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Fee und der Schlangenkrieger

Fee und der Schlangenkrieger

Titel: Fee und der Schlangenkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Foucher
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hier stundenlang auf dem Waldboden liegenlassen, und deine einzige Sorge ist, ob sie Tom gefunden haben?“
    „Ach, kommt, vielleicht waren wir gar nicht so lange bewusstlos.“ Schlotte stand auf und zog Fee hoch. „Gehen wir zurück zum Bus.“
     
    Sie liefen eine Weile durch den Wald, bis sie sich eingestehen mussten, dass sie den Bus nicht fanden.
    „Verdammt, wir finden ja nicht mal den Weg“, Schlotte raufte sich die Haare.
    „Es wird immer dunkler“, sagte Ela.
    Fee zog eine Fleecejacke aus ihrem Rucksack.
    „Wir waren mit Sicherheit länger bewusstlos, es ist ja schon Abend. Was für Assis, uns nicht suchen zu kommen. Ich ruf jetzt Flo an.“
    Sie zog ihre Jacke an. Gleich ging es ihr besser, es war wirklich kühl geworden. Dummerweise hatte ihr Handy keinen Empfang. Frustriert steckte sie es wieder ein.
    „Ich hab auch kein Netz“, stellte Schlotte fest und auch Ela schüttelte den Kopf.
    „Na, super. Und jetzt?“, fragte Schlotte genervt. Ela zuckte mit den Schultern. Fee verdrehte die Augen.
    „Na, was schon? Wir gehen weiter! Bergab. Irgendwann müssen wir ja wieder auf irgendeine Straße treffen und irgendwann kommen wir wieder in die Zivilisation.“
    „Aber wenn wir bergauf gehen“, warf Schlotte ein, „stehen die Chancen besser, dass wir wieder Empfang kriegen.“
    Fee hob spöttisch die Augenbrauen.
    „Und dann rufen wir an und sagen, kommt uns abholen? Wir stehen im Wald! –Wo genau? –Ähm, hier rechts neben uns ist ein Baum? Tolle Idee.“
    „Dann eben bergab, meine Güte.“
     
    Eine Weile stapften sie schweigend durch den Wald. Es war unheimlich still. Ela hatte Angst, aber sie würde sich hüten, das zuzugeben. Sie hatte genug von Fees Spott abbekommen, für einen Tag reichte es. Es dauerte eine Weile, bis ihr klar wurde, warum sie Angst hatte: es fehlten die Geräusche, die sie kannte. Wenn sie im Kottenforst oder den anderen Wäldern um Bonn und Alfter spazieren ging, hörte sie immer Motorengeräusche in der Ferne. Irgendwo führte immer eine Landstraße durch den Wald oder es flogen Hubschrauber und Flugzeuge am Himmel vorbei. Hier hörte sie nichts. War dieser Wald so tief, dass es keine Straßen gab? Das konnte ja nicht sein, sie waren schließlich auf einer Straße gekommen.
    Fee hing ähnlichen Gedanken nach. Auch sie hatte bemerkt, dass es keine Motorengeräusche gab. Allerdings hörte sie stattdessen viel zu viele Geräusche. Überall knackte es und raschelte im Unterholz. Es wurde immer dunkler und außer den paar Metern vor sich, konnte sie nicht mehr deutlich erkennen, wie es um sie herum aussah. Sie merkte, dass sie den Atem angehalten hatte und atmete seufzend aus. Sie hatte das Gefühl, als würden sie beobachtet, aber sie beschloss, lieber nichts zu sagen. Der Weg durch das Unterholz den Berghang hinab war anstrengend im Dunkeln und hinter sich hörte sie, wie Ela sich beschwerte.
    „Verdammt, ich hab die falschen Schuhe an, ich kann nichts sehen, ich hätte mir beinahe den Knöchel verknackst.“
    Fee und Schlotte schwiegen.
    Ela stolperte.
    „So eine Scheiße“, fluchte sie mit weinerlicher Stimme.
    ,Selbst schuld’, lag Fee auf der Zunge, doch in diesem Moment hörte sie Schlotte hinter sich: „Ob’s hier Wildschweine gibt?“
    Ela verstummte augenblicklich und Fee musste grinsen. Doch das Gefühl, beobachtet zu werden, kehrte zurück, und bald hörte sie auch schleichende Schritte in der Dunkelheit neben sich. Sie warf Schlotte einen Blick zu, die mit gerunzelter Stirn die Achseln hob. Sie sah Ela an, aber Ela sah völlig verängstigt aus.
    „Jetzt reicht’s“, murmelte Fee und rief dann mit lauter Stimme: „Wer ist da? Rauskommen, sofort! Das ist nicht witzig!“
    Die Schritte neben ihnen verstummten.
    „Spinnst du?“, flüsterte Ela, doch Schlotte rief: „Wir haben euch gehört! Ihr könnt euch zeigen! Florian? Bist du das?“ Schweigen. „Wer immer das ist“, fuhr Schlotte mit lauter Stimme fort, „ich hab acht Jahre Kampfsport gemacht, ich hab keine Angst vor …“ Sie brach ab. Vor ihnen lösten sich Gestalten aus dem Dunkel. Es waren drei Männer, nicht viel älter, aber größer und breiter als die Mädchen, die schweigend auf sie zukamen. Fee traute ihren Augen nicht. Diese Männer waren sehr kräftig, wenn auch schmutzig, hatten längeres Haar und schienen sich in Felle irgendwelcher Tiere gewickelt zu haben. Sie starrten sie aus dunklen Augen an, während das Mondlicht metallene Spiralen an ihren Oberarmen und eine Speerspitze

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