Baumstämme, halb in der Erwartung, irgendetwas zu sehen, das ihm ein Hinweis auf den Grund seiner Unruhe war, aber außer Bäumen und von Buchenlaub bedeckten Hügeln war da nichts, nicht einmal ein Hase oder ein Reh.
    Als Herr Knüttel die Gruppe schließlich vom Grabungsareal fortführte, war Tom erleichtert. Er sah Frau Maiwald energisch den Weg hinunter springen und vorne zwischen den Bäumen verschwinden und es interessierte ihn nicht. Wie angespannt er gewesen war! Ihm wurde bewusst, dass er tatsächlich Angst gehabt hatte, und wusste nicht, wovor. Wie albern! Er beeilte sich, zu Herrn Knüttel aufzuschließen um sich zu entschuldigen, dass er sich während seines Vortrags so abseits gehalten hatte. Während Herr Knüttel ihm und Ela erläuterte, wo der Bau des Interpretationscenters geplant war, fiel das bedrückende Gefühl der Beunruhigung langsam von ihm ab, und er bemerkte leichte Anfänge von Elation. Ela lachte überrascht und amüsiert über seine Witze und als sie Fee ein gutes Stück hangabwärts abseits des Weges in den Walderdbeersträuchern antrafen, lachte er unbeschwert auf. Das war genau das, was er meinte – sie befanden sich auf einer wissenschaftlichen Exkursion, es bestand die einmalige Gelegenheit, mit dem eigenen Auge den Fundplatz des bronzezeitlichen Jahrhundertfundes zu sehen und sie erspähte Erdbeeren. Doch im Augenblick störte es ihn nicht.
    „Das hätte ich mir denken können“, sagte er übermütig, „dass wir Sie hier finden!“
    „Ja?“ Fee hockte zwischen den Sträuchern und pflückte mit geschwinden Fingern die Beeren von den Pflanzen. „Was meinen Sie denn damit?“
    „Nichts. Nur dass Sie eine Naschkatze sind.“
    Sie richtete sich auf und sah ihn spöttisch an.
    „Eine Naschkatze!“, wiederholte sie und kam mit einem großen Schritt aus den Sträuchern heraus. „Naja, wenn Mutter Natur uns schon so großzügig beschenkt, wär’s doch arrogant, daran vorbei zu gehen, oder?“
    „Zeigen Sie ihre Ausbeute mal her.“
    Fee hob ihre Hände, die sie zusammengelegt hatte um ein Schälchen zu formen, und er beugte sich zu ihr.
    „Das ist eine Menge“, staunte Herr Maler und Fee hob überrascht den Kopf. Wankelmütig, dachte sie. Dann musste sie lachen.
    „Na, nehmen Sie sich schon welche, so hungrig, wie Sie gucken.“
    „Das ist ein Service, was?“, auf seinem Höhenflug konnte Herr Maler nicht widerstehen, sich vor Herrn Knüttel zu produzieren. „Man besichtigt einen Fundplatz und auf dem Rückweg sammeln die Studentinnen einem 'was zu essen.“
    Herr Knüttel sah die Situation jedoch anders.
    „Haben Sie’s bemerkt“, er zwinkerte Fee zu, „Ihr Professor frisst Ihnen aus der

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