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Fee und der Schlangenkrieger

Fee und der Schlangenkrieger

Titel: Fee und der Schlangenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Foucher
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die anderen einfach nur Unsinn erzählten, drehte sich wieder nach vorn. Sie warf Tom von der Seite schnell einen Blick zu. Er bemühte sich, konzentriert auf seine Arbeit zu wirken, aber er sah angewidert aus.
     
    Nach einer Weile machten sie an einer Autobahnraststätte Halt, um einen Kaffee zu trinken. Die Studenten versammelten sich an einem Tisch und sahen sich nach ihrem Dozenten um. „Warum setzt er sich denn nicht zu uns?“, fragte Ela überrascht, als sie sah, dass Tom sich an einem anderen Tisch niedergelassen hatte.
    „Der hat ja überhaupt keinen Bock auf uns“, stellte Florian fest, und Fee verkniff sich ein Lachen. Was für ein Spongo.
    „Finde ich überhaupt nicht witzig“, sagte Schlotte. „Merkt der nicht, was er für Zeichen gibt?“
    Florian lachte. „Merkt der überhaupt irgendwas?“
     
    Als sie Halle erreichten, hatte Herr Maler sich offenbar entschieden, sich zusammenzureißen. Am Landesmuseum erwartete sie der Leiter der vorgeschichtlichen Abteilung, Herr Professor Knüttel, dem Herr Maler sie alle höflich vorstellte und der sie dann durch das Museum führte. Allerdings fing Herr Maler bald darauf an, sie vor den Vitrinen ins Kreuzverhör zu nehmen. Sie sollten Fundstücke datieren und Kulturen zuordnen und die Bonner Studenten begannen zu schwitzen.
    „Siehst du“, flüsterte Schlotte Fee zu, „er hat es gar nicht persönlich auf dich abgesehen, er führt uns alle vor.“
    „Wie armselig “, flüsterte Fee zurück, „keiner von uns hat bis vor ein paar Wochen je was mit der Bronzezeit in Ostdeutschland zu tun gehabt, bevor er gekommen ist. Das weiß er genau. Was hat er denn davon, jetzt zu beweisen, dass wir nichts wissen?“
    Schlotte hob vielsagend die Augenbrauen.
    Fee schüttelte den Kopf. „Penner. Das geb’ ich mir nicht!“
    Sie begann, abseits von der Gruppe durch die Vitrinen zu schlendern. Und ob Herr Maler nun verärgert darüber war, dass sie sich entzog, oder ob es ihm gleichgültig war, er rief sie wenigstens nicht zurück, um ihr ein Fundstück zur Datierung und Einordnung vorzulegen.
    Nach dem Museumsbesuch stieg Herr Knüttel zu ihnen in den Bus und sie fuhren weiter, aus der Stadt um sich den Fundort der Himmelsscheibe anzusehen.
    „Sie befindet sich noch für einige Monate unter Verschluss“, erzählte Herr Knüttel, „wenn die Untersuchungen und die Restaurierung abgeschlossen sind, wird sie auf Tournee um die Welt gehen. Wir bereiten eine große Ausstellung im Landesmuseum vor, mit Exponaten zur nordischen Bronzezeit aus allen großen Museen.“
    „Werden Sie den Sonnenwagen von Trundholm kriegen?“, fragte Fee, die neben ihm saß, und Herr Knüttel nickte stolz. „Ja. Eigentlich wollten die Dänen ihn nicht mehr ins Ausland verleihen, aber nun haben wir etwas, das sie interessiert, so dass sie ihn doch noch einmal herausrücken.“
    Fees Augen leuchteten.
    „Fantastisch“, sagte sie, „und im Anschluss an Halle geht die Scheibe dann wahrscheinlich erstmal nach Kopenhagen.“
    „Ganz genau.“
    Herr Maler starrte mit tiefen Furchen auf der Stirn aus dem Fenster. Ela bemerkte es und machte sich Sorgen. Sie fragte sich, was mit Tom los war. Er hatte den ganzen Tag nicht besonders viel gesagt, und seit Fee diese unmögliche Geschichte erzählt hatte, hatte er sich hinter seinen Korrekturen verkrochen. Wieso war ihr früher nie aufgefallen, wie ordinär Fee sein konnte? Sie hoffte, dass sich, wenn sie ausstiegen, eine Gelegenheit ergab, ein paar private Worte mit ihm zu wechseln, dann würde sie ihn fragen, ob alles ok war.
     
    Die Himmelsscheibe von Nebra war auf einem bewaldeten Berggipfel gefunden worden. Sie fuhren mit dem Bus so weit es ging in den Wald hinein und hielten dann auf einem Schotterparkplatz. Es gab zwar einen matschigen Weg, wo der Bagger zum Gipfel gefahren war, um die Suchschnitte aufzuziehen, doch war dieser durch eine Kette versperrt worden. So machten sie sich zu Fuß an den Aufstieg des Mittelbergs. Ela ging neben Tom den Trampelpfad entlang. Sonnenlicht, das zwischen den Buchen hindurchfiel, malte helle Flecken auf den Boden. Der Weg war uneben und Ela trug Schuhe für die Stadt, nicht gerade Pumps, aber doch wenig stabil und mit Absatz. Sie knickte um und Tom fing sie mit belustigtem Gesichtsausdruck auf. „Tut mir leid“, sagte Ela verlegen, „ich hab nicht nachgedacht. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass wir den ganzen Tag in Museen sind, sonst hätte ich mir andere Schuhe angezogen.“
    Ein Stück vor ihnen

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